Telefon & Internet: Was Sie bei einem Umzug beachten sollten
Telefon und Internet: Was Sie bei einem Umzug beachten sollten
Fotos: Irina Fischer-fotolia.com/teltarif.de/Netgear, Montage: teltarif.de
Wer umzieht, freut sich bestimmt schon auf die neue Wohnung oder das neue Haus. Doch nicht nur die Möbel und alle anderen Besitztümer müssen in die neue Wohnung ziehen. Auch der Internet-Anschluss soll in der neuen Wohnung laufen. Damit auch beim Umzug des Festnetz- bzw. Internet-Anschlusses nichts schiefgeht, haben wir einen Ratgeber zusammengestellt, der Ihnen zeigt, was Sie beachten müssen.
Üblicherweise sind heute Internet- und Telefon-Anschluss kombiniert. Unsere Empfehlungen gehen zwar von einem kombinierten Anschluss aus, sind aber auf andere Anschlussarten übertragbar: Der Umzug mit einem einfachen Telefon-Anschluss ohne Internet geht genauso vonstatten, wie der Umzug eines Kombi-Tarifs.
Telefon und Internet: Was Sie bei einem Umzug beachten sollten
Fotos: Irina Fischer-fotolia.com/teltarif.de/Netgear, Montage: teltarif.de
Neben den technischen Bedingungen am neuen Wohnort gibt es leider noch eine zweite Hürde zu umschiffen: Aus einem Umzug kann normalerweise kein Kündigungsrecht abgeleitet werden, wenn Sie sich noch in der Laufzeit eines Vertrags befinden. Einzige Ausnahme: Der bisherige Provider bietet seine Leistung am neuen Wohnort nicht an.
Ein Umzug ins Ausland rechtfertigt im Allgemeinen jedoch eine außerordentliche Kündigung - dafür muss aber der Wohnsitz in Deutschland aufgegeben werden, auch ein eventuell vorhandener Zweitwohnsitz. Informieren Sie sich möglichst frühzeitig über die Umzugsbedingungen Ihres aktuellen Anbieters und planen Sie genügend Zeit für den Umzug des Anschlusses ein.
Kommen Veränderungen des Telefonverhaltens auf Sie zu?
Bevor Sie sich an die Formalitäten des Umzugs machen, sollten Sie sich überlegen, ob der Umzug möglicherweise auch einen Einfluss auf Ihr Telefonie-Verhalten hat. Ziehen Sie in eine andere Stadt und werden vielleicht mit Freunden mehr telefonieren? Ziehen Sie in ein Gebiet mit anderer Breitbandversorgung und nutzen zukünftig statt Ihres Festnetz-Anschlusses Skype, andere VoIP-Techniken (Tarifvergleich VoIP) oder einen Telefonie-fähigen Messenger-Dienst?
Jede Änderung im Verhalten kann dazu führen, dass andere Tarifmodelle gegenüber dem aktuell genutzten geeigneter sind. Prüfen Sie daher genau, ob es erwartbare Veränderungen in Ihrem persönlichen Nutzungsprofil geben könnte.
Entscheidend: Korrekte und vollständige Angaben machen
Egal für welchen der Wege Sie sich bei Ihrem Umzug entscheiden: Für den Erfolg des Umzugs ist es sehr wichtig, die richtigen Angaben in den entsprechenden Formularen zu machen. Das betrifft nicht nur Ihre Bankverbindung - die ist für die Abwicklung des Vertrags zur Laufzeit natürlich wichtig. Viel wichtiger sind aber die richtigen Angaben zur Adresse und Lage der Wohnung.
Zur Schaltung Ihres Anschlusses benötigen die Anbieter die Etage der Wohnung und Angaben wie Vorderhaus/Hinterhaus und die postalische Lage. Gerade in großen Wohnhäusern kann es sich lohnen, diese Angaben aus dem Miet- oder Kaufvertrag zu entnehmen oder gar den Hausverwalter nach den Daten zu fragen. Manchmal ist zum Beispiel die richtige postalische Lage nicht intuitiv ermittelbar. Versuchen Sie auch, den Namen des vorherigen Anschlussinhabers in Ihrer neuen Wohnung in Erfahrung zu bringen. Diese Daten helfen dabei, die richtigen Anschlussstellen im Verteilerkasten zu lokalisieren und sind der beste Weg, für eine schnelle Schaltung des Anschlusses zu sorgen.
Sind die Angaben fehlerhaft, kann sich das Prozedere deutlich verzögern. Ärger ist da auf beiden Seiten vorprogrammiert. Treten Sie im Zweifelsfall in Kontakt zum Anbieter und versuchen Sie, das Gespräch sachlich und lösungsorientiert zu führen. Nicht immer kann der Anbieter tatsächlich etwas für die Probleme. So dauert die Bereitstellung eines neuen Anschlusses bei einem anderen Anbieter als der Telekom oft einige Wochen, bis ein Techniker den Anschluss vor Ort schalten kann - auf die Terminplanung des Telekom-Mitarbeiters haben die Anbieter meist nur wenig Einfluss.
