Samsung ATIV Tab im Test: Der Surface-Konkurrent mit Stil
Aufgrund der abgerundeten Kanten liegt das ATIV Tab trotz seines Gewichts gut in der Hand - obwohl alle Flächen glatt und glänzend sind, besteht keine Rutschgefahr. Nicht besonders resistent sind Gehäuse und Glasfläche allerdings gegen Fingerabdrücke. Selbst als wir das Tablet mit frisch gewaschenen Fingern nutzten, waren nach wenigen Minuten wieder Fingerspuren zu sehen.
Das Samsung ATIV Tab ließ sich in unserem Test flüssig bedienen, die verbaute Hardware und das Windows-RT-System arbeiteten stets nahtlos zusammen. Allerdings muss man dazu sagen, dass es momentan kaum Windows-Apps gibt, die die Leistung des Snapdragon-S4-Prozessors wirklich bis zum Letzten ausreizen. Die für Hardware-Benchmarks bekannte Software-Firma Futuremark bereitet nach eigenen Angaben Benchmark-Apps für alle wichtigen mobilen Betriebssysteme vor, die noch in diesem Jahr erscheinen sollen.
Lautstärkewippe, Powerknopf und Audio-Klinkenbuchse
Foto: teltarif.de
Viel wichtiger als theoretische Benchmarkwerte ist bei einem Tablet ohnehin die Multimedia-Wiedergabe. Mittels eines am ATIV Tab angeschlossenen USB-Sticks spielten wir diverse Film-Clips in Full-HD-Auflösung ab, die das Tablet problemlos wiedergab. Der Klang der eingebauten Lautsprecher war dabei nicht besonders überzeugend - die Anschaffung guter Kopfhörer ist bei längerem Filmgenuss also empfehlenswert, falls nicht bereits von einem Smartphone Ohrhörer vorhanden sind.
Zu Einrichtung und Bedienung von Windows RT respektive Windows 8 wurde bereits viel geschrieben: Für Tablets ist das System besser geeignet als für Desktop-PC-Nutzer mit Tastatur und Maus. Allerdings gibt es immer noch einige Einstellungsoptionen, für die es notwendig ist, unter Windows RT den klassischen Desktop aufzusuchen. Und hier ist wegen der kleinen Menüs und Schriften dann deutlich mehr Tippgenauigkeit vonnöten als auf der komfortablen Kacheloberfläche.
Vorinstallierte Apps: Noch nicht ganz konkurrenzfähig
Windows-RT-Homescreen auf dem ATIV Tab
Foto: teltarif.de
Wie bei Android-Geräten hat Samsung auch auf dem ATIV Tab zusätzliche Software vorinstalliert, über deren Sinn und Unsinn man unterschiedlicher Meinung sein kann. Dazu gehört das Kommunikationsprogramm ChatOn ebenso wie das Online-Tagebuch "Familiy Story", das beispielsweise auch als App auf Smart-TVs von Samsung zur Verfügung steht. Außer der App für den Cloud-Dienst Box hat Samsung eine App installiert, mit der sich die eingebaute Kamera konfigurieren lässt. Allerdings blieb diese App auf unserem Testgerät beim Startbildschirm stehen und hatte damit keinerlei praktischen Wert.
Die Anschlüsse hinter den Kläppchen
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Die Anwendung "doubleTwist AirSync" erlaubt die drahtlose Synchronisation von iTunes-Wiedergabelisten, Musik und Videos mit einem Desktop-PC oder Mac. Der "Photo Editor" erlaubt einfache Fotobearbeitungsmöglichkeiten wie Größenanpassung, Drehen, Zuschneiden und Farbanpassung sowie Dekorationseffekte. Der Editor kann auch direkt auf die Kamera zugreifen und Fotos schießen. Mit der werbefinanzierten App "Rund Speed Test" lässt sich die Datenübertragungsrate der momentan verfügbaren Internetanbindung ermitteln. Selbstverständlich befand sich auf unserem Testgerät auch die Vorabversion von Office 2013 für Windows RT, die nach dem Ende des Testzeitraums kostenfrei auf die Vollversion upgedated werden kann.
Fazit: Android und iOS bekommen bald Konkurrenz
Doch bei der-App-Auswahl haben Windows RT und Windows 8 noch Nachholbedarf: Die Abwesenheit von viel genutzten Google-Apps ist ebenso zu bemängeln wie das Fehlen von Anwendungen für soziale Netzwerke, die aber wenigstens im Browser genutzt werden können. Bei den Cloud-Apps holt Microsoft auf - immerhin Skydrive und Box sind per App nutzbar. Einen echten Heimvorteil hat das Windows-Tablet mit dem vollwertigen, im Preis inbegriffenen Office-2013-Paket, das weder Android noch iOS zu bieten haben.