Highspeed übers All: Weitere OneWeb-Satelliten vorm Start
Raumflughafen Kourou in Französisch Guyana: Hier will OneWeb seine Satelliten starten lassen.
Foto: Picture Alliance / dpa
Wer seine Lasten oder Personen in den Weltraum transportieren will, hat nicht viel Auswahl. Ein Anbieter ist der europäische Raketenbetreiber Arianespace. Das Unternehmen will die Starts mit Satelliten der Firma "OneWeb", welche vorhat weltumspannende Internet-Versorgung aus dem All zu ermöglichen, wieder aufnehmen. Der nächste Start einer Sojus-Rakete ist für Dezember 2020 geplant, wie Arianespace heute mitgeteilt hat. Insgesamt sollen bis Ende 2022 16 Sojus-Raketenstarts mit OneWeb-Satelliten geplant sein.
Oneweb in Chapter 11 ?
Raumflughafen Kourou in Französisch Guyana: Hier will OneWeb seine Satelliten starten lassen.
Foto: Picture Alliance / dpa
Oneweb geriet in die Schlagzeilen, weil das Geld auszugehen drohte. OneWeb hatte Ende März in den USA Gläubigerschutz ("Chapter 11") angemeldet. Die britische Regierung und ein indisches Telekommunikationsunternehmen wollen das britische Unternehmen kaufen - US-Gerichte und -Behörden müssen dem Deal noch zustimmen. Dieser soll nach früheren Angaben Ende 2020 abgeschlossen sein. Die neue Vereinbarung mit Arianespace steht noch unter Vorbehalt des Abschlusses des Umstrukturierungsplans.
Einige 100 Satelliten
Das Projekt OneWeb sieht eine Konstellation von Hunderten Satelliten im Weltall vor. Sie sollen auf der Erde ein Hochgeschwindigkeitsnetz für das Internet ermöglichen - zu Wasser, zu Land und in der Luft.
OneWeb tritt gegen viel Konkurrenz an. Auch Milliardäre wie Tesla-Chef Elon Musk mit seiner Raumfahrtfirma SpaceX wollen Satelliten-Netze zur Internet-Versorgung aufbauen.
"Ich freue mich, dass wir wieder auf dem richtigen Weg sind, um die Errichtung der OneWeb-Konstellation und die Mission des Unternehmens zur Überbrückung der digitalen Kluft weltweit zu unterstützen", erklärte Arianespace-Chef Stéphane Israël dazu.
74 Satelliten schon in der Luft
Das Unternehmen Arianespace hat bisher 74 OneWeb-Satelliten ins All gebracht. Für einen weltweiten Dienst müssten aber noch viel mehr Satelliten in die Umlaufbahn gebracht werden. Pro Start sollen nun zwischen 34 und 36 Satelliten ins All transportiert werden, wie OneWeb mitteilte. Die ersten kommerziell nutzbaren Angebote plant OneWeb nach eigenen Angaben bis Jahresende 2021. Dazu sind dann spezielle Endgeräte (Terminals) notwendig, die eine Internet-IP-Verbindung herstellen. Wer darüber telefonischen möchte, braucht dann noch ein separates Konto bei einem SIP-Provider.