Android 8.0 Oreo: Energiefresser ging es an den Kragen
Android 8.0 kommt voraussichtlich im Herbst
Foto: Google, Montage: teltarif.de
Mit der Freigabe der dritten Vorschauversion für Entwickler hatte Google die Versionsnummer von Android O offiziell bekannt gegeben. Wie erwartet hatte das nächste Android die Version 8.0 bekommen, und seit dem 21. August ist Oreo als Zunamen offiziell enthüllt worden. Viele spekulierten auf einen erneuten Werbe-Deal mit einem Süßwarenhersteller, da der Oreo-Keks des US-amerikanischen Unternehmens Nabisco schon sehr früh eine naheliegende Sache gewesen war. Immerhin musste es eine Süßspeise und zudem möglichst weltweit bekannt sein. Für den Buchstaben O gab es da nicht viel Auswahl. Die offizielle Freigabe der fertigen Version erfolgte für Pixel-Modelle und die Smartphones Nexus 6P sowie Nexus 5X.
Wie schon der Sprung von Android 6.0 Marshmallow zu Android 7.0 Nougat hat es optisch keine größeren Veränderungen gegeben. Vielmehr betrieben die Google-Entwickler Feinjustierung an Animationen und konzentrierten sich auf neue Features. Dabei wurde im Rahmen von Projekt Trelte einmal mehr der Fokus auf einen verringerten Energieverbrauch gelegt, der vor allem bei Hintergrundaktivitäten von Apps zum Tragen kam. Aber auch im Bereich Multimedia tat sich was.
Was war neu bei Android 8.0 Oreo?
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Android 8.0 kommt voraussichtlich im Herbst
Foto: Google, Montage: teltarif.de Apps zur Wiedergabe von Videos konnten mit Android 8.0 Oreo standardmäßig als kleines schwebendes Fenster dauerhaft eingeblendet werden. So war es möglich, in sozialen Netzwerken oder im teltarif.de-Forum zu lesen, während ein Kinofilm oder YouTube-Video parallel angeschaut wird. Theoretisch stand diese Funktion jeder App zur Verfügung, die Videos abspielen kann. Entwickler mussten lediglich die entsprechende API-Schnittstelle integrieren. - Benachrichtigungskanäle
Bei Apps, die Benachrichtigungen auf verschiedene Arten ausgeben konnten, war es nun möglich, diese Kanäle auch separat stummzuschalten. Als Beispiel ist die Mitteilung über das Erstellen eines Screenshots zu nennen, was Teil der System-UI-Benachrichtigungen wurde. Da man gerne alle anderen Arten von Systemmitteilungen sehen wollte, aber nicht unbedingt, wenn ein neuer Screenshot erstellt wurde, konnte genau diese eine Art der Systemmeldung ausgeschaltet werden. - Background-Limits für Apps
Android-Versionen
Implicit Broadcast war eine der drei Säulen der neuen Verbesserungen und sollte signifikanten Einfluss auf den Energieverbrauch haben. Laut Google wurden zu viele Apps durch Systemereignisse über diese Broadcast-Aufrufe im Hintergrund gestartet, was für einen hohen Stromverbrauch mitverantwortlich gewesen sein soll. Mittels Hintergrundlimitierung konnte eine im Hintergrund laufende App nur für eine bestimmte Zeit lang aktiv sein, danach wurde sie automatisch vom System eingefroren. Außerdem wurde die Ortungsfunktion in Zukunft weitaus restriktiver gehandhabt: Sie war nur noch wenige Male pro Stunde für eine App im Hintergrund nutzbar, anstatt alle paar Minuten. - Verbessertes Kopieren von Text
Eine kleine aber feine Verbesserung war das Markieren von Text, den man aus dem Browser oder einer App heraus kopieren will. Android 8.0 Oreo erkannte, um welche Art von Text es sich handelte, und bot im Kontextmenü eine passende App an - zum Beispiel Google Maps bei einer Adresse oder die Telefon-App bei einer Rufnummer. Insgesamt sollte das Markieren von Text auch in Bezug auf zusammenhängende Wörter intelligenter werden: Um beispielsweise eine Adresse zu markieren, musste der gesamte Adressblock umfasst werden und nicht nur ein einzelnes Wort. - Unbekannte Quellen
