Von 0181 bis 0189: 018x-Nummern sind nicht immer 0180-Nummern
Von 0181 bis 0189: 018x-Nummern sind nicht immer 0180-Nummern
Bild: teltarif.de
Als klassische "Service"-Nummern werden Sonderrufnummern aus der 0180-Gasse bezeichnet.
Doch abseits dieser Vorwahl gab und gibt es noch wenige ähnlich klingende Nummern aus der 018x-Gasse, die an der Stelle hinter der 8 keine 0, sondern eine Ziffer zwischen 1 und 9 führen. Häufig verwendet wurden die Vorwahlen 0181x und die 0185x. Hierbei handelt es sich um "Rufnummern für VPN-Nutzergruppen" - hinter dem sperrigen Begriff verbarg sich das Ziel, Standort-übergreifende Rufnummern für die Unternehmen oder bestimmte Einrichtungen zu vergeben.
Damit hatte die BNetzA schon 2014 weitgehend Schluss gemacht, wonach die Erreichbarkeit "für Dritte" aus öffentlichen Telefonnetzen untersagt wurde. Selbst die Ausnahme für den Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio (früher besser bekannt unter dem Kürzel "GEZ") unter der kuriosen Rufnummer 018599950100 durfte nur noch kurze Zeit mit einer Sondergenehmigung erreichbar sein. Längst setzt der Beitragsservice auf eine 0180-6 Rufnummer.
Von 0181 bis 0189: 018x-Nummern sind nicht immer 0180-Nummern
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Schleichweg für Mehrwertdienste?
Weil einige Anbieter auf diesem Wege glaubten, elegant einen "Mehrwertdienst" aufsetzen zu können, schritt schon 2014 die Bundesnetzagentur ein und untersagte diese Nutzung. Alle Nummern müssen bei der Bundesnetzagentur beantragt und genehmigt werden. Mehrwertdienste (d. h. der Inhaber der Rufnummer bekommt dafür Geld, weil dort viel und lange angerufen wird) oder Anruf-Gewinnspiele sind dort nicht zulässig.
Für Normalsterbliche nicht erreichbar?
Die Bundesnetzagentur legte fest: Diese Rufnummern dürfen "von Dritten" aus dem regulären Telefonnetz gar nicht erreichbar sein. Falls jemand aus dem öffentlichen Netz dort versehentlich oder absichtlich anruft und tatsächlich zum Teilnehmer durchkommt, könnte es sein, dass dafür Gebühren zu zahlen wären. Wie hoch diese sein können oder dürfen, ist nicht klar geregelt.
Die Rechtslage
Werfen wir einen Blick in die Vorschriften der Netzagentur: Rufnummern für VPN dürfen ausschließlich für VPN genutzt werden. Ein VPN im Sinne dieses Nummernplans ist ein Telekommunikationsnetz, das Endeinrichtungen des Betreibers des Netzes miteinander verbindet, wobei die Rufnummern des Netzes von Dritten nicht über das öffentliche Telefonnetz erreichbar sind. Eine zusätzliche Erreichbarkeit der einzelnen Endeinrichtungen über andere Rufnummern kann möglich sein.
Welche 018x-Rufnummern könnt es geben?
Unterschieden wird dabei zwischen der Vorwahl 0181 für internationale VPN und 0182...0189 für nationale VPN. Hat ein Teilnehmer z. B. die Rufnummer 0182-345-6789-0 so sollte diese aus dem "öffentlichen" Netz nicht erreichbar sein, es könnte aber eine zusätzliche andere "normale" Rufnummer (z. B. 030-123456) geben, die genau bei diesem Anschluss herauskommt und öffentlich erreichbar ist. Die Idee der VPN-Rufnummer war, für große Firmen mit weitverzweigten Netzen und Rufnummern einen einheitlichen Rufnummernplan anzulegen. Die meisten dieser Netze sind wieder eingeschlafen, weil Tarifierung und Erreichbarkeit lange unklar blieben und heute die Rufnummer völlig egal ist, sie wird in Datenbanken oder Telefonbücher eingetragen und dann einfach angerufen.
Idee der eigenen Vorwahlen hat sich überlebt
Die Idee der 018er-Nummern war zunächst nicht verkehrt, allerdings kämpfte die Gasse bald mit Verbraucher-"Unfreundlichkeiten". Das Problem war nämlich: Diese Nummern waren zunächst frei tarifierbar, das damalige TKG legte keine Preise oder Preisgrenzen fest.
Im Unterschied zu 0180-Nummern war nicht anhand der Vorwahl erkennbar, welche Kosten anfallen. Auf Nachfrage von teltarif.de teilte die Bundesnetzagentur seinerzeit mit, dass sie bezüglich der tariflichen Obergrenze die Auffassung vertrete, "dass bei Festnetzpreisen über 14 Cent pro Minute eine unzulässige Nutzung für Premium-Dienste vorliegt" - und offenbar hatte die BNetzA "verbindlich" eingegriffen. Laut Bundesnetzagentur sollen die Vorwahlen 0181...0189 aus dem öffentlichen Netz durch "Dritte" nicht mehr erreichbar sein.
Die Sonder-Vorwahl 01888 (Regierungsverbund Bonn-Berlin) wurde schon Ende 2010 komplett abgeschaltet, die Durchwahlen wurden auf die Ortsnetze Bonn 0228-99-xxxx und Berlin 030-18-xxxx verschwenkt. Somit können Bonner alle Berliner Bundesbehörden zum Ortstarif erreichen und umgekehrt. Weitere Informationen auf einer Ratgeberseite über historische Vorwahlen.

- 0700: Die Rufnummer fürs Leben
- 032: Vorwahl für die Internet-Telefonie
- 0900: Von sinnvoll bis Abzocke
- 0137: Televoting verkommt zum 0900-Ersatz
- 0180: Flatrates oder hoher Minutenpreis
- 0181 bis 0189: 018x ist nicht gleich 0180-Nummer
- 016x: Pager günstig anrufen
- Behördenrufnummer 115: Die Kosten
- 0800 und 00800: Die kostenlosen Vorwahlen
- Kosten vom Handy mit Netzbetreiber-Vertrag
- Kosten vom Prepaid-Handy beim Netzbetreiber
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- Diese Vorwahlen gibt es nicht mehr
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