Test: Das neue 5G-Netz von Vodafone auf 1800 MHz
Als im vergangenen Jahr die ersten 5G-Basisstationen von Vodafone und der Deutschen Telekom an den Start gingen, wurden für den neuen Netzstandard ausschließlich Frequenzen im Bereich von 3600 MHz eingesetzt. Hier sind Gigabit-Geschwindigkeiten möglich, dafür ist der Versorgungsbereich jeder einzelnen Basisstation recht klein.
Auch wenn der Netzausbau auf 3600 MHz weitergehen soll, setzen Vodafone und Telekom auf niedrigere Frequenzen für den 5G-Ausbau in die Fläche. Hier steht weniger Spektrum zur Verfügung, sodass niedrigere Datenübertragungsgeschwindigkeiten möglich sind. Dafür sind die physikalischen Ausbreitungsbedingungen besser.
Vodafone 5G in Frankfurt am Main
Foto/Logo: Vodafone, Montage: teltarif.de
Wie berichtet hat Vodafone jetzt 150 weitere 5G-Antennen in Frankfurt am Main in Betrieb genommen. Mag der offizielle Termin für die Inbetriebnahme der vergangene Samstag gewesen sein, so konnten wir das Netz auch schon früher nutzen. Einem FAZ-Bericht zufolge funken diese neuen 5G-Zelllen in Frankfurt am Main im Frequenzbereich um 1800 MHz. Wir haben Tests im Stadtteil Praunheim durchgeführt und dafür ein Samsung Galaxy S20 Ultra mit Open-Market-Software verwendet.
Smartphone bucht sich sofort ein
Das Smartphone buchte sich sofort ins LTE-Netz von Vodafone mit 5G-Erweiterung ein. Das wurde am rechten oberen Ende des Displays durch den 5G-Schriftzug mit weißer Umrandung signalisiert, der nach wenigen Sekunden das zuerst angezeigte LTE-Logo abgelöst hat. Die LTE-Ankerzelle arbeitet auf 800 MHz, wie ein Blick in Netmonitor-Maps zeigt. LTE 800 als Anker wird vom Samsung Galaxy S20 Ultra auch im 5G-Netz der Telekom auf 2100 MHz akzeptiert.
Der vom Vodafone-Konkurrenten oft verwendete Anker auf 1800 MHz ist mit dem Samsung-Smartphone wiederum aktuell nicht kompatibel. Ob auch Vodafone für das 5G-NSA-Netz teilweise Frequenzkombinationen verwendet, die mit dem Samsung Galaxy S20 Ultra nicht kompatibel sind, ist derzeit noch nicht bekannt.
5G als LTE-Erweiterung in der Netmonster-App dargestellt
Foto: teltarif.de
Schon zum Start des Tests zeigte sich der physikalisch bedingte Vorteil gegenüber 5G auf 3600 MHz. So konnten wir das 5G-Signal auch innerhalb von Gebäuden empfangen - in Sendernähe mit Vollausschlag auf dem S-Meter des Smartphones. Bei 5G-Funkzellen auf der doppelt so hohen Frequenz ist hinter Wänden oft Schluss mit der Funkversorgung und das Handy nutzt nur noch das LTE-Netz ohne 5G-Erweiterung.
Auf Seite 2 berichten wir über die unterschiedlichen Erfahrungen bei der Internet-Nutzung über 5G von Vodafone in geschlossenen Räumen und im Freien.