So funktioniert das Telefonieren mit dem Handy
Hat der Angerufene keinen Empfang, so hat sich das Handy in aller Regel im Netz nicht regulär abgemeldet. Das VLR "denkt" also nach wie vor, der Kunde sei in der Region zu erreichen. Dass dieses nicht so ist, merkt das Netz in der Regel erst, wenn eine Nachricht für den Kunden vorliegt. Auf den dann über den gesamten LAC ausgestrahlten Ausruf kommt vom Handy keine Antwort. Den Vermittlungsstellen bleibt in der Folge nichts anderes übrig, als die Nichtverfügbarkeit zurück zu melden. Diese Information geht zurück an die Vermittlungsstelle des Kunden.
Der Vermittlungsstelle ist aufgrund der HLR-Informationen bekannt, ob der Kunde im Falle einer Nicht-Erreichbarkeit eine Rufumleitung programmiert hat. Mit dieser würde dann verfahren werden wie bei einem Anruf. Ist nichts definiert, so wird dem Anrufer mitgeteilt, dass der Teilnehmer nicht verfügbar ist.
Jeder Handynutzer weiß, dass bis zu dieser Ansage einige Zeit vergehen kann. Jeder weiß aber auch, dass die Ansage mitunter "sofort" nach der Anwahl der Handynummer kommen kann. In diesem Fall hat der Angerufene sein Handy ausgeschaltet und sich regulär beim Handynetz abgemeldet. Diese Information hat das VLR ans HLR weitergegeben und dieses reagiert auf eine Vermittlungsstellen-Anfrage entsprechend sofort. Ein Ausruf des Kunden im Netz gibt es folglich nicht.
Was passiert bei Gesprächen in andere Netze?
An den Sendemasten sind oftmals mehrere Sendeelemente montiert.
Foto: teltarif.de
Telefoniert der Kunde nicht innerhalb des eigenen Netzes, sondern zu einem
anderen Mobilfunknetz, ins Festnetz oder ins Ausland, so läuft das Gespräch
über ein Gateway Mobile Switching Center, also eine Gateway-Vermittlungsstelle. Diese dient als
Schnittpunkt zu anderen Netzen. Geht das Gespräch also beispielsweise
von o2 zur Mobilfunksparte der
Telekom, übergibt das MSC des Anrufers das Gespräch an das GMSC. Dieses übergibt dann an die Telekom. Die Identifikation, wohin das
Gespräch geroutet werden muss, erfolgt über die Rufnummer des
Angerufenen, die sogenannte MSISDN.
Was passiert bei portierten Nummern?
Auch wenn eine 0171-Nummer (eigentlich Telekom) inzwischen bei o2
geschaltet ist, wird das Gespräch zunächst in das GMSC der Telekom
geroutet, da die Rufnummer (MSISDN) aussagt, dass es sich um eine Telekom-Nummer
handelt. Bei der Telekom erfolgt dann die Überprüfung anhand einer Portierungsdatenbank,
da das Telekom-HLR keine Daten zu der Nummer findet. Da die Nummer in der Datenbank mit
dem Vermerk "o2-Netz" hinterlegt ist, wird das Gespräch dann an o2 gegeben.
Was passiert bei ankommenden Gesprächen?
Ankommende Gespräche kommen von anderen Netzbetreibern am GMSC an. Mit Hilfe der HLR- und VLR-Datenbanken schickt die Gateway-Vermittlungsstelle die Gespräche in der Folge weiter an die eigenen Vermittlungsstellen, die den angerufenen Kunden aktuell versorgen.
Warum Sie sich beim Telefonieren mit dem Handy bewegen können, ohne dass das Gespräch unterbrochen wird, lesen Sie auf der nächsten Seite. Außerdem erfahren Sie, warum Sie im Ausland oft einige Sekunden warten müssten, bis Sie Empfang haben und warum es doch ab und an zu Gesprächsabbrüchen kommt.