Themenspecial Breitband-Internet Entschuldigung

Unitymedia KabelBW räumt Fehler bei technischer Integration ein

Unitymedia-KabelBW-Chef Lutz Schüler räumt ein, dass es bei der Integration der Kabel-BW-Kunden ins Unitymedia-System zu Problemen gekommen ist. Nicht alle Netzkomponenten haben reibunglos miteinander gearbeitet.
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

Unitymedia-KabelBW-Chef Lutz Schüler gibt zu, dass bei der Fusion Fehler gemacht wurden. Unitymedia-KabelBW-Chef Lutz Schüler gibt zu, dass bei der Fusion Fehler gemacht wurden.
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Zwar drückt Unitymedia KabelBW jetzt auf die Tube und bietet ab November Surfgeschwindigkeiten bis zu 200 MBit/s an - für die vielen Kunden, die unter der Systemumstellung im Frühjahr dieses Jahres zu leiden hatten, mag das vielleicht ein später Trost sein.

Wie das Unternehmen nun einräumt, haben Tausende Kabelkunden im Land die Nachwehen der KabelBW-Übernahme zu spüren bekommen. "Da haben wir Fehler gemacht", gab der Vorstandschef von Unitymedia-KabelBW-Chef Lutz Schüler gibt zu, dass bei der Fusion Fehler gemacht wurden. Unitymedia-KabelBW-Chef Lutz Schüler gibt zu, dass bei der Fusion Fehler gemacht wurden.
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Unitymedia KabelBW, Lutz Schüler, vor Journalisten in Stuttgart zu. Zu Ostern 2014 wurden die Systeme umgestellt. Die Probleme hätten bis Mitte August angehalten.

Unitymedia, eine Tochter des US-Medienkonzerns Liberty Global, hatte KabelBW im Jahr 2012 übernommen. Allerdings wurde die Fusion zwischenzeitlich gestoppt, nach dem das OLG Düsseldorf Beschwerden von Netcologne und der Deutschen Telekom stattgegeben hatte.

Schließlich und endlich durfte die Übernahme aber doch über die Bühne gehen, seit Anfang dieses Jahres wurden die IT-Systeme zusammengeführt und die KabelBW-Kunden auf die Systeme von Unitymedia migriert. Die interne Umstellung habe reibungslos funktioniert, sagte Schüler. Bei der Ansprache einiger Netzkomponenten habe es aber gehapert. Dadurch sei es zu Störungen und Netzausfällen gekommen.

Unmut über Preiserhöhung

In Baden-Württemberg hat der Kabelnetzbetreiber gut 2,5 Millionen Kunden. Wie viele davon von den Problemen betroffen gewesen seien, konnte Schüler nicht sagen - er schätzte den Anteil auf etwa zehn Prozent. Die Beschwerdequote habe sich in dem Zeitraum verdoppelt. Die Kündigungsrate sei aber nicht nach oben gegangen. "Jetzt läuft es deutlich besser", sagte Schüler.

Für Unmut bei den Kunden sorgte allerdings auch eine Preiserhöhung im September dieses Jahres. Die monatliche Grundgebühr für den Kabelanschluss stieg von bislang 17,90 auf 18,90 Euro. Das Unternehmen hatte die Preiserhöhung mit gestiegenen Kosten für Personal, Energie und Gebäudewirtschaft begründet.

Wie berichtet sollen von November an KabelBW-Kunden mit bis zu 200 MBit/s surfen können. Außerdem führt der Kabelnetzbetreiber hierzulande dann die Fernseh- und Video-On-Demand-Plattform Horizon ein, die bereits seit einem Jahr in Hessen und Nordrhein-Westfalen zubuchbar ist. Der Start im Südwesten, verspricht Schüler, sollte reibungsloser verlaufen: "Wir hatten ein Jahr, um Horizon zu verbessern."

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