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Navigation per Satellit: Wissen, wo's lang geht

Mithilfe von Satellitensystemen kann heute jeder fast überall bequem seinen Standort bestimmen und sich den richtigen Weg zum Ziel anzeigen lassen. Ob im Auto, per Fahrrad oder zu Fuß - für jede Fortbewegungsart gibt es geeignete Karten und Anwendungen.
Von Susanne Kirchhoff / Marc Thorwartl

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Grafik: teltarif.de
Ob per App auf dem Handy oder mit einem Navi: Die mobile elektronische Navigation und Routenplanung, zumeist satelliten­gestützt per GPS, GLONASS und Galileo gehört im heutigen Straßenbild längst zur Normalität. Mit immer günstigeren oder gar kostenlosen Navigations­lösungen für entsprechend ausgerüstete Smartphones und dem Preis­verfall bei tragbaren Navigationsgeräten hat sie in den vergangenen Jahren ihren unaufhaltsamen Siegeszug gestartet.

Im Gegensatz zu den für militärische Zwecke entwickelten und nach wie vor militärisch kontrollierten Diensten GPS (genauer gesagt NAVSTAR-GPS) und GLONASS, ist Galileo vollkommen in ziviler Hand, was als Alleinstellungsmerkmal angesehen werden kann. Inzwischen unterstützen die meisten neuen Smartphones und Navigationsgeräte alle 3 Systeme.

Positionsbestimmung per Satellit

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Grafik: teltarif.de
Das NAVSTAR-GPS nimmt dazu eine Weg-Zeit-Messung vor. Die Systeme berechnen die Dauer vom Absetzen eines Satelliten­signals bis zu dessen Eintreffen beim GPS-Empfänger. Zur exakten Positionsbestimmung und davon ausgehenden Routen­planung ist der Signalempfang von mindestens vier Satelliten erforderlich, wobei ein Satellit dem Empfänger als Referenz für die genaue Uhrzeit dient. Als Faustregel gilt: Je mehr Satelliten empfangen werden, desto genauer ist die Ortung. Über den so genannten Dopplereffekt lässt sich nicht nur die Position eines Fahrzeugs bestimmen, sondern auch die Geschwindigkeit, mit der es sich bewegt. Bis Ende der 1990er Jahre ließ die Genauigkeit der Positionsbestimmung mit GPS allerdings noch zu wünschen übrig - erst dann hob das US-Verteidigungs­ministerium die absichtlich eingebaute Ungenauigkeit des Systems für die zivile Nutzung auf. GPS erfreut sich seither ständig wachsender Popularität, nicht zuletzt dank immer intelligenterer Software und Kartenmaterialien.

Nach den aktuellen Meldungen zum Thema lesen Sie, welche Navigationsgeräte früher und heute zur Auswahl stehen.

Fahrzeugnavigation mit Festeinbauten

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Bild: teltarif.de
Die ersten Festeinbauten zur Fahrzeug-Navigation mit GPS hatten mit den heute bekannten Geräten nur wenig gemein - das frühe Carin-System von Philips hatte beispielsweise die Ausmaße einer großen Schuh­schachtel. Doch im Lauf der Jahre wurden die Prozessoren leistungsfähiger und die Gerätegehäuse immer kleiner und nach Einführung der DVD konnten größere Datenmengen mitgeführt werden, so dass ein einziger Datenträger für beispielsweise europaweite Navigation ausreichte. Heute gehört darüber hinaus der Empfang von TMC-Daten (Traffic Message Channel) zur Standardausrüstung eines Navi-Geräts. Diese informieren über die aktuelle Verkehrslage und ermöglichen damit eine dynamische Routenführung, insbesondere zur Stau-Umfahrung. Ferner sind heute meist auch eine Bluetooth-Freisprechfunktion sowie ein MP3-Player enthalten.

Aktuelle GPS-Handys

Das PND: Navi in der Tasche

Zwischenzeitlich hatten sich tragbare Navigationsgeräte, auch kurz PND (Portable Navigation Device) genannt, etabliert. Die kleinen, üppig ausgestatteten Alleskönner sind bzw. waren in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Für Motorrad- und Fahrradfahrer sind spezielle Outdoor-PNDs erhältlich. Aufgrund der schnellen technischen Sprünge, die die Smartphone-Navigation in den letzten Jahren erlebt hat, haben PNDs jedoch inzwischen weitgehend an Bedeutung verloren.

Navigation mit dem Smartphone

Die Handy-Navigation ist inzwischen mehr als nur eine Spielerei für Gelegenheitsnutzer. Ein integrierter Signalempfänger gehört bei aktuellen Smartphones zur Grundausstattung. Mit entsprechender Software, wie beispielsweise Google Maps, Here WeGo oder Bing Maps sind auch inzwischen praktisch alle Funktionen verfügbar, die früher professionellen Navigationsgeräten vorbehalten waren.