Audio-Konsum in den USA: Smartphone schlägt Radio
US-Amerikaner konsumieren mittlerweile mehr Radioinhalte mit ihrem Smartphone als mit herkömmlichen Radioempfängern. Das geht aus der neuesten Veröffentlichung der "Share of Ear"-Umfrage von Edison Research hervor. Demnach übertraf der Radiokonsum auf mobilen Geräten mit 33,3 Prozent erstmals die klassischen Radioempfänger (33,1 Prozent).
Audio-Konsum mit Smartphones nimmt stetig zu
Das Smartphone schlägt das Radio
Grafik: Edison Research
Im Jahr 2014 wurde noch etwa die Hälfte (49 Prozent) aller Audioinhalte auf einem herkömmlichen Radioempfänger konsumiert, und nur 18 Prozent nutzten hierfür das Mobiltelefon. Die darauf folgenden Jahre zeigten ein stetiges Wachstum für mobile Geräte, während der Radio-Konsum mit herkömmlichen Radioempfängern abnahm. Seit der Umfrage im letzten Quartal 2021 hatten klassische Radioempfänger immer noch einen kleinen Vorsprung gegenüber Mobilgeräten.
88 Prozent der US-Amerikaner im Alter von 16 Jahren aufwärts besitzen ein Mobiltelefon, und mit der Verfügbarkeit von Radio-, Audio- und Podcast-Apps hat der Konsum auf mobilen Endgeräten stetig zugenommen.
Deutsche Radiohäuser investieren zunehmend in Online-Audio
Das Smartphone wird zum wichtigsten Gerät für Audio-Inhalte
Foto/Montage: teltarif.de, Logos: Anbieter
Die Umfrage aus den USA zeigt, dass das Smartphone auch in anderen Ländern schon bald zum wichtigsten Gerät für Audio-Inhalte werden dürfte und das klassische Radiogerät ersetzt. Auch in vielen deutschen Wohnzimmern steht kein Radiogerät mehr, sondern Technik, die zum Streaming mit dem Smartphone gekoppelt wird wie Bluetooth-Lautsprecher, Smart Speaker oder Multiroom-Systeme.
Mit dieser Entwicklung ändern sich auch die Investitionen der deutschen Radiounternehmen: Für einige gilt inzwischen eine "Online Audio first"-Strategie. Die vier Radiosender der Audiotainment Südwest (bigFM, RPR1., RADIO Regenbogen und Regenbogen 2) haben etwa seit kurzem ihre Apps erheblich ausgebaut. Der Online-Auftritt wird in einer gemeinsamen Multimedia-Redaktion für alle vier Programme von einem neuen Content-Management-System (CMS) und auf Basis einer neuen Streaming-Technologie gesteuert, unter anderem gibt es nun über 100 Webstreams für verschiedene Geschmäcker.
"Das digitale Geschäftsmodell wird zunehmend relevanter. Deswegen wird derzeit auch viel innerhalb der Gattung Radio in diesen Bereich investiert", sagt Andy Abel, Leiter Digital der Audiotainment Südwest, in einem Interview mit dem Magazin "Radioszene".
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