Vine ab sofort eingestellt: Videos sichern und umsteigen
Wir verraten Ihnen, was Vine-Fans jetzt tun können.
Von David Rist
Wer die Video-Plattform Vine genutzt hat, kann seine gespeicherten Videos heute noch herunterladen - danach wird die Plattform eingestellt. Die Seite Vine.co und die darauf gespeicherten Videos sollen vorerst auch noch erhalten bleiben. Das Hochladen von Videos ist dann aber nicht mehr möglich.
Auch die App soll weiterhin bestehen bleiben, wird allerdings in Vine Camera umbenannt. Das Aufzeichnen der bekannten 7-Sekunden-Videos wird damit auch noch möglich sein, veröffentlicht werden sie dann allerdings über Twitter.
Twitter hatte Vine vor über vier Jahren für rund 30 Millionen US-Dollar gekauft und die App durch eigene Angebote inzwischen selbst überflüssig gemacht. Welche Alternativen es zu Vine gibt, haben wir für Sie im unten folgenden Artikel zusammengefasst.
Video-Apps
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Twitter stellt Vine ein - das sind die Alternativen
Der Kurznachrichtendienst Twitter baut weiter Stellen ab und hat zudem angekündigt, die Video-App Vine einzustellen. Wir zeigen Ihnen, welche Apps als Alternative zu Vine dienen können.
Keine 7-Sekunden-Videos mehr: Das sind die Alternativen zu Vine Foto: teltarif.de/Rita Deutschbein Logos: Anbieter
Twitter machte zuletzt vor allem durch Stellenabbau und geplatzte Übernahmegerüchte von sich reden. In den vergangenen 12 Monaten sank die Twitter-Aktie zudem um 45 Prozent. Die Führungsetage musste sich also etwas einfallen lassen, um die Investoren weiterhin bei Laune zu halten. Rationalisierungsmaßnahmen sind da nicht mehr zu vermeiden und so verwundert es kaum, dass Twitter angekündigt hat, das Videoportal Vine einzustellen.
Twitter hatte Vine im Oktober 2012 für rund 30 Millionen US-Dollar übernommen. Und das erst rund fünf Monate nach der Gründung des Unternehmens. Der damalige Twitter-CEO Dick Costolo nannte es "The next big thing" - inzwischen ist die App überflüssig geworden. Denn Twitter selbst bietet seinen Nutzern heute die Möglichkeit Videos hochzuladen und ist so einer der größten Konkurrenten seiner eigenen App geworden. Doch nicht nur Twitter bietet Alternativen zu den Vines, den höchstens sieben Sekunden langen Kurzvideos.
Twitter - die interne Alternative
Keine 7-Sekunden-Videos mehr: Das sind die Alternativen zu Vine Foto: teltarif.de/Rita Deutschbein Logos: Anbieter
Twitter selbst hat mit der Einführung der Video-Funktion dazu beigetragen, dass es mit Vine nicht mehr weiter voran ging. Allerdings konnte die Video-Funktion, vermutlich, gerade wegen der Übernahme gut implementiert werden. Im Gegensatz zu den doch sehr kurzen Videos auf Vine können auf Twitter selbst Videos mit einer Spielzeit von bis zu zwei Minuten und 20 Sekunden gepostet werden. Die Videos müssen mindesten sechs Sekunden lang sein und können auch aus mehreren einzelnen Clips bestehen, die dann zu einem Video zusammengefügt werden. Twitter hat derzeit rund 317 Millionen aktive Nutzer.
Auch die ursprünglich als Foto-Portal gestartete App Instagram erlaubt das Hochladen und Teilen von Videos. Die Videos können allerdings nur maximal eine Minute dauern, drei Sekunden ist die Mindestlänge. Das zum Facebook-Konzern gehörende Instagram zeichnet sich vor allem durch seine große Community aus, bestehend aus prominenten Persönlichkeiten und Privatpersonen gleichermaßen. Ähnlich wie auch schon bei den Fotos auf Instagram können die Videos mit diversen Filtern in der App individuell gestaltet werden. Ist ein Instagram-Video zu Ende, beginnt es immer wieder von vorne. Solche Loops waren auch einst das Aushängeschild von Vine. Instagram soll mittlerweile 500 Millionen aktive Nutzer zählen.
Snapchat zeichnet sich vor allem durch die Vergänglichkeit seiner Inhalte und durch etliche verspielte Filter aus. Der Clou an Snapchat ist, dass Bilder und Videos an Freunde verschickt werden können, die lediglich für etwa zehn Sekunden sichtbar bleiben. Danach werden die Inhalte automatisch gelöscht. Ähnlich wie bei Instagram gibt es aber auch öffentlich einsehbare Videos und Bilder beispielsweise von Prominenten. Die maximale Videolänge beträgt zehn Sekunden - damit kommt Snapchat der Video-App Vine schon sehr nahe. Snapchat ist ein unabhängiges Unternehmen und zählt derzeit etwa 150 Millionen Nutzer.
Periscope unterscheidet sich von den bisher vorgestellten Apps: Der Fokus liegt hier nicht nur auf kurzen Clips, sondern vielmehr auf Live-Übertragungen. Mit Periscope kann das Smartphone also tatsächlich für Live-Übertragungen genutzt werden, um zum Beispiel von einer Pressekonferenz zu berichten. Der Stream kann, muss aber nicht live angesehen werden. Bis zu 24 Stunden wird das Video auf der Plattform gespeichert. Damit man weiß, wann es etwas zu sehen gibt, folgt man anderen Personen oder Kanälen und wird dann darüber benachrichtigt, wenn diese eine Live-Übertragung starten. Eine Mindest- oder Höchstlänge für Videos beziehungsweise Streams gib es bei Periscope nicht. Wie auch Vine gehört Periscope zu Twitter. Aktuell zählt die App rund zwei Millionen täglich aktive Nutzer.
Eine gute Nachricht für alle, die auf Vine bereits viele Videos gespeichert haben und diese nicht missen möchten: Twitter hat angekündigt, die bisherigen Inhalte erhalten und diese noch weiterhin zugänglich machen zu wollen. Ebenso sollen die Videos von der Plattform heruntergeladen werden können.
In einem weiteren Artikel stellen wir Ihnen die Alternativen zu WhatsApp vor, wie etwa Google Allo, Threema oder Wire.