Peacock: Gratis-Streaming gestrichen
Der Markt für kostenpflichtige Streaming-Abos gilt als gesättigt. Viele Haushalte in den USA und auch Europa verfügen mittlerweile sogar über zwei bis vier verschiedene Streaming-Dienste, dementsprechend gibt es nur wenig Spielraum für weitere Mitbewerber. In Konsequenz wollen Branchengrößen wie Disney und Netflix zusätzlich mit teils werbefinanzierten Abos wachsen. Schon vor längerer Zeit versuchte sich die Comcast-Tochter Peacock mit einem ähnlichen Modell und bot in den USA eine werbefinanzierte Option an. Für Neukunden gibt es den Streaming-Dienst künftig nicht mehr gratis.
Fokus auf "Premium-Optionen"
"Peacock" vor dem Rockefeller Center in Manhattan
Foto: Twitter
Peacock-Abonnenten in den USA können beim Abschluss nur noch zwischen den Optionen "Premium" und "Premium Plus" wählen. Für diese fallen monatlich 4,99 respektive 9,99 US-Dollar an. Damit liegt der Einstiegspreis etwa auf dem Niveau des günstigsten und ebenfalls werbeunterstützten Netflix-Basisabos. Peacock bietet in den USA allerdings auch Zugriff auf Live-Sport und Events sowie 50 sogenannte "Always-On Channels".
Für knapp 9,99 Dollar entfällt Werbung, zudem gibt es eine Download-Funktion. Damit bleibt Peacock in den USA mit beiden Abomodellen unter der psychologisch relevanten zehn Dollar-Grenze und reiht sich preislich auch dort in die werbefreien Basisangebote von Netflix & Co. ein. Der Katalogumfang bei Serien und Filmen ist in den USA zwar tendenziell breiter, doch insgesamt kann Peacock auch in den USA nicht mit den Angeboten von Prime Video und HBO Max mithalten.
Volatiler Werbemarkt?
Einen konkreten Grund für die Einstellung des werbefreien Basisabos lieferte Peacock nicht. Laut TechCrunch habe ein Peacock-Sprecher angedeutet, dass sich die Marke besser in den neuen Preismodellen widerspiegele. Darüber lässt sich trefflich streiten, schließlich positionierte sich Peacock von Anfang an eher als günstigere Streaming-Alternative. In Deutschland war das Angebot für Sky-Kunden kostenfrei im Abo enthalten.
Wahrscheinlicher ist eher, dass man sich vom volatilen Werbemarkt unabhängig machen möchte und diesen eher als Ergänzung zu den Abo-Einnahmen sieht. Das erklärt außerdem, warum Werbung im Basisabo nicht vollständig entfällt. Ob Peacock mit einem solchen Modell langfristig erfolgreich ist, muss sich erst noch zeigen. Zumindest für Netflix hatten sich die Erwartungen an das werbeunterstützte Abo nicht erfüllt.