Funkversorgung

o2-Netzausbau: Auflagen der BNetzA noch nicht erfüllt

Regional und vor allem entlang der Verkehrs­wege hat Telefónica die LTE-Versor­gungs­auf­lagen noch nicht erfüllt. Die Probleme sind nicht immer "haus­gemacht"

o2 erfüllt Versorgungsauflagen nicht o2 erfüllt Versorgungsauflagen nicht
Foto: o2, Logo: BNetzA, Montage: teltarif.de
Wie berichtet hat Telefónica Anfang Dezember darüber infor­miert, 98 Prozent der deut­schen Haus­halte mit seinem LTE-Netz zu versorgen. Damit habe der Münchner Mobil­funk-Netz­betreiber die "bundes­weiten Auflagen" der Bundes­netz­agentur erfüllt. Die Beto­nung auf die "bundes­weiten" Auflagen deutet bereits an, dass es regional noch zu Problemen kommt. Das bestä­tigte auch die Telefónica-Pres­sestelle auf Nach­frage von teltarif.de.

"Wir erfüllen bereits für einen Groß­teil der Bundes­länder die geltende Versor­gungs­auf­lage (mindes­tens 97 Prozent 4G-Versor­gung). Die Stadt­staaten versorgen wir mit rund 100 Prozent und Nord­rhein-West­falen mitt­ler­weile mit über 99 Prozent. Auch die Erfül­lung der Auflagen in vielen weiteren Ländern wie Hessen, Sachsen, Schleswig-Holstein und Nieder­sachsen haben wir bereits kommu­niziert. Hinzu kommt nun auch das Bundes­land Baden-Würt­tem­berg, wo wir die Versor­gungs­auf­lagen eben­falls erfüllen. Bei den anderen Bundes­län­dern befinden wir uns unmit­telbar auf der Ziel­geraden."

Offenbar wurden demnach unter anderem in Meck­len­burg-Vorpom­mern und Sachsen-Anhalt, in Bayern und im Saar­land die Versor­gungs­auf­lagen noch nicht erfüllt. Bereits Anfang Dezember hatte Telefónica mitge­teilt, dass die Corona-Krise auch den Netz­ausbau verzö­gert hat. So sei die Liefer­kette für benö­tigte Hard­ware zum Teil unter­bro­chen gewesen. Zudem hätten Quaran­täne-bedingte Einsatz-Ausfälle bei Dienst­leis­tern für Probleme gesorgt.

Auto­bahnen und Bahn­stre­cken: o2 sieht sich "auf einem guten Weg"

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Während die Telefónica-Pres­sestelle davon ausgeht, dass die Versor­gungs­auf­lagen in den einzelnen Bundes­län­dern bald erfüllt werden, sieht es entlang der Auto­bahnen und Bahn­stre­cken offenbar schlechter aus. Zwar sieht sich der Tele­kom­muni­kati­ons­kon­zern auch hier "auf einem guten Weg". Die Pres­sestelle räumte aber auch "grund­sätz­lich zusätz­liche Heraus­for­derungen" ein.

Diese betreffen den Angaben zufolge zum Beispiel das Erschließen mögli­cher Stand­orte, das Berück­sich­tigen von Natur­schutz­vor­gaben sowie die Koor­dina­tion mit anderen Betei­ligten. Hier sei oft auch das Zusam­men­wirken verschie­dener Akteure aus Verwal­tung, Politik und Wirt­schaft erfor­der­lich. "Telefónica Deutsch­land / o2 steht mit den Betei­ligten wie etwa den Bahn­gesell­schaften in inten­sivem Austausch und macht hier Fort­schritte", heißt es abschlie­ßend.

Das klingt wenig konkret und vor allem nicht danach, dass sich die Defi­zite beim Netz­ausbau kurz­fristig besei­tigen lassen. So ist Telefónica bei allen in diesem Herbst veröf­fent­lichten Netz­tests nach wie vor auf Platz 3 hinter Telekom und Voda­fone. Aller­dings hat der Münchner Netz­betreiber im Vergleich zum Vorjahr deut­lich an Boden gut gemacht.

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