Windows-Alternativen für das Netbook – eine (unvollständige) Bestandsaufnahme 1/2
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Nach wie vor ist es so, dass die meisten Netbooks mit Microsoft Windows ausgeliefert werden. Anwender bekommen für jede Menge Heu ein Betriebssystem, das massig obskure Fehler produziert, viel Arbeitsspeicher frisst und mit einem lahmen Dateisystem hantiert. Freie Alternativen gibt es zuhauf, jeden Monat wird die Liste länger. Wir haben uns im WWW umgeschaut und versucht, einen Überblick über aktuelle Linux-Distributionen zu geben, die für das Netbook geeignet sind. Im heutigen Beitrag beschränken wir uns auf Distributionen, die auf Ubuntu basieren, morgen betrachten wir unter anderem Mandriva, Antix, Igelle und das auf Opensolaris basierende Milax.
Ubuntu Netbook Remix
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Den Auftakt macht die momentan beliebteste Linux-Distribution Ubuntu, deren UNR-Variante (Ubuntu Netbook Remix) sprichwörtlich auf die Bildschirme der Rechenzwerge zugeschnitten wurde. In einem übersichtlichen Menu lassen sich die am meisten gebrauchten Anwendungen schnell finden und starten. Die aktuelle Version Lucid Lynx lässt sich auch von Laien leicht installieren, bootet zügig, enthält eine sinnvolle Programmvorauswahl zum Surfen, Mailen, Chatten, Arbeiten oder E-Books lesen, kurz es macht einfach Spaß. Ubuntu genießt in der Linux-Gemeinschaft ein dermaßen hohes Ansehen, dass die Distribution vielen Derivaten als Grundlage dient. => herunterladen
Kubuntu Netbook Remix
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Ubuntu UNR kommt standardmäßig mit der Desktopumgebung Gnome daher. Die Liebhaber anderer Desktopumgebungen, etwa KDE, haben darum Ubuntuableger mit ihren favorisierten Desktopumgebungen, etwa Kubuntu (KDE) oder Xubuntu (Xfce) zusammengestellt. Mit Kubuntu 10.04, Lucid Lynx, debütierte erstmalig der Kubuntu Netbook Remix. Wie auch UNR enthält diese Kubuntu-Variante eine an kleine Bildschirme angepasste Oberfläche, die von den Entwicklern Plasma Netbook Shell getauft wurde. Kubuntus Netbook Edition verzichtet auf überflüssige Anwendungen, beispielsweise Brennapplikationen und sollte eigentlich für so gut wie jedes für Netbooks geeignete Einsatzgebiet ein passendes Programm mitbringen. Wenn etwas fehlt, ist es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in den Ubuntu-Repositories zu finden. => herunterladen [Link entfernt]
Lubuntu
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Gegen die Desktop-Umgebungen Gnome und KDE, die als wahre Elefanten im Arbeitsspeicherzoo bezeichnet werden können, nimmt sich LXDE als wahre Gazelle aus. Es agiert auf Rechnern spürbar schneller als die "grauen" Kollegen, ohne das Anwender groß auf Komfort verzichten müssen. Wer hier jetzt hellhörig wurde, muss nicht etwa zum Paketmanager greifen und an Ubuntu rumdoktorn, sondern kann auf das bereits fertig zusammengestellte Lubuntu zurückgreifen. Die Entwickler achteten nicht nur auf einen schlanken Desktop, sondern auch auf schlanke Applikationen, so dass Lubuntu-Anwender allzeit fix unterwegs sind. Eine spezielle Netbook-Variante für Lubuntu ist noch in Arbeit [Link entfernt]
, aber auch das "normale" LXDE sollte auf dem Netbook eine gute Figur machen. Anders als der Name vermuten lässt, ist Lubuntu kein echtes Mitglied der *buntu-Familie. => herunterladen
Puppy Linux 5.0
