Smart Home: Routinen mit Alexa, Google und FRITZ!Box
Ein Smart Home ist nur so smart, wie es der Anwender konfiguriert. Durch Routinen, die sich in verschiedenen Szenarien kategorisieren lassen, agieren die vernetzten Geräte autonom. Solche Vorgänge können je nach Kompatibilität des Produkts mit verschiedenen Lösungen eingerichtet werden.
Beispielsweise bieten die Apps von Amazon Alexa und Google Home Smart-Home-Routinen, aber auch manche Router wie die FRITZ!Box kommunizieren mit WLAN-Glühlampe und Co. Die Produkt-übergreifende Automatisierungs-Plattform IFTTT und Hersteller-eigene Anwendungen sind weitere Möglichkeiten. Wir führen Sie durch den Dschungel der Smart-Home-Routinen.
Smart-Home-Routinen mit Amazon Alexa
Smart-Home-Routinen via Amazon Alexa
Bild: André Reinhardt
Mit der Assistentin der Verkaufsplattform sind umfangreiche Heimautomatisierungen umsetzbar. Durch die Alexa-Erweiterungen namens Skills ist das System mit einer Fülle an Komponenten unterschiedlichster Hersteller kompatibel. Um eine Routine erstellen zu können, müssen Sie zunächst in der Alexa-App nach dem passenden Skill suchen und diesen aktivieren. Es folgt die Verknüpfung der Hersteller-Software. Sind die Dienste gekoppelt, wird im Menü der Reiter Routinen ausgewählt und über das Plus-Symbol eine erste Automatisierung erstellt.
Nach der Benennung des Vorgangs muss eine Voraussetzung im Menüpunkt „Wenn Folgendes passiert“ eingerichtet werden. Sie können Zeitpläne, Stimmkommandos oder den Status eines Gerätes festlegen. Unter dem Bereich Smart Home sollte das zuvor verbundene Setup erscheinen.
Mit der Konfiguration der Option „Aktion hinzufügen“ wird die Routine schließlich finalisiert. Die Aktion beinhaltet zahlreiche mögliche Szenarien, die sich parallel abspielen lassen. So können Sie etwa mit dem Sprachkommando „Alexa, Feierabend“ auslösen, dass Ihre smarte RGB-Glühlampe in einer gewünschten Farbe erstrahlt und Ihr Lieblingslied ertönt.
Smart-Home-Routinen mit Google Home
Smart-Home-Routinen via Google Home
Bild: André Reinhardt
Bei dieser App ist die Einrichtung von Smart-Home-Routinen schnell vollzogen. Mit einer Berührung des Plus-Symbols und der Auswahl des Eintrags „Gerät einrichten“ kommt ein Auswahlmenü für zu verknüpfende Geräte. Jetzt können Sie entweder Google selbst nach Smart-Home-Produkten suchen lassen oder einen bereits eingerichteten Artikel über den dazugehörigen Dienst koppeln. Google Home besitzt eine riesige Datenbank an Herstellern und Diensten für die Heimautomatisierung. Nach der Einbindung Ihrer Plattform sollten die entsprechenden Smart-Home-Geräte auf dem Startbildschirm auswählbar sein.
Jetzt kann eine Routine über „Abläufe/Abläufe verwalten“ konfiguriert werden. Sie müssen hierfür unter „Wann“ einen Sprachbefehl und falls gewünscht eine Uhrzeit festlegen. Unter dem Eintrag „macht Assistant folgendes“ lassen sich Kommandos eintippen oder – was deutlich schneller geht – vordefinierte Aktionen auswählen.
Gehen Sie beispielsweise für längere Zeit aus dem Haus und wollen Strom mit vernetzten Steckdosen sparen sowie Ihr Heim mit einer eingerichteten Alarmanlage absichern, könnte die Order „Ok Google, ich gehe jetzt“ lauten.
Smart-Home-Routinen mit der FRITZ!Box
Smart-Home-Routinen via FRITZ!Box
Bild: AVM
Die AVM-Router sind mit Funktionen für die Heimautomatisierung ausgestattet. Besitzen Sie eine FRITZ!Box und passende Smart-Home-Produkte, können Sie Szenarien auf unterschiedliche Weise initiieren. Entweder erfolgt die Konfiguration über das Router-Backend mit der Eingabe von „fritz.box“ und der anschließenden Anmeldung über einen Internetbrowser oder über eine Smartphone-App.
