teltarif hilft: Wochenlanger Ausfall bei M-net
Kunde hatte Probleme mit M-net
Bild: M-net
Fällt ein Internet-Anschluss aus, legt der Betroffene in der Regel Wert auf eine gute Kommunikation mit dem Provider - und dass ihm der Provider nachvollziehbar aufzeigt, wie und vor allem wann er den Schaden zu beheben gedenkt. "Sand ins Getriebe" kommt bei einem Ausfall und der nachfolgenden Kommunikation aber oft dann, wenn der Provider nicht gleichzeitig der Netzbetreiber ist, sondern die Leitung beim Netzbetreiber angemietet hat.
Hinzu kommt, dass offenbar noch nicht alle Provider mitbekommen haben (wollen), dass den Kunden ab dem dritten Ausfalltag laut dem TKG eine finanzielle Entschädigung zusteht, auch für geplatzte Technikertermine muss der Provider eine Entschädigungszahlung leisten. Mitte September meldete sich ein Kunde von M-net bei uns, bei dem einiges schief gelaufen war.
M-net kümmert sich nicht weiter um Ausfall
Der teltarif.de-Leser berichtete uns im Auftrag seiner Mutter:
Ich habe ein Problem mit dem Anschluss meiner Mutter in [...]. Seit Sonntag, 04.09. ca. 19:30 [Uhr] ist dieser ausgefallen. Gemeldet wurde der Ausfall am Montag, 05.09., gegen 14:30 [Uhr]. Die Bestätigungsmail dazu ist von 14:37 [Uhr]. Noch am gleichen Tag um 18:46 [Uhr] habe ich nach einem Telefonat mit der Störungsstelle eine Mail bekommen, dass zur Beseitigung ein Technikertermin notwendig ist. Dieser wurde für den 06.09. zwischen 13 und 17 Uhr vereinbart. Leider kam zu diesem Termin kein Techniker und die Störung besteht immer noch.Dazu habe ich dann, nach telefonischer Nachfrage, auch am 06.09. um 20:25 [Uhr] eine SMS erhalten mit folgendem Inhalt (Auszug) "... Ihre Störung wurde bei der Deutschen Telekom an die Fachabteilung für Netzarbeiten zur weiteren Analyse und Störungsbehebung übergeben. Sobald uns weitere Informationen vorliegen, werden wir Sie umgehend kontaktieren." Ich warte immer noch auf die Behebung der Störung. Bekomme seit dieser Zeit keine Aussagen zur Behebung der Störung mehr.
Hintergrund: Es handelt sich um einen M-net-Anschluss, der über die Telekom zur Verfügung gestellt wird. Dieser Vertrag besteht seit 24.02.2014. Der Anschluss wird von meiner Mutter (86 Jahre, alleine in diesem Haus lebend) genutzt. Weiter befindet sich der Anschluss in einem Funkloch, das leider keine Mobiltelefonie bzw. mobiles Internet zulässt. [...] Da es sich vertraglich um meinen Anschluss handelt, der von meiner Mutter genutzt wird, sollte es kein Problem geben. Tausend Dank für die Unterstützung.

Bild: M-net
Nächster Techniker-Termin platzt
Wir informierten die Kunden zunächst über die ihnen laut dem TKG zustehenden Entschädigungszahlungen und boten darüber hinaus unsere Hilfe an. Mit der Übersendung der Unterlagen berichtete uns der Sohn, als neuer Technikertermin stünde nun der 22. September fest. Doch auch an diesem Datum kam kein Techniker. Inzwischen musste aber nun die Anfrage von teltarif.de bei M-net eingetroffen sein, denn am 22. September schrieb uns der Leser:
Der Termin heute hat leider wieder nicht stattgefunden. Ich habe gerade vor 10 Minuten einen Anruf von Frau [...] von M-net bekommen. Diese hat mir mitgeteilt, dass nun bis Ende der nächsten Woche die Entstörung stattfinden wird. Sie hat mir gesagt, dass der Vorgang nun auch "intern priorisiert" worden sei. Das ist nun der 4. Termin. Hätte jede Woche Donnerstag sein sollen. Es ist einfach nicht schön, was da geschieht.Am 30. September musste der Leser dann allerdings erneut verkünden:
Bei meiner Mutter geht leider immer noch nichts. Das ist echt traurig. Sollte ja spätestens heute gefixt werden. Was können wir noch tun? Danke für Feedback. Mit einem frustrierten Gruß [...].