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Bei Puppy Linux ist der Name Programm. Das ISO-Image der schlanken Distribution mit dem Chihuahua als Maskottchen bringt gerade einmal 130 MB auf die Waage, enthält aber für fast jeden Zweck eine Anwendung und gibt ein gutes Rettungssystem ab. Für die Büroarbeit sind Abiword, Gnumeric und die Finanzverwaltung Homebank an Bord, zum Surfen dient ein abgespeckter Firefox, der einfach gegen andere Browser, Googles Chromium, den dicken Firefox oder Opera, ausgetauscht werden kann. Auch Multimediafreunden hat die kleine Distribution, die standardmäßig den Windowmanager JWM verwendet, Einiges zu bieten. Das System kann komplett in den Ram geladen werden, wo es dann auch entsprechend performant agiert. Puppy Linux wurde von Berry Kauler entwickelt, der auch das Tool Woof kreierte. Woof baut Pakete anderer Distributionen zu Puppy-Paketen um, für die aktuelle Version 5.0, Codename Lucid Puppy, musste Ubuntu als Paketspender herhalten. => herunterladen
Mint Linux
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Von Linux Mint gibt es keine eigene Netbook-Edition, nichtsdestotrotz ist das Ubuntu-Derivat eine gute Wahl für die kleinen mobilen Geräte. Die aktuelle Version 9, Codename "Isadora", basiert auf Ubuntu 10.04 LTS und bringt einen Kernel 2.6.33 sowie die Desktopumgebung Gnome in der Version 2.30 mit. Linux Mint enthält viele, von der eigenen Gemeinschaft entwickelte Werkzeuge, die die Distribution sehr benutzer- und einsteigerfreundlich machen. Dazu gehören unter anderem ein eigener Softwaremanager oder ein Backupprogramm, das auch inkrementelle Backups erstellen kann. Linux Mint bringt standardmäßig bereits viele Multimedia-Codes mit, auf die Ubuntu verzichtet. => herunterladen
Peppermint OS
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Peppermint OS ist ein Lubuntu-Fork und damit eine weitere Distribution, die auf Ubuntu setzt. Mit einem 445 MB großen Image ist Peppermint OS recht schlank. Ein Blick auf die standardmäßig installierten Anwendungen bringt neben dem Webbrowser Firefox, dem Audioplayer Exaile und einigen Paketen von Linux Mint auch Dropbox sowie Prism zum Vorschein, die zeigen, das Peppermint in der Cloud zuhause ist. Mittels Prism können Nutzer viele Webanwendungen wie lokale Programme nutzen, Rechenpower, Funktionalität und Speicher kommen aus der Wolke, so dass Peppermint ein Kandidat für schwach bestückte Geräte ist. Zu den Cloud-Anwendungen zählen unter anderem Googles Docs, Calendar und Mail, des Weiteren auch Facebook, Pandora, Hulu, Youtube oder Pixlr. Um zu laufen genügen 256 MB Arbeitsspeicher. => herunterladen
MoonOS
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MoonOS fällt aufgrund seines Windowmanagers Enlightenment E17 auf. Das System kann als extrem schnell und ressourcenschonend bezeichnet werden, in unserem Test verbrauchte der Windowmanager inkl. Xorg circa 40 MB Arbeitsspeicher. Die aktuelle Version 3, Codename Makara, basiert auf einem ein Jahr alten Ubuntu, ist aber trotzdem einen Blick wert. MoonOS bringt viele Anwendungen, etwa OpenOffice, die Bildbearbeitungssoftware Gimp, den Exaile Musicplayer oder den Movie Player mit. Die Installation erfolgt mit Hilfe von Ubiquity und gestaltet sich wie von Ubuntu gewohnt sehr einfach. => herunterladen [Link entfernt]
WattOS
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WattOS möchte das Stromsparlinux unter den Ubuntu-Derivaten sein. Es basiert auf Ubuntus Minimal-CD, das Image bringt ca. 500 MB auf die Waage. WattOS läuft zwar als LiveCD, aber wer alle Features ausreizen möchte, kommt um eine Installation nicht herum. Wie auch Lubuntu setzt WattOS auf die ressourcenschonende Desktopumgebung LXDE, die zwar problemlos funktioniert, aber einiger Anpassungen bedarf. In unserem Test musste beispielsweise einige Schriftgrößen verkleinert werden, weil sie für das Netbook-Display einfach zu groß waren. Auch die Netbookspezifischen Funktionstasten funktionierten nicht durchweg. Die Software lässt keine Wünsche offen, per default sind Abiword und Gnumeric, Firefox, Empathy, Spicebird, Exaile und Gimp dabei. => herunterladen
=> Windows-Alternativen für das Netbook – eine unvollständige Bestandsaufnahme 2/2 (ab 30. Mai)