Neue Technik

Sony: Künstliche Intelligenz direkt in der Kamera

Sony hat heute die ersten Bild­sen­soren vorge­stellt, bei denen künst­liche Intel­li­genz zur Bild­ana­lyse und Bild­ver­ar­bei­tung direkt in den Logik­chip inte­griert ist. Dadurch müssen sensible Inhalten nicht erst in eine Cloud geladen werden.

Sony hat die welt­weit ersten Bild­sen­soren vorge­stellt, bei denen künst­liche Intel­li­genz zur Bild­ana­lyse und Bild­ver­ar­bei­tung direkt in den Logik­chip inte­griert ist. Dies ermög­liche eine KI-Analyse von Kame­ra­bil­dern, ohne dass sensible Inhalte in die Cloud über­tragen werden müssten, erklärte der japa­ni­sche Konzern heute in Tokio.

Die neuar­tigen Bild­sen­soren sollen beispiels­weise im Einzel­handel einge­setzt werden, um Kunden­be­we­gungen in einem Geschäft analy­sieren zu können. Werde die Kamera im Eingangs­be­reich instal­liert, könnten damit Kunden gezählt werden. Werde sie an einem Regal ange­bracht, könne erkannt werden, wo Waren fehlen. Sei die Kamera an der Decke instal­liert, könne sie zur Erstel­lung von Wärme­bil­dern genutzt werden, um Bereiche mit vielen Laden­be­su­chern zu erkennen.

Sony betonte, mit dem System könne man zwar ein Gesicht in einem Bild loka­li­sieren ("face detec­tion"), nicht aber spezi­fi­sche Gesichter wieder­erkennen ("face reco­gni­tion"). Daher handele es sich um ein sehr daten­schutz­freund­li­ches Konzept. Die neuen Bildsensoren von Sony, IMX500 (l) und IMX501 Die neuen Bildsensoren von Sony, IMX500 (l) und IMX501
Bild: picture alliance/-/Sony/dpa

Neue Entwick­lung soll Geschäft ankur­beln

Sony wurde als Hersteller von Fern­se­hern und anderer Unter­hal­tungs­elek­tronik hart getroffen. Die neue Entwick­lung soll zumin­dest mittel- und lang­fristig das Geschäft ankur­beln. Ein Spre­cher sagte, das Unter­nehmen erwarte von den neuar­tigen Bild­sen­soren erheb­li­ches Neu-Geschäft.

Mit den neuar­tigen Sensoren könne man in der Logistik auch Barcodes erkennen oder in Arbeits­be­rei­chen kontrol­lieren, ob Beschäf­tigte wie vorge­schrieben Schutz­helme oder Atem­masken tragen. Denkbar sei auch ein Anwen­dungs­sze­nario, in dem der Bild­sensor eigen­ständig eine Gefah­ren­si­tua­tion fest­stellt.

Die Umset­zung sei daten­schutz­freund­lich

Die Sensoren bestehen aus einem Pixel­chip und einem Logik­chip. Das Signal, das der Pixel­chip erfasst, wird durch die künst­liche Intel­li­genz auf dem Sensor verar­beitet, so dass keine Hoch­leis­tungs­pro­zes­soren oder externen Spei­cher benö­tigt würden, verspricht Sony.

Dies ermög­liche die Entwick­lung von soge­nannten Edge-KI-Systemen, wo die Rechen­leis­tung am Außen­rand des Netz­werks (Edge) bereit­ge­stellt wird und Daten nicht erst in ein Rechen­zen­trum oder die Cloud über­tragen werden müssen. Dadurch werde auch die Reak­ti­ons­zeit (Latenz) geringer. Außerdem sei der Verzicht auf Daten­über­tra­gungen quer durch das Netz daten­schutz­freund­lich.

Seit Kurzem ist das Midrange-Smart­phone Xperia 10 II bekannt. Das unkon­ven­tio­nelle Display soll Cine­asten und Multi­tas­king-Fans anspre­chen. Details lesen Sie in einer weiteren News.

Mehr zum Thema Kamera