Kontaktdaten

Erste Erfahrung mit der .tel-Domain

Seit März 2009 kann jedermann zentral Kontaktdaten bekannt geben
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Nun gibt es ja auch "geheime" Daten, die Sie nicht "jedem" vermitteln möchten. Dazu finden Sie rechts oben auf der .tel-Seite eine Möglichkeit, auf "private Daten" der Seite zuzugreifen, wenn Sie sich (kostenlos) bei www.telfriends.tel [Link entfernt] angemeldet haben. Dazu brauchen Sie einen Benutzernamen und eine erreichbare E-Mail-Adresse, der Besitz einer .tel-Domain ist nicht erforderlich. Der Inhaber der .tel-Domain muss sich selbst auch bei telfriends angemeldet und seinen telfriends-Account mit seiner eigenen .tel-Domain verknüpft haben. Die entsprechenden Einträge, die nur für Freunde oder die Familie gedacht sind, können entsprechend unter den Eigenschaften markiert werden.

Die Anmeldung zu telfriends hakte zunächst mit einer Fehlermeldung, man möge den Support kontaktieren. Eine Anfrage wurde binnen 48 Stunden von Telnic beantwortet. Nach etwa einer Woche kam unaufgefordert eine weitere Mail vom Telnic-Support: Eine Prüfung habe ergeben, dass es jetzt offensichtlich funktioniere und man davon ausgehe, dass kein Problem mehr vorliege. Der "Case" sei daher geschlossen worden, man könne aber jederzeit gerne wieder nachfragen. Offenbar hatte es zu Beginn einen größeren Ansturm gegeben, den die Anbieter aber wohl recht gut abgefangen haben.

Das .tel-System erlaubt auch Subdomains, z.B. buero.muster.tel. Damit kann man sein Informationsangebot strukturieren, etwa indem man hier geschäftliche Kontaktdaten unterbringt. "Private Daten und Nummern", die nur nach Anmeldung einsehbar sind, können derzeit nur im Root-Verzeichnis abgelegt werden, ein Schönheitsfehler, der sicher noch behoben werden dürfte.

Braucht man eine .tel-Domain?

Diese Frage muss sich jeder selbst beantworten. Wahrscheinlich werden .tel-Domains eher im kommerziellen, professionellen Bereich eingesetzt werden, aber mit 1,50 Euro im Monat sind sie auch für Privatpersonen erschwinglich. Familien könnten das Subdomain-System auch dazu nutzen, um Familienmitglieder unterscheidbar zu machen: So wäre http://anton.mustermann.tel möglich, oder http://fritz.anton.mustermann.tel (wenn Fritz der Sohn von Anton wäre). Ein Handicap: "Private" Daten, die nur mit Benutzername und Kennwort eingesehen werden können, passen derzeit nur auf das Root-Verzeichnis (und sind damit nicht mehr so einfach unterscheidbar). Die Familie müsste somit entweder das Passwort "teilen" oder einen vertrauenswürdigen Admin bestimmen, der alle Daten verwaltet.

Am liebsten gar keine Daten ins Internet?

Viele Internetnutzer würden am liebsten gar keine Daten über sich veröffentlichen. Die Erfahrung zeigt aber, dass das oftmals nicht möglich ist. Insofern kann es ein Vorteil sein, Daten ganz bewusst da zu veröffentlichen, wo Sie von Ihnen kontrollierbar sind. Statt Ihrer ganz privaten Rufnummer oder E-Mail-Adresse, nehmen Sie z.B. die Handy-Rufnummer einer Zweitkarte vom Discounter mit eingerichteter Mailbox und für E-Mails eine öffentliche "Wegwerf-Adresse". Dann können Leute, die es wirklich Ernst meinen, Sie erreichen und Sie hören oder schauen sich die Nachrichten später an, wenn Sie Zeit und Lust dazu haben. Unerwünschte Werbetelefonierer rufen Handys im Moment (wegen der Kosten) noch ungern an und hinterlassen selten Nachrichten auf der Mailbox. Selbst wenn, bei Desinteresse sind die Nachrichten schnell gelöscht.