Ganz einfach: Umziehen und alles soll bleiben, wie es ist
Im einfachsten Fall ziehen Sie nur innerhalb einer Stadt um und möchten Ihren Anbieter nicht wechseln - ebenso wenig Ihre Telefonnummer. Das ist bei vielen Providern problemlos möglich. Oft gibt es eine spezielle Hotline, an die Sie sich wenden können. Auch im Online-Kundencenter, im Ladengeschäft oder an der normalen Hotline können Sie das Verfahren in Gang setzen. Soweit die Umstellung technisch möglich ist, können Sie den Umzug zu einem bestimmten Termin beauftragen. Planen Sie etwas Vorlaufzeit ein, damit der Umzug möglichst ohne Verzögerung klappt. Der Anbieter ist berechtigt, für den Umzug eine Bearbeitungsgebühr zu verlangen. Die Neuregelungen der TKG-Novelle im Mai 2012 haben außerdem festgelegt, dass zukünftig ein Umzug des Anschlusses keine neue Vertrags-Laufzeit bewirken darf. Auch muss der Anbieter die Konditionen des Anschlusses beibehalten.
Erst die TKG-Novelle hat dafür gesorgt, dass ein Umzug in ein vom bisherigen Anbieter nicht versorgtes Gebiet eine außerordentliche Kündigung mit einer Ein-Monatsfrist ermöglicht. Das kommt beispielsweise bei Kabel-Internet-Anbietern vor, die nur in eizelnen Bundesländern Anschlüsse anbieten. Zuvor war ein Urteil des BGH einschlägig, das eine außerordentliche Kündigung in einem solchen Fall explizit für ungültig erklärt hat.
Umziehen und Anbieter wechseln? Alles ist möglich!
Wer bei einem Umzug alte Zöpfe abschneiden und gleich einen neuen Anbieter wählen möchte, sollte sich zunächst mit der eigenen Vertragssituation auseinander setzen. Gibt es eine Möglichkeit, den Vertrag zeitnah zu kündigen, dürften auch hier keine Probleme entstehen. Da viele Anbieter bei einem Umzug des Anschlusses Gebühren kassieren, kann es sich lohnen, den alten Anschluss gar nicht erst umzuziehen: Teilen Sie dem alten Anbieter mit, dass er den Anschluss abschalten möge. Dann bezahlen Sie die restlichen Monatsbeträge wie gewohnt oder einigen sich mit dem Anbieter auf eine Ablösesumme und beenden den Vertrag sofort. Ist die Mindestvertragslaufzeit abgelaufen, kommen Sie ohnehin mit der Frist von einem Monat aus dem Vertrag.
Bei einem Anbieterwechsel sollten Sie die Formalitäten Ihrem neuen Anbieter überlassen. So ist sichergestellt, dass Sie Ihre Nummer tatsächlich behalten, auch wenn es zu Komplikationen im Portierungsverfahren kommt. Sollten Sie noch an einen Vertrag gebunden sein, erhalten Sie vom neuen Anbieter eine vorläufige Rufnummer, bis die alte portiert werden kann. In einem solchen Fall könnte es sich auch lohnen, auf eine Portierung zu verzichten, oder die Festnetznummer auf einen Mobilfunk-Vertrag mit Festnetz-Option zu schalten.
Weitere Details zeigen wir Ihnen auf unserer Ratgeberseite zum Anbieterwechsel. Grundsätzlich sollten Sie die Formalitäten wie Kündigung und Anträge dem neuen Anbieter überlassen. So sparen Sie sich Ärger und Papierkram und können sich auf den Anschluss in der neuen Wohnung freuen.
Zu anderen Techniken wie Kabel, Glasfaser oder LTE/5G wechseln
Egal ob Sie nur ein Festnetz-Telefon oder einen Anschluss mit Telefonie und Internet - vielleicht sogar Fernsehen - umziehen möchten: An Ihrem neuen Wohnort könnte eine andere Zugangstechnik günstiger oder leistungsfähiger sein. In manchen Gegenden sind die Glasfaser-Netze bereits ausgebaut oder TV-Kabelnetze vorhanden. Letztere sind manchmal sogar günstiger als DSL bzw. VDSL/Vectoring.
In einigen Gebieten kann ein LTE-Zuhause-Tarif mit höherem Datenvolumen eine willkommene DSL-Alternative sein. Die Telekom bietet darüberhinaus in zahlreichen Regionen Hybrid-Anschlüsse aus Festnetz-Internet und LTE bzw. 5G an. Da kann es sich lohnen, die Technik zu wechseln. Dabei bleibt der Ablauf identisch: Geben Sie bei der Neu-Bestellung den Wunsch an, Ihre Rufnummer zu portieren. Um den Rest - auch die Kündigung beim alten Anbieter - kümmert sich der neue Provider.
Fazit: Umzug leicht gemacht
- Umzugsmodalitäten in Erfahrung bringen
- Sind Änderungen des Telefonie-
Verhaltens absehbar? - Rechtzeitige Terminplanung
- Vorherigen Anschlussinhaber
herausfinden - Verfügbarkeit bei verschiedenen
Anbietern prüfen - Auf teltarif.de im Tarifvergleich nach
passenderen oder günstigeren Tarifen
suchen - Beim Anbieterwechsel: Formalitäten dem
neuen Anbieter überlassen
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