DAB+: Alle acht WDR-"Lokalzeiten" jetzt landesweit
Alle WDR 2-Lokalzeiten künftig auch über DAB+
Foto: WDR
Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) erweitert sein Angebot im Digitalradio DAB+ und bietet ab sofort jede "WDR 2-Lokalzeit" aus acht nordrhein-westfälischen Regionen neben UKW auch digital-terrestrisch an. Bisher gab es über DAB+ nur die Ausgaben aus Rhein-Ruhr, dem Rheinland und Dortmund. Ab dem heutigen 6. Juli kommen im Pilotbetrieb nun die Lokalzeit aus Aachen, Südwestfalen, Bergisches Land, Münsterland und Ostwestfalen-Lippe dazu.
"Die ,WDR Lokalzeit' - ob im Fernsehen oder Radio - ist eines unserer wichtigsten Angebote für die Menschen in Nordrhein-Westfalen. Künftig können viele Pendlerinnen und Pendler im Auto ihre ,Lokalzeit' einfach mitnehmen", sagt Valerie Weber, WDR-Programmdirektorin NRW, Wissen und Kultur. "WDR 2 wird alle regionalen Ausgaben gleichzeitig auf einem DAB+ Kanal ausstrahlen, so dass jede Hörerin und jeder Hörer selbst entscheiden kann, welche Berichterstattung aus der Heimat sie oder ihn über den Tag begleiten soll."
Mehr als die Hälfte der Neuwagen mit DAB+
Alle WDR 2-Lokalzeiten künftig auch über DAB+
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Inzwischen sind mehr als die Hälfte der Neuwagen mit einem DAB+-Radiogerät ausgestattet. Ende des Jahres ist es vorgeschrieben, dass Radios in Neuwagen auch über DAB+ verfügen müssen. Vielfalt ist eine Stärke der neuen DAB+-Angebote. Ab Oktober 2020 soll auch der zweite private nationale Multiplex starten.
Anders als bei UKW wird die jeweilige Lokalzeit landesweit verbreitet. Über DAB+ bietet sich so die Möglichkeit, dass man unterwegs seine Lokalzeit in ganz NRW hören kann - und nicht nur in der eigenen Region.
Um jede Lokalzeit über DAB+ ausstrahlen zu können, wird der DAB+ Kanal (11D) neu sortiert: Das private Domradio musste den Multiplex verlassen, um die nötige Kapazitäten freizuschaufeln. Zudem wird der Verkehrskanal VERA künftig nur noch im Internet und über WDR-Apps zu empfangen sein. Die Datenraten der WDR-Programme werden etwas gesenkt, damit künftig alle Programme inklusive der Regionalisierung von WDR 2 auf einem Kanal Platz haben. Dabei werde laut WDR darauf geachtet, dass etwa WDR 3 mit seinem klanglich anspruchsvollen Programm mit klassischer Musik auch weiterhin auf dem Niveau der Klassik-Programme anderer ARD-Landesrundfunkanstalten liegt.
Temporäre Lösung
Die etwas geringeren Datenraten im Pilotbetrieb sollen vorübergehend sein. Der WDR ist laut eigenen Angaben dabei, Lösungen zu entwickeln, um zusätzliche Kapazitäten für noch mehr Audioqualität zu schaffen. Möglich ist das beispielsweise mit einem Bandbreitenmanagement, das die Datenraten nur noch absenkt, während die Lokalzeiten laufen. Alternativ könnte der WDR eine zweite, regionalisierbare Bedeckung aufbauen, vielleicht wie der BR in Bayern zusammen mit privaten Veranstaltern.
SWR plant 19 weitere DAB+-Sender
Unterdessen hat der Südwestrundfunk (SWR) seine Planungen bei DAB+ präzisiert. Bis Ende 2021 sind nach heutigem Stand acht neue Sendeanlagen in Baden-Württemberg und elf in Rheinland-Pfalz in Planung.
In Baden-Württemberg sollen in diesem Jahr noch neue Sender in Herbrechtingen, auf dem Höchsten bei Ravensburg, auf dem Hardberg im Odenwald (Standort des hr) und in Konstanz (hier Verschiebung auf 2021 denkbar) vorgesehen. 2021 folgen Sender in Mannheim, Rottweil und Waldstetten bei Schwäbisch Gmünd.
In Rheinland-Pfalz sind in diesem Jahr Sendeanlagen in Bad Kreuznach-Bad Münster am Stein, Daleiden (Westeifel), Kirn/Nahe, Niedersgegen (Westeifel), Oberheimbach (bei Bacharach) und Zweibrücken geplant. 2021 folgen die Sender Ahrweiler, Bleialf (bei Prüm), Hohe Derst/Südpfalz, Mudersbach (bei Siegen) und Oberes Ahrtal.
Auch der Norddeutsche Rundfunk regionalisiert jetzt seine Versionen beim Programm NDR1 neben UKW auch auf DAB+.