Samsung Galaxy S9 Plus im Test: Sehr hochwertige Kamera
Optisch unterscheidet sich das Samsung Galaxy S9+ kaum vom Vorgänger Samsung Galaxy S8+: Das große randlose Infinity-Display dominiert die Vorderseite. Iris-Scanner und Front-Kamera-Linse sind am oberen Bildschirmrand kaum zu erkennen. Einen physischen Home-Button gibt es nicht, aber einen für "Force Touch" sensiblen Bereich am unteren Rand des Displays genau dort, wo der Home Button sich bei früheren Modellen der Galaxy-S-Serie befand. Drückt man dort kräftiger, gelangt man direkt zum Startbildschirm - auch dann, wenn der virtuelle Home-Button gerade nicht eingeblendet ist.
Das Top-Smartphone neben seiner Verpackung
Die anderen beiden Softbuttons am unteren
Bildschirmrand - "App-Menü" und "Zurück" - lassen sich hingegen nur
dann drücken, wenn sie eingeblendet sind. Aufgrund des besonders
langen Displays ist aber in so gut wie allen Apps genügend Platz,
um die Softbuttons eingeblendet zu lassen. Falls man sie doch
ausgeblendet hat, lassen sie sich leicht und zuverlässig
über eine Wischgeste von unten nach oben zur Anzeige bringen.
Für Strom (rechts), Bixby-Assistenten (links) und zur Lautstärkeregelung (Wippe links) gibt es hingegen weiterhin physische Tasten, deren Anordnung nicht geändert wurde. Die Tasten lassen sich präzise bedienen.
Die Position der Lautstärkewippe
gefällt uns allerdings nicht ganz: Sie ist auf der linken Seite
schon recht weit oben angebracht. Durch die hohe Position der
Lautstärkewippe gibt es eigentlich keine natürliche Handhaltung,
bei der verschiedene Finger auf den drei Tasten (rechts Power,
links Lautstärke und Bixby) und dem rückwärtigen Fingerabdrucksensor
gleichzeitig ruhen. Auch dann, wenn die Hand tief genug greift,
um die Softbuttons am unteren Display-Rand mit dem Daumen bedienen
zu können, kann man mit den anderen Fingern derselben Hand kaum die
Lautstärkewippe erreichen.
Der Homescreen des Galaxy S9+
Einige wichtige Positionsänderungen
Auf der Rückseite wurde der Fingerabdrucksensor auf vielfachen Kundenwunsch hin von neben der Kamera zu einer Position unter der Kamera verschoben. Diese Änderung gefällt, weil der Sensor in der neuen Position viel natürlicher mit dem Zeigefinger zu erreichen ist, wenn man das Samsung Galaxy S9+ in der natürlichen Griffposition (freilich unter Auslassung der Lautstärkewippe) mit einer Hand hält: Daumen rechts, drei Finger links und den Zeigefinger in der Mitte. Entsprechend ist die Gefahr reduziert, bei der Suche nach dem Fingerabdrucksensor die Kameralinse zu verschmutzen.
Auch die klassische Klinkensteckerbuchse für den Anschluss von
Kopfhörer und Mikrofon wurde
ebenfalls auf Kundenwunsch hin neu positioniert - und zwar nun am
unteren Rand des Geräts, neben der USB-C-Buchse. Das bietet Vorteile,
wenn man gleichzeitig lädt und ein Headset eingesteckt hat, da dann
nicht Kabel zu beiden Geräteenden führen. Dafür muss man das
Samsung Galaxy S9+ künftig "falsch" herum in die
Hemdtasche stecken, wenn man beispielsweise Musik hört. Daran gewöhnt
man sich aber schnell: Viele User bevorzugen es sowieso, ihr Smartphone
"Kopf voraus" in Hosen- oder Hemdtaschen zu stecken, da sie es so dann
auch gleich richtig herum in der Hand haben, wenn sie mit der Hand
in die Tasche greifen.
Die Rückseite des Geräts ist anfällig für Fingerabdrücke
Sehr glatte Glasoberfläche, spürbarer Metallrahmen
Die Glasflächen der Display-Vorderseite aber auch der verglasten Rückseite fühlen sich sehr glatt an. Die an den Seiten gebogenen Glasflächen gehen aber nicht ganz nahtlos zum dünnen Metallrahmen über. Vielmehr steht der Metallrahmen minimal zwischen den beiden Glasscheiben hervor. Hierdurch ergibt sich eine zwar dünne, aber gut spürbare Griffkante. An dieser kann man das Gerät gut festhalten. Sie stört aber auch den ansonsten sehr glatten Gesamteindruck des Samsung Galaxy S9+ etwas.
Wie bereits erwähnt, sind beide Glasflächen leicht zum Metallrand hin gewölbt, sodass wie beim Vorgängermodell S8+ eine sehr hohe Gefahr besteht, dass das Gerät bei Stürzen auf Glas und nicht auf Metall aufschlägt. Für das Vorgängermodell hatte die Stiftung Warentest bei Falltests schon nach 50 Teststürzen aus der vergleichsweise niedrigen Höhe von 80 Zentimetern erhebliche Schäden festgestellt, insbesondere splitterte das Frontglas an der Seite. Die Konkurrenten überstanden damals den Angaben zufolge hingegen 100 Stürze aus dieser Höhe ohne Glasbruch. Daher gilt: Etwas ungeschickteren Zeitgenossen wird von der teltarif.de-Redaktion dringend geraten, sich von Anfang an eine Schutzhülle für das S9+ zu besorgen, die insbesondere die Ecken gut absichert.
Wer will, dass sein Galaxy S9+ stets schön aussieht, kommt nicht umhin, ein Putztuch dabei zu haben. Vor allem die Rückseite scheint Fett magisch anzuziehen und noch besser in Szene zu setzen, als Joseph Beuys es je konnte. Zum Glück sind die glatten Flächen schnell gereinigt. Wer nicht putzen will, greift hingegen erst recht zur Schutzhülle: So erspart man sich zumindest auf der Rückseite das regelmäßige Wischen.
Auf der folgenden Seite gehen wir auf das Display ein und erläutern, wie lichtstark und blickwinkelstabil es ist. Außerdem geben wir Tipps zum Umgang mit dem von Samsung als wasserdicht betitelten Smartphone im Wasser.