Prognose

Sony: Handy-Kameras besser als Spiegelreflex - schon 2024

Smart­phone-Kameras werden immer besser und laut Sony können diese demnächst Profi-Kameras über­flü­geln. Der Elek­tronik­kon­zern erklärt diese These.

Werden Smart­phone-Kameras digi­tale Spie­gel­reflex­kameras in zwei Jahren schlagen? Sony soll dies behauptet haben. Die Aussage stammt aus einer Geschäfts­bespre­chung rund um die Entwick­lung der Handy-Foto­grafie. Unter anderem seien größere Sensoren und ausge­feilte KI-Methoden für die prognos­tizierte Stei­gerung der Bild­qua­lität verant­wort­lich. Ferner verspricht sich Sony viel von der neuen 2-Layer-Tran­sistor-Pixel-Tech­nologie für Bild­wandler. Es bleibt abzu­warten, ob die modernen Tech­nolo­gien die bauart­bedingt physi­kali­schen Grenzen der Smart­phone-Kameras bis 2024 kompen­sieren und der DSLR Paroli bieten können.

Ziehen Handy-Knipsen an profes­sio­nellen Foto­appa­raten vorbei?

Terushi Shimizu Terushi Shimizu
Sony
Sony baut zwei­fels­ohne gute Bild­wandler für mobile Endge­räte. Die Zeilen von Terushi Shimizu, CEO von SSS (Sony Semi­con­ductor Solu­tions) dürften dennoch so manche ambi­tio­nierten Foto­grafen verwun­dern. „Die Bild­qua­lität von Smart­phones wird 2024 die von Spie­gel­reflex­kameras über­treffen“, heißt es im Artikel des japa­nischen Nach­rich­ten­maga­zins Nikkei Asia. Hierbei bezieht sich die Führungs­kraft auf Stand­bilder. Der Markt der Kame­rasen­soren wird aktuell von Smart­phones domi­niert. Sony geht davon aus, dass dies auch in den nächsten 30 Jahren der Fall ist.

Der Hersteller gab bereits 2012 bekannt, dass sich bis 2019 die Größe von High-End-Kame­rasen­soren verdop­pelt. Mit dem Xperia Pro-I brachte das Unter­nehmen selbst vor andert­halb Jahren ein Handy mit einem 1-Zoll-Chip heraus. Neben der Vergrö­ßerung des Sensor-Durch­mes­sers soll künst­liche Intel­ligenz (KI) und die 2-Layer-Tran­sistor-Pixel-Tech­nologie für Fort­schritte bei den Smart­phone-Kameras sorgen. Letzt­genanntes Verfahren ermög­licht Foto­dioden und Pixel­tran­sis­toren auf verschie­denen Substrat­schichten. Daraus resul­tieren ein höherer Sätti­gungs­signal­pegel, eine erwei­terte Dynamik und ein redu­ziertes Bild­rau­schen.

Platz­pro­blem beim Smart­phone muss berück­sich­tigt werden

Sensor-Größenvergleich Sensor-Größenvergleich
© Tom Dempsey / PhotoSeek.com
Insbe­son­dere die neuar­tige Sensor-Konstruk­tion wirkt viel­ver­spre­chend, auch, weil sie ihre posi­tiven Eigen­schaften sowohl bei aktu­ellen als auch bei klei­neren Pixel­größen behalten soll. Um größere Bild­wandler jedoch voll ausreizen zu können, sind entspre­chend dimen­sio­nierte Objek­tive erfor­der­lich. Aus diesem Grund lassen sich beispiels­weise von der 1-Zoll-Fläche des Xperia Pro-I nur 1/1,3 Zoll effektiv verwenden. Größere Objek­tive würden aber wiederum zu ausla­denden Kame­rabu­ckeln führen. Die Optik außer Acht gelassen unter­scheiden sich die Sensor­flä­chen im Handy- und Profi-Kamera-Bereich immens.

Ein 1-Zoll-Bild­wandler misst nur 13,2 x 8,8 mm, während ein Voll­for­mat­sensor bei Spie­gel­reflex­kameras und System­kameras auf 36 x 24 mm kommt. HMD Global verfolgte mit dem Nokia 9 PureView einen inter­essanten Ansatz. Anstatt eines großen Objek­tives arbei­teten mehrere Module zusammen. Es verschmelzten fünf iden­tische Objek­tive und Kameras, um gemeinsam ein Foto zu berechnen. Aller­dings haperte es an der Soft­ware und einem zu lang­samen Chip­satz.

Wir haben die wich­tigsten Merk­male einer Kamera erklärt.

Mehr zum Thema Kamera