Spotify will Ortsdaten & persönliche Infos erfassen
Musikdienst Spotify will Zugang zu Fotos und Ortsdaten
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Der Musikdienst Spotify will deutlich mehr über seine
Nutzer erfahren. "Mit Ihrer Zustimmung erfassen wir Informationen,
die Sie auf Ihrem Mobilgerät gespeichert haben. Dazu gehören
Kontakte, Fotos oder Mediendateien", heißt es in einer neuen Fassung
der Datenschutzbestimmungen, der die Kunden zustimmen müssen, um den
Service weiter zu nutzen.
An Ortungsdaten ist die schwedische Firma ebenso interessiert: Abhängig von den Einstellungen "können wir auch Informationen zu Ihrem Standort über beispielsweise die GPS-Daten Ihres Mobilfunkgeräts oder andere Formen der Lokalisierung mobiler Geräte (z. B. Bluetooth) erfassen". Andere Nutzer von Spotify-Diensten könnten über den Standort benachrichtigt werden.
Erfasst werden auch Informationen von Sensoren - etwa "Daten über die Geschwindigkeit Ihrer Bewegungen, beispielsweise, ob Sie laufen, gehen oder unterwegs sind". Spotify bietet inzwischen an, beim Joggen den Rhythmus der Musik an das Tempo des Läufers anzupassen. Das geht nicht ohne Zugang zu Sensordaten.
Neue Angebote und Verbesserungen durch Datenerfassung?
Musikdienst Spotify will Zugang zu Fotos und Ortsdaten
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Mit den neuen Daten solle der Service für die Nutzer verbessert und
neue Angebote entwickelt werden, erklärte Spotify in einem
Blogeintrag vor Einführung der Regeln. Die Personalisierung der
Song-Auswahl gilt als der Schlüssel für den Erfolg künftiger
Musikdienste. Die Vision ist, dass dem Nutzer aus Millionen Titeln
die passende Musik zur aktuellen Tageszeit, Situation, Beschäftigung
oder sogar Stimmung präsentiert werden kann. Dafür müssen die
Anbieter zugleich viel über die Kunden wissen.
Spotify gilt als Marktführer unter den neuen Streaming-Diensten, die Musik direkt aus dem Netz abspielen. Der Service hat 75 Millionen Nutzer, von denen 20 Millionen zahlende Abo-Kunden sind. Zugleich wächst die Konkurrenz: Im Juni stieg auch Apple in das Geschäft ein und kam in der noch laufenden Gratis-Probezeit auf elf Millionen Nutzer binnen eines Monats.
Spotify hatte bei der Ankündigung der Änderungen versichert, dass man für das Teilen von Orten, Fotos und Kontakten einzeln die Erlaubnis der Nutzer einholen werde - oder sie über Möglichkeiten informieren, dies abzustellen. Datenschutz und die Sicherheit der Daten hätten höchste Priorität.