Pro & Contra: Sind Cloud-Speicher sinnvoll?
Vor- und Nachteile von Cloud-Diensten
Bild @ Angelika-Bentin - Fotolia.com, teltarif.de
Cloud-Speicher haben in den vergangenen Jahren stark an
Bekanntheit und Popularität gewonnen. Viele Anbieter stellen bereits kostenlose Speicherkontingente
auf ihren virtuellen Festplatten bereit. Die Daten werden dabei auf Servern und nicht auf einer
lokalen Festplatte oder einem Speicherstick des Nutzers abgelegt, was den internen Speicher von
Geräten wie Smartphones, Tablets oder PCs schont. Weiterer Vorteil: Die Daten sind von überall aus
abrufbar. Einzige Voraussetzung ist ein bestehender Internet-Anschluss.
Vor- und Nachteile von Cloud-Diensten
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Wer seine Dokumente, Bilder und anderen Daten aber auf fremde Speicher-Plattformen auslagert, will
sich sicher sein, dass seine Daten geschützt sind. Liegen die Rechenzentren in Deutschland, greift
auch das deutsche Recht - und dies ist weitaus strenger ausgelegt als beispielsweise in den USA.
Eine Liste von Online-Speicher-Diensten mit Rechenzentren in Deutschland
finden Sie in einer weiteren News. Doch auch in den USA gehostete Cloud-Anbieter wie Dropbox, Microsoft
oder Amazon erfreuen sich großer Beliebtheit.
Welcher Cloud-Anbieter auch immer genutzt wird, in der virtuellen Wolke abgelegte sensible Daten sollten prinzipiell verschlüsselt werden. Eine Möglichkeit dazu bietet beispielsweise die Software Boxcryptor (hier im Test). Trotz dieser Schutzmaßnahmen ist nicht jeder von den Cloud-Speichern überzeugt. Für die einen ist er eine sinnvolle Alternative zu lokalen Speichermedien. Für die anderen überwiegen hingegen die Bedenken um den Datenschutz. In unserem Pro und Contra haben zwei teltarif.de-Redakteure mit zwei unterschiedlichen Meinungen das Thema aufgegriffen und diskutieren über die Vor- und Nachteile von Cloud-Speichern.
Pro und Contra

Rita Deutschbein
Als Android-Nutzer bin ich fest in der Welt von Google verankert. Mit meinem Smartphone aufgenommene Fotos synchronisiere ich mit Google Foto. Nach einem New-York-Trip ist es mir passiert, dass ich einige der dort aufgenommenen Fotos aus Versehen vom Smartphone gelöscht habe. Nach einem Schreckmoment fiel mir Google Foto ein. Dort waren die Bilder noch abrufbar. Im Nachhinein hat es sich also gelohnt, die automatische Synchronisation aktiviert und die Fotos gesichert zu haben.
Mein dritter Cloud-Zugang stammt von Amazon. Als Nutzer des Kindle-Fire-Tablets wurde mir automatisch ein Account erstellt. Allerdings liegen in der Amazon-Cloud lediglich die Kopien von bei Amazon gekauften Musik-Alben und meine im Amazon App-Shop erworbenen Apps. Sensible Daten sind nicht dabei.
Gerade bei kleinen Missgeschicken wie dem nach meiner USA-Reise sehe ich den Vorteil von einem nicht lokalen Speicherplatz. Allerdings muss ich erwähnen, dass ich in der Cloud - abgesehen vielleicht von meinen Fotos - keine sensiblen Daten oder Dokumente ablege. Denn ich bin mir durchaus der Gefahren bezüglich der Datensicherheit bewusst. Zudem achte ich darauf, Daten im WLAN-Netz hochzuladen, um meinen mobilen Internettarif zu schonen. Cloud-Speicher haben für mich jedoch den Vorteil, dass Daten zusätzlich gesichert werden und ich überall auf sie zugreifen kann. Ich kann ganze Ordner auch für andere freigeben, was gerade bei meinem Beruf von Vorteil ist.
Ich denke, dass mehr Menschen Cloud-Speicher nutzen als man vielleicht denkt. Denn wie ich sind viele andere Smartphone-Besitzer mit dem Cloud-Dienst ihres Systems verbunden - ob es nun Android, iOS oder Microsoft ist. Am Ende muss sich nur jeder die Frage stellen, wie aktiv er die Cloud nutzen möchte und welche Daten er dort ablegt. Denn wer Dokumente mit Bedacht in der Cloud speichert und bewusst mit den Diensten umgeht, muss auch keine Bedenken um den Datenschutz haben.

Marleen Frontzeck
Vielleicht bin ich paranoid, aber ich möchte das Risiko möglichst gering halten, dass meine persönlichen Dateien jemanden anderen in die Hände fallen. Es besteht nun mal eine gewisse Chance, dass bei Cloud-Speichern etwas durchrutschen kann. Dabei darf man auch nicht die Frage des Vertrauens zum jeweiligen Anbieter vergessen. Gibt dieser - gerade mit Blick auf Dropbox und Co. - meine Daten möglicherweise an Dritte weiter? Dies muss ja nicht mal absichtlich geschehen. Die Sicherheit steht bei mir nun mal an erster Stelle.
Zudem kann es ja durchaus passieren, dass der Cloud-Anbieter ein technisches Problem hat oder dieser Wartungsarbeiten durchführt - wie gelange ich dann an meine Dateien? Dabei darf auch nicht außer Acht gelassen werden, dass ich für den Abruf bzw. das Hochladen meiner Dateien in eine Cloud über eine Internet-Verbindung verfügen muss, am besten mit hohen Upstream-Geschwindigkeiten, damit auch Videos schnell in die "Wolke" gelangen. Nutzer müssen auch beim automatischen Synchronisieren bzw. Upload immer darauf achten, dass möglichst ein WLAN-Netz verwendet wird. Unkontrolliertes Hochladen per Mobilfunk kann dazu führen, dass das Datenvolumen - sofern man eins hat - schnell aufgebraucht ist und dann steht man in der Mitte des Monats mit einer Performance-Drosselung da.
Eine Cloud hat sicherlich auch ihre Vorteile, dennoch sollte man sich immer auch der Gefahren - gerade in puncto Sicherheit - bewusst sein. Dabei ist abzuwägen: Wann ist es sinnvoll Dinge in die Cloud zu laden und wann nicht!
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