Der Hersteller veröffentlichte vor wenigen Monaten die Android-Software „FRITZ!App Smart Home“ im Early Access. Das heißt, die Anwendung befindet sich noch in einer Entwicklungsphase und kann Fehler beinhalten. Für iOS gibt es die App SmartFranz. Anfang Juni startete AVM dann den öffentlichen Beta-Test der FRITZ!App Smart Home.
Wir beziehen uns im Folgenden auf die Konfiguration über den Browser-Zugriff. Im Hauptmenü wählen Sie zunächst „Heimnetz“ und dann „Smart Home“ aus. Ein Klick auf „Vorlagen“ führt schließlich zu den Routinen. Beim Einrichten einer neuen Vorlage muss nun ein Gerät oder eine Gerätegruppe hinzugefügt werden. Nun lassen sich die gewünschten Schaltungen konfigurieren.
Nach der Benennung der Vorlage und dem Abspeichern via „Weiter“ und „Fertig“ ist das Szenario einsatzbereit. Im Reiter „Vorlagen“ sollte die neue Routine jetzt zur Verfügung stehen.
Smart-Home-Routinen mit IFTTT
Smart-Home-Routinen via IFTTT
Bild: André Reinhardt
„If This Then That“ ist eine populäre, plattformübergreifende Schnittstelle für eine Fülle an Endgeräten und Services. Mit diesem System können nicht nur Smart-Home-Lösungen unterschiedlicher Hersteller, sondern ergänzend auch Sprachassistenten, Mobilgeräte, Computer und weitere Produkte miteinander kommunizieren.
IFTTT steht nicht nur als Browserlösung, sondern auch als App für Android und iOS zur Verfügung. Den Service gibt es ausschließlich in englischer Sprache. IFTTT lässt User eigene Routinen kreieren und hochladen, welche dann andere Nutzer beziehen können.
Nach dem Starten der Anwendung erscheinen zwei Optionen – „Get More“ und „Create“. Bei erstgenannter Möglichkeit ersparen Sie sich unter Umständen Arbeit. Geben Sie in der Suchleiste die Bezeichnung Ihres Smart-Home-Gerätes, etwa „Hue“ ein. Jetzt werden zahlreiche Ergebnisse mit Routinen zu diesem Suchbegriff angezeigt.
Alternativ lassen sich im Bereich „Create“ über das Plus-Icon eigene Automatismen erstellen. Nach dem Auswählen der Voraussetzung, etwa einer bestimmten Uhrzeit, folgt die Angabe/Suche des Dienstes oder Gerätes. Es lassen sich auch E-Mail-Aktionen oder Apps wie YouTube, Google Drive und Telegram einbinden.
Smart-Home-Routinen mit einer Hersteller-App
Smart-Home-Routinen via LSC
Bild: André Reinhardt
In der Regel besitzt ein Smart-Home-Produkt eine passende Smartphone-App. Diese sollten Sie nach dem Erwerb des Geräts auf Ihrem Handy installieren. Unser Beispiel für eine Routine via Hersteller-App bezieht sich auf Artikel der Marke LSC, welche bei den Action-Discountern erhältlich sind. Wählen Sie auf dem Startbildschirm der Software „Smart“ und dann „Automation“ aus. Eine Berührung des Plus-Icons führt zum Erstellungsprozess der Routine.
Zunächst wird ein Zustand bestimmt, welcher das Wetter, die Zeit oder einen Gerätestatus definiert. Nun erfolgt die Konfiguration der Aufgabe. Diese versetzt die Smart-Home-Produkte in den gewünschten Status. Beispielsweise können Sie festlegen, dass ein Bewegungsmelder in einem bestimmten Zeitraum eine Glühlampe aktiviert und nach einer Minute wieder deaktiviert.
Hersteller-Routinen lassen sich oft auch mit anderen Automatismen kombinieren. So ist es möglich, eine Alexa-Routine mit einer App-Routine zu verflechten. Etwa könnte ein Echo-Lautsprecher auf die endende Einschaltzeit des zuvor geschilderten Glühlampen-Szenarios hinweisen.
Wir haben den smarten WLAN-Lautsprecher Sonos S2 mit dem neuen Betriebssystem des Herstellers ausprobiert.