Update-Schock beim Nokia 5.3: HMD repariert kostenlos
Schwerer Software-Fehler beim Nokia 5.3
Bild: HMD/Nokia
Inzwischen geben die Hersteller von Android-Smartphones mehr Gas bei ihren Updates und versprechen Firmware- und Security-Updates für mehrere Jahre. Trotzdem dauert es manchmal recht lange, bis eine neue Android-Hauptversion auf einzelnen Modellen ankommt. Und auch dann ist der Kunde nicht vor bösen Überraschungen geschützt.
Das schlimmste ist, wenn ein Firmware-Update derart fehlschlägt, dass das Smartphone anschließend in einer Bootschleife hängt und/oder gar nicht mehr hochfährt. Man spricht dann vom "Brick"-Modus: Bildlich gesprochen ist das Gerät für nichts anderes mehr zu gebrauchen, als als "Ziegelstein" zu dienen. Nun sind auch Nokia-Nutzer davon betroffen, wie teltarif.de herausgefunden hat.
Brick-Modus beim Nokia 5.3
Mitte Dezember schrieb uns ein teltarif.de-Leser:
Von meiner regelmäßigen Lektüre Ihres Portals weiß ich, dass Sie sich immer wieder auch Themen annehmen, die Lesende an Sie herantragen. Möglicherweise haben Sie Interesse an folgendem Thema: Das eigentlich 2020 erschienene und meines Erachtens recht Preis-/Leistungsstarke Nokia 5.3 hat im November ein Update auf Android 12 bekommen (es war versprochen, viele hatten aber schon nicht mehr daran geglaubt).Das Problem: Ein Reset auf Werkseinstellungen nach dem Android-12-Update führt dazu, dass das Telefon entweder auf Android 11 zurückfällt (was ja eigentlich nicht sein dürfte) oder ganz unbrauchbar wird. Ich persönlich hatte sogar das Pech, dass ich das Update ein paar Wochen normal nutzen konnte, und dann bei der Nutzung von Google Maps plötzlich aus dem Nichts heraus ein Reboot erfolgte, aus dem das Gerät nie wieder erwacht ist (Bootschleife; Zugang zum Recovery Modus nicht möglich).

Bild: HMD/Nokia Im Anschluss daran sandte der Leser uns zwei Links zur Nokia-Community, wo das Problem mit dem Hard Reset von Usern beschrieben worden war. Nokia scheine aber "nur begrenzt hilfsbereit" und wolle "Geld für die Reparatur des Schadens, den sie selbst verursacht haben".
Nokia/HMD verspricht kostenlose Reparatur
Wir versprachen, uns in der Sache an Nokia/HMD zu wenden. Nach drei Tagen erhielten wir die Antwort: Man sei sich der "Herausforderungen für eine kleine Anzahl unserer Nokia-5.3-Telefone nach einem kürzlich erfolgten Software-Update bewusst" und arbeite "intensiv an einer Lösung, um dieses Problem unmittelbar zu lösen". Nokia/HMD entschuldige sich "aufrichtig für etwaige Unannehmlichkeiten".
Seit Bekanntwerden des Problems habe man sofort alle Software-Updates für das Nokia 5.3 pausiert. Wenn ein Gerät das neueste OTA-Android-12-Upgrade erhalten hat und ein Kunde das Gerät auf die Werkseinstellungen zurücksetzt, reagiert das Telefon nicht mehr. Dies liege an einem Konfigurationsupdate im Softwareupdate. Dies sei eine "unerwartete Herausforderung" und betreffe "nur eine kleine Anzahl von Geräten, die die Factory-Upgrade-Antwort implementiert haben".
HMD stellt klar: Das Problem kann nicht OTA aus der Ferne gefixt werden, eine korrekte Firmware-Version könne ausschließlich "physisch" (also über eine Kabelverbindung) aufgespielt werden. Kunden können laut Aussage von HMD eine kostenlose Reparatur in Anspruch nehmen. Unsere Frage zu weiter gehenden Entschädigungen oder Kompensationen beantwortete HMD nicht. Über die Seite des Nokia Support können alle Betroffenen mit Verweis auf diesen Artikel per E-Mail oder Chat Kontakt mit dem Kundenservice aufnehmen.
Im jährlichen Zyklus steht Googles Firmware-Update an. Android 13 ist die aktuellste Version. Diese Smartphones können mit dem Update rechnen.