Samsung Galaxy S8 im Test: Das "unendliche" Display
Nach dem
Akku-Debakel um das
Galaxy Note 7
will Samsung mit dem
Galaxy S8 das
Vertrauen der Kunden zurückgewinnen. So wurde die Einführung des S8
für zusätzliche Kontrollen und die Optimierung des Fertigungsprozesses
extra um einen Monat nach hinten verschoben. Doch ist das Galaxy S8
ein würdiger Nachfolger der erfolgreichen Vorgänger S6 und S7? Und ist
der hohe Preis von 799 Euro UVP auch gerechtfertigt?
Unser Test liefert die Antwort.
Samsung Galaxy S8 im Test.
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Samsung Galaxy S8: Großes Edge-Display
Wichtigste Neuerung beim Samsung Galaxy S8 ist das besonders große Display mit einer Diagonale von 5,8 Zoll: An den schmalen Seiten reicht es bis zum abgerundeten Rand. Aber auch oben und unten ist beim S8 der Steg zwischen dem Display-Rand und dem Smartphone-Rand sehr viel kleiner geworden.

Der Homescreen des Galaxy S8.
Wie bei den Vorgängern basiert der Bildschirm auf der SuperAMOLED-Technologie. Diese ermöglicht dem S8 eine farbstarke, fast schon knallige Darstellung mit sehr guter Blickwinkelstabilität und sehr hohem Kontrast. Der ΔE-Wert fällt mit 10,65 allerdings vergleichsweise hoch aus, ein Hinweis auf etwas zu übertriebene Farbwiedergabe. Die maximale Helligkeit beträgt 357 cd/m², was sich auf gutem, aber nicht sehr gutem, Niveau bewegt. Man kann das Display also auch dann noch ablesen, wenn das Auge an eine helle Tageslichtumgebung adaptiert ist, muss dann aber doch etwas genauer hinschauen.

Das Display des Galaxy S8 ist auch bei flachem Blickwinkel gut ablesbar.
Das Display löst 1440 mal 2960 Pixel auf, die Pixeldichte beträgt sehr hohe 570 ppi. Daher hat Samsung ab Werk die Grafik-Auflösung auf 1080 mal 2220 Pixel und 426 ppi reduziert. Wer ein so gutes Auge hat, dass er bei dieser Auflösung beispielsweise Pixeltreppchen an einzelnen Buchstaben erkennt - das war bei uns nicht der Fall - der kann in den Anzeige-Einstellungen auf die volle Auflösung wechseln, muss dann aber mit etwas langsameren Seitenaufbau und etwas höherem Stromverbrauch leben.
Wie sicher ist das Edge-Display?
Anders als bei den Vorgängern S6 und S7, die es jeweils auch in einer Variante ohne Edge-Display zu kaufen gibt, ist das zu den Seiten hin abgerundete Display beim S8 Pflicht. Zwar gibt es auch vom S8 zwei Versionen wie früher beim S6 und S7: Das Samsung Galaxy S8 Plus unterscheidet sich vom S8 aber nicht durch die Bauform des Displays (gebogen vs. glatt), sondern vor allem durch die Gerätegröße. Lesen Sie den Test des Samsung Galaxy S8 Plus, wenn Sie sich für das größere Phablet statt für das kleinere Smartphone interessieren.

Im Falltest von Stiftung Warentest konnte das Galaxy S8 nicht bestehen.
Bedientasten, Fingerabdrucksensor und Iris-Scanner
Der Display-Vergrößerung vom gewöhnlichen Format 16:9 auf nun 18,5:9 fielen insbesondere der bisher unter dem Display angebrachte Home-Button samt Fingerabdrucksensor und die beiden Android-Bedientasten daneben ("Zurück" und "App-Liste") zum Opfer. Stattdessen werden auf dem verlängerten Display nun entsprechende virtuelle Buttons eingeblendet. Diese lassen sich mit dem Finger auch bei einhändiger Bedienung gut erreichen.

Galaxy S7 und S8 im Vergleich: Einen physischen Home-Button gibt es nicht mehr.

Der Fingerabdrucksensor befindet sehr nah an der Kamerealinse.
Gut gefallen hat uns der Iris-Scanner, der sich am oberen Rand unmittelbar neben der Frontkamera befindet. Dieser überzeugte durch seine Zuverlässigkeit und einfache Handhabung. Lesen Sie weitere Details zum Iris-Scanner unseren ausführlichen Test des Iris-Scanners.
Der Power-Button ist wie gewohnt am rechten Rand platziert. Die Lautstärkewippe befindet sich weiterhin auf der gegenüberliegenden linken Seite. Direkt unter ihr hat Samsung eine neue Hardware-Taste für den Sprachassistent Bixby angebracht. Man muss also mehr als bisher aufpassen, sich nicht zu vergreifen.

Die leichte Biegung der Seiten des Galaxy S8 zeigt sich deutlich.
Material und Gehäuse: Ist das Samsung Galaxy S8 wasserdicht?
Bei den Materialien hat sich Samsung an seinen bisherigen Modellen orientiert: Glas und Metall überwiegen. Entsprechend schnell sammeln sich leider Fingerabdrücke auf dem Gerät. Die Verarbeitung ist aber sehr gut: Der Schacht für die SIM- und Speicherkarte fügt sich nahtlos in den Metallrahmen ein. Die Übergänge der verschiedenen Materialien sind sauber, weder gibt es größere Lücken oder gar überstehende Bauteile. Die Tasten sind aus Metall gefertigt und haben einen guten Druckpunkt. Auch die Slots für den USB-C-Stecker und die Klinkenbuchse wirken stabil und sind sauber aus dem Metallrahmen gestanzt.

Glasrückseite mit neuer Position für Fingerabdrucksensor.
Samsung hat das Galaxy S8 nicht nur mit einem großen und starken Display ausgestattet, sondern auch die gewohnte Android-Oberfläche um zusätzliche Bedienelemente ergänzt, insbesondere die Edge-Paneele und die Sprachassistentin Bixby. Auf der nächsten Seite beantworten wir Ihnen die Frage: Wie gut lässt sich das Samsung Galaxy S8 bedienen?