Android 4.4 Kitkat: Google sorgte für Schoko-Überraschung
Der Schokoriegel "Kitkat" ist Namensgeber für Android 4.4.
Bild: Google
Der Nachfolger der Android-Version Jelly Bean hieß Kitkat statt Key Lime Pie.
Die Wahl der Versionsnummer 4.4 anstatt des erwarteten großen Sprungs auf 5.0 deutete schon an, dass Google nur wenige bahnbrechende Veränderungen implementiert hatte. Dennoch wurde Android 4.4 eine sehr erfolgreiche Version, denn einige spannende und lange überfällige Neuerungen brachte das System mit.
Wir zeigen, was Google in Android 4.4 eingebaut hatte und warum Kitkat dennoch ein kleiner Widerspruch in sich war.
Verbesserungen an der Oberfläche
Der Schokoriegel "Kitkat" ist Namensgeber für Android 4.4.
Bild: Google
Zahlreiche Änderungen betreffen die Oberfläche des Systems. Apps konnten nun einen Transparenz-Effekt unter der Benachrichtigungsleiste und den Navigations-Buttons erzeugen und so noch mehr Bildschirmfläche nutzen. Einige System-Apps hatten eine dringend benötigte Auffrischung erhalten - so zum Beispiel die allgemeine E-Mail-App oder die Download-App. Schaltete eine App in den Immersive-Mode, blendete Android die Benachrichtigungszeile und die Software-Buttons aus. Hilfreich war das für Reader-Apps oder Spiele - die App musste dies aber explizit unterstützen.
Ab Android 4.4 lässt sich die Standard-SMS-App auswählen.
Screenshot: teltarif.de
Mit Android 4.4 konnten Nutzer nun eine Standard-SMS-App festlegen. Damit stellte Google einige bereits länger bestehende - aber inoffizielle - Möglichkeiten in puncto SMS-Empfang und -Versand auf stabile Füße. Die erste App, die dies unterstützte, war Hangouts. In den Schnelleinstellungen gab es nun einen Zugriff auf Standort-Einstellungen. Dort hatten die Entwickler die Beschreibung der Konfiguration verständlicher formuliert.
Android unterstützte mit Kitkat Infrarot-Sender direkt. In vielen High-End-Smartphones und Tablets dient ein solcher Sender dafür, Fernseher oder andere Hifi-Geräte zu steuern. Wer Android für Büroangelegenheiten nutzen möchte, hat Zugriff auf eine in das System integrierte Druckfunktion.
Für Nutzer von Speicherkarten hatte sich mit Android 4.4 eine ganze Menge geändert - vollständiger Schreibzugriff war nicht mehr möglich, sodass der interne Speicher für Kitkat-Smartphones und Tablets größer dimensioniert sein musste. Die technischen Hintergründe und Lösungen des Kitkat-Speicherkarten-Problems hatten wir für Sie zusammengestellt.
In den Tiefen des Systems: Besserer Schutz gegen Malware
Hangouts kann SMS versenden und empfangen.
Bild: teltarif.de
An der Sicherheitsschraube hatte Google insofern gedreht, als dass die Sicherheits-Komponente SELinux schärfere Restriktionen vorsah. An vielen Stellen gab es Geschwindigkeitsverbesserungen, so zum Beispiel an der Verarbeitung von Touchscreen-Signalen oder an der Audio-Wiedergabe. Apps nutzten eine schnellere Darstellungs-Engine, wenn Webinhalte angezeigt werden sollten.
Auch am Speicherverbrauch des Systems hatte Google gearbeitet. Alle wichtigen Systemdienste verbrauchten weniger Arbeitsspeicher, sodass Kitkat auch auf Geräten mit 512 MB RAM schnell laufen sollte. Diese Änderung sollte Nutzern älterer Smartphones aber keine Hoffnung machen: Ein offizielles Update wurde es wohl nur in wenigen Fällen geben - ein kleiner Widerspruch in sich, denn es war zu erwarten, dass langfristig Smartphones auch in der Einsteigerklasse mit 1 GB Arbeitsspeicher ausgestattet sein sollten.
Nexus 5: Das Referenz-Smartphone zur neuen Android-Version
Das bringt der Kitkat-Nachfolger
Der Nachfolger von 4.4 Kitkat hieß Lollipop. Er wurde von Google am 15. Oktober 2014 vorgestellt. Details und aktuelle Meldungen zu dieser Version finden Sie auf unserer Themenseite zu Android 5.0 Lollipop.
Meldungen zu Android 4.4 Kitkat
-
15.01.23ÜbersichtAndroid: Googles Smartphone-SystemAndroid ist eines der führenden Handy-Betriebssysteme: Der Großteil der Geräte ist mit dem Google-System ausgestattet. Wir zeigen, was es kann. zur Meldung
-
07.02.22ÜbersichtAndroid: Googles Smartphone-SystemAndroid ist eines der führenden Handy-Betriebssysteme: Der Großteil der Geräte ist mit dem Google-System ausgestattet. Wir zeigen, was es kann. zur Meldung
-
16.03.20ÜbersichtAndroid-Rückblick: Diese Versionen gab es bis jetztAndroid ist eines der führenden Handy-Betriebssysteme: Der Großteil der Geräte ist mit dem Google-System ausgestattet. Wir zeigen, was es kann und welche Versionen es bis jetzt gab. zur Meldung
-
21.07.17Hacker-ParadiesMedia Markt hatte Smartphone mit löchrigem Betriebssystem im AngebotDer Kölner Media Markt wird aufgrund des Verkaufs des unsicheren Smartphones Mobistel Cynus T6 nun von der Verbraucherzentrale NRW zurechtgewiesen. zur Meldung