Strato: Sind alle Crypto-Domains automatisch böse?
Arbeit in einem Strato-Serverraum (Symbolbild)
Bild: picture alliance / dpa
Wer sich mit Kryptowährungen beschäftigt, sollte sich gut auskennen, sich nur auf seriöse Dienstleister einlassen und für das Investment am besten Geld übrig haben, das ansonsten nicht fürs tägliche Leben, wichtige Anschaffungen oder die Altersvorsorge benötigt wird. Und die nach wie vor teils extrem schwankenden Kurse lassen selbst erfahrene Anleger bildlich gesprochen "seekrank" werden.
Und doch ermöglichen Krypto-Investments auch seriösen Unternehmen, entsprechende Dienstleistungen im Internet anzubieten. Außerdem muss das Wort "crypto" gar nicht unbedingt etwas mit Kryptowährungen zu tun haben, ursprünglich kommt es eher von Software-Verschlüsselungsverfahren.
Ein teltarif.de-Leser und Unternehmer wollte kürzlich eine Domain bei Strato reservieren und scheiterte damit. Wir haben bei Strato nachgefragt.
Kein "crypto" im Domain-Namen?
Anfang Dezember schrieb uns der Leser:
Ich lese auf teltarif.de seit bestimmt über 20 Jahren und weiß nicht, ob das eine Meldung wert ist, aber als Krypto-Unternehmen hat man es in Deutschland schwer. Strato erlaubt es nicht, eine Domain zu registrieren, die dem Firmennamen entspricht, wenn das Wort "crypto" enthalten ist.Beim Kunden-Support von Strato hatte der Leser bereits nachgefragt und dazu folgende Antwort erhalten:
Aufgrund bestimmter Sicherheitsprüfungen können Domains mit dem Merkmal crypto / krypto / coin bei Strato nicht registriert werden. Gern können Sie eine Ausweichdomain wählen.

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Ausführliche Erläuterung von Strato
Wir fragten bei Strato nach, ob das eine interne Vorgabe von Strato sei oder ob das von den Domain-Registraren kommt. Da wir uns schon denken konnten, das die Vorgabe der Missbrauchs- und Kriminalitätsbekämpfung dienen könnte, wollten wir wissen, ob denn allen Interessenten mit diesen Namensbestandteilen im Firmennamen generell kriminelle Machenschaften unterstellt werde. Außerdem erfragten wir, ob auch andere Hosting-Anbieter so verfahren. Strato sandte uns dazu eine ausführliche Stellungnahme:
Nachdem eine Person bei uns eine Domain bestellt hat, geben wir dies als Domain-Anmeldung weiter an die zuständige Registrierungsstelle "Registry". Sobald diese die Anmeldung bestätigt, kann Strato die jeweilige Domain endgültig freischalten.Es gibt jedoch Fälle, bei denen Strato sich vorbehält, die Bestellung vorab manuell zu prüfen. Dies geschieht zum Beispiel bei Domains mit Begriffen, die auf eine missbräuchliche, betrügerische oder anderweitig rechtswidrige Nutzung hindeuten könnten. Diese stehen bei uns auf der Blacklist.
Strato lehnt diese Bestellung dann entweder ab oder gibt sie dennoch manuell frei. Unserer Blacklist liegen jahrelange fundierte Erfahrungswerte darüber zugrunde, welche Begriffe im Internet bei Domains häufig missbräuchlich verwendet werden.
Trotz dieses Prüfvorgangs haben Bestellende natürlich die Möglichkeit, unseren Kundenservice nach einer abgelehnten Prüfung zu kontaktieren und uns über die Hintergründe der Bestellung zu informieren. Strato kann dann, nach eigenem Ermessen, die Domain manuell freigeben, sodass sie bei uns bestellt werden kann.
Leider entspricht der geschilderte Fall nicht dem Anspruch, den wir an uns selbst haben. Nach dem Kontakt mit unserem Kundenservice sollte dem Kunden die Möglichkeit aufgezeigt werden, eine manuelle Prüfung der Domain zu veranlassen. Da es sich hier scheinbar nachweislich um einen Firmennamen handelt, könnte diese Prüfung erfolgreich sein [...].
Die Praxis, mit solchen Blacklists zu arbeiten und Domain-Bestellungen entsprechend vorzufiltern, ist bei Webhosting-Anbietern üblich und eine wichtige Prävention vor rechtswidrigen Absichten. Nach welchen Kriterien ein solches Blacklisting vorgenommen wird, lässt sich nicht pauschal sagen und kann variieren.
Neben unserer internen Prüfung erfolgt vor einer Freischaltung zusätzlich eine Prüfung seitens der Registrierungsstelle ("Registry"). Hier kann es aus verschiedenen Gründen ebenfalls vorkommen, dass die Domain abgelehnt wird, da zum Beispiel die Registry eine eigene Blacklist haben kann.
Bei Problemen an Kundenservice wenden
Wie von Strato empfohlen, sollten sich Betroffene und insbesondere Unternehmen, bei denen ein Domain-Name abgelehnt wurde, persönlich an den Kundenservice wenden. Strato wird sich den Fall dann gerne erneut ansehen.
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