Anschluss geht - keine Entschädigung
Am 5. Oktober konnte uns der Leser dann allerdings eine erste ausführliche Erfolgsmeldung senden:
Erst mal vorweg: Der Anschluss geht wieder! Nun zu den Details: Der Anschluss wird am kommenden Freitag, 07.10. von einem analogen auf einen digitalen Anschluss gewechselt. Dazu wurde eine neue FRITZ!Box 7530 gebraucht. Diese wurde letzten Samstag bei meiner Mutter durch M-net zugestellt. Seit gestern bin ich für ein paar Tage im Urlaub hier vor Ort.Am 11. Oktober erfuhren wir von dem Leser, dass die All-IP-Umstellung problemlos vonstatten gegangen sei, der Anschluss funktionierte danach wieder ordnungsgemäß. Wir wiesen den Kunden nochmals auf die im zustehenden Entschädigungen laut TKG hin. Aufgrund der Länge der Zeit rechnete er aus, dass es sich um mindestens 320 Euro handeln müsse. Daraufhin forderte er am 11. Oktober die Entschädigung bei M-net an. M-net hat sich dazu aber weder gemeldet noch irgendwie geäußert.Dabei fiel mir gestern auf, dass die FRITZ!Box 7360 kein "Lebenssignal" mehr von sich gibt und keine LED mehr leuchten. Auch das Aus- und Wiedereinstecken hat nichts gebracht. Zum Glück war ja die neue Box (7530) schon hier. Ich habe diese einfach angeschlossen und ich wollte es fast nicht glauben - aber es geht einfach wieder. Anscheinend ist die FRITZ!Box 7360 defekt. Nur zur Info: Diese FRITZ!Box (7360) und auch die neue (7530) sind "Leihgeräte" von M-net. Wenn nun die FRITZ!Box 7360 der einzige Grund war, dass meine Mutter seit 4,5 Wochen keinen Anschluss hatte - ich muss sagen, dass ich ziemlich verärgert war [...].
Heute Morgen habe ich einen Anruf von M-net bekommen. M-net hat mir mitgeteilt, dass die Großraumstörung bei der Telekom nach wie vor besteht, aber der Anschluss nun wieder gehen würde. Worauf ich auf meinen oben beschriebenen Eingriff von gestern hingewiesen habe. Die Dame meinte, dass es nach wie vor sein kann, dass es wieder zu Ausfällen kommt und die FRITZ!Box 7360 wohl wegen dieses Ausfalls "gestorben" sei. Außerdem kann es sein, dass es jederzeit wieder zu einem Ausfall kommt. Ich habe auch gefragt, ob die geplante Umstellung am kommenden Freitag klappen würde. Dies wurde bejaht. Es bleibt nach wie vor spannend, wie sich die Sache weiterentwickelt. Ich werde Sie auf dem Laufenden halten.
Wir schrieben also am 20. Oktober erneut an M-net, bedankten uns für die Störungsbehebung und forderten M-net auf, dem Kunden die entsprechenden Entschädigungen auszubezahlen. Bis zum Redaktionsschluss dieser Meldung hat M-net darauf nicht reagiert. Der Kunde hat jetzt noch die Möglichkeit, sich in der Sache an die Verbraucherzentrale seines Wohnorts zu wenden.
Wer seinen ungekündigten Vertrag vorzeitig verlängert und nicht aufpasst, tappt in die Falle und zahlt eine Vorfälligkeitsgebühr. Einem 1&1-Kunden sollte die erlassen werden - doch das klappte nicht und teltarif.de musste helfen.