Wer häufiger APK-Dateien im Browser herunter lädt oder über eine andere App, konnte diese unter Android 8.0 Oreo als "Vertrauenswürdige Quelle" definieren, ohne diese Ausnahme systemweit zu gestatten. Das hieß, dass APK-Dateien nur aus dieser einen erlaubten App heraus installiert werden konnten, nicht aber aus anderen Apps heraus. - App-Badges
Eine praktische Funktion diverser Homescreen-Launcher war die Fähigkeit, kleine Icons bei ungelesenen Benachrichtigungen anzuzeigen. Diese Funktion wurde von Android 8.0 Oreo nun nativ unterstützt. Wer diese Funktion brauchte, konnte sie in den Einstellungen auch wieder ausschalten. Der Unterschied zu einfachen Homescreen-Launchern bestand darin, dass sich die Badges unter Android 8.0 für jede App einzeln aus- und wieder einschalten ließen. Die Funktion war in den Benachrichtigungsoptionen einer App in den Systemeinstellungen zu finden. - Benachrichtigungen mit Hintergrundbild
Medien-Apps sollten das Einfärben der Statusleiste erlauben, basierend auf dem Inhalt, den sie gerade wiedergeben. So erschien zum Beispiel das Album-Cover des aktuell gespielten Titels innerhalb der Benachrichtigungsleiste. - Adaptive App-Icons
Diese Funktion war mehr etwas für Optik-Liebhaber, denn damit passten sich Icons von installierten Apps automatisch an den Stil der jeweiligen OEM-Oberfläche an. Egal ob quadratisch, rechteckig, mit abgerundeten Ecken, in Tropfenform oder komplett rund: Ein Icon, viele Styles. - Neue Audio-Codecs für Bluetooth-Headsets
Sony war seit jeher sehr aktiv an der Weiterentwicklung von Android beteiligt und hat seine Codecs für eine effiziente Audiokomprimierung namens LDAC und aptX HD freigegeben. Mit Android 8.0 Oreo wurde das Audio-Erlebnis via Bluetooth und entsprechenden Bluetooth-Kopfhörern erheblich verbessert. Zusätzlich konnten diverse Audio-Parameter für die Wiedergabe eingestellt werden. Audio-Apps erlaubten außerdem den Zugriff über die AAudio-API auf spezielle HiFi-Funktionen mit niedriger Audio-Latenz. - Automatisches Ausfüllen
Mittels der Autofill-API konnte ein installierter Passwort-Manager automatisch Login-Daten im Browser oder Apps mit Login-Funktion anbieten, ohne dass der Passwort-Manager explizit geöffnet werden musste. - Erweiterter Farbraum
Mit Android 8.0 Oreo hat Google erstmals eine erheblich breiter gefasste Farbskala unterstützt, was vereinfacht gesagt bedeutete, dass Android 8.0 nativ HDR-Inhalte bei entsprechenden Displays darstellen konnte. Zum damaligen Zeitpunkt waren das die Smartphones LG G6, Samsung Galaxy S8 (Plus) und das Sony Xperia XZ Premium. Verfügbar war die Funktion bei Medien-Apps, wenn sie eine entsprechende Implementation der Entwickler erhielten. Unterstützt wurden dabei von Android 8.0 die gängigen Farbprofile AdobeRGB, Pro Photo RGB sowie DCI-P3. - Hersteller-unabhängige Updates
Seit jeher war die Update-Situation unter Android stark verbesserungswürdig, da die Aktualisierung mit neuen Android-Versionen immer dem jeweiligen Hersteller der Geräte überlassen waren. Mit Android 8.0 änderte Google das Kernsystem von Android selbst so ab, dass unabhängig von Herstellern ein wichtiges Update ausgeliefert werden kann. Technisch gesehen wurden Hersteller-Zusätze wie spezifische Funktionen, Anpassungen und Oberflächen um ein spezielles Framework erweitert, welches als Schnittstelle zwischen dem eigentlichen Betriebssystem und den Hersteller-Anpassungen fungierte. Allerdings kam das System nur auf denjenigen Geräten auch zum Einsatz, die ab Werk mit Android 8.0 Oreo ausgestattet waren. Nachträglich aktualisierte Smartphones und Tablets konnten davon leider nicht profitieren.
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