So vereinfachen NFC-Tags den Smartphone-Alltag
NFC-Tags sind bei Android ab der Version 4.0 möglich
Bild: teltarif.de
Hauchdünne NFC-Aufkleber oder -Anhänger
(Tags) können Smartphone-Nutzern den Tagesablauf erleichtern. Beim
Einsteigen ins Auto etwa aktiviert die kurze Berührung von Handy und
Tag die Navi-App. Für Gäste können die WLAN-Zugangsdaten auf einem
NFC-Anhänger hinterlegt werden. Und ein NFC-Aufkleber auf dem Nachttisch
befördert das Handy beim Schlafengehen in den Flugzeugmodus und
schaltet den Wecker ein. NFC ist bei Smartphones aber noch nicht
Standard, berichtet die Zeitschrift c't
(Ausgabe 10/13). Nutzer sollten deshalb nachschauen, ob in ihrem Handy ein NFC-Chip steckt.
Ab Android 4.0 (Ice Cream Sandwich) findet sich die NFC-Option in den erweiterten Einstellungen für drahtlose Netzwerke, bei Windows Phone 8 heißt die NFC-Option "Tap & Senden". NFC ist den Angaben zufolge immer nur dann aktiv, wenn auch der Bildschirm eingeschaltet und entsperrt ist. Apple verzichtet bei seinen iPhones bislang auf eine NFC-Ausstattung. Bei Android und Windows Phone ist NFC erst bei Oberklasse-Telefonen Standard.
Mit NFC-Chips sind aber auch zahlreiche Bluetooth -Kopfhörer oder -Lautsprecher ausgerüstet. Das erspart Nutzern das nervige Koppeln von Smartphone und Zubehör per PIN (Pairing).
Programmierung der NFC-Tags nötig
NFC-Tags sind bei Android ab der Version 4.0 möglich
Bild: teltarif.de
Damit Smartphones entsprechend funktionieren, müssen die Tags erst
einmal per App mit Befehlen programmiert werden. Für Android stehen
etwa die kostenlosen Anwendungen NFC Aufgaben Launcher und NFC ReTag
zur Verfügung. Gleich mehrere Anweisungen in einem einzigen Tag zu
speichern, ist den Angaben zufolge kein Problem. Allerdings empfiehlt
es sich dann, Pausen einzubauen, damit sich die Befehle nicht ins
Gehege kommen. Sensible Daten sollte man dem NFC Aufgaben Launcher
allerdings nicht anvertrauen, warnen die Experten. Denn die App
hinterlegt alle Daten und Befehle auf den Servern des Anbieters.
NFC-Tags gibt es in zahlreichen Formen und Farben und sind ab etwa 1,50 Euro zu haben. Käufer sollten möglichst darauf achten, dass die Tags bereits als NDEF vorformatiert sind und aus Gründen der Kompatibilität Tags der NFC-Typen zwei und vier bevorzugen. Auf Metalloberflächen funktionieren normale Tags allerdings nicht, erklären die Experten. Wer sie etwa auf Türgriffen oder Waschmaschinen anbringen möchte, muss zu speziellen Aufklebern mit einer Isolierschicht greifen.
Metallantenne und Speicherchip
Mit der App NFC ReTag können aber auch zum Beispiel alte Eintrittskarten, in denen ein NFC-Chip steckt, als Tag weiterverwendet werden. Das funktioniert, weil die App nur auf ausdrücklichen Wunsch Daten auf einen Tag schreibt. Ansonsten reicht der App die Seriennummer des Chips, um eine zugeordnete Aktion auszulösen.
In den NFC-Tags stecken eine hauchdünne passive Metallantenne und ein Speicherchip. Informationen werden im standardisierten NFC Data Exchange Format (NDEF) gespeichert - darauf verstehen sich alle NFC-Geräte. Die maximal mögliche Datenrate beim Austausch mit dem Handy reicht nur für simple Befehle oder vielleicht Kontaktdaten. Ein Tag kann mindestens 10 000 wiederbeschrieben werden und gespeicherte Informationen fünf bis zehn Jahre halten.