Satellitentelefon: Inmarsat - der Pionier
Das Satellitentelefon Inmarsat IsatPhone 2
Bild: Expeditionstechnik Därr
Der Satelliten-Telefonie-Anbieter Inmarsat wurde 1979 als internationale Organisation INMARSAT (International Maritime Satellite Organization) gegründet und war der erste Betreiber eines zivilen Satelliten-Kommunikations-Netzes. Das System wurde ursprünglich für die Kommunikation auf Schiffen entwickelt, mit der Absicht, einen Betrieb weit über die Reichweite des herkömmlichen Bordfunks hinaus zu ermöglichen.
In den letzten Jahren wurde die Vermarktung von Geräten und Tarifen aber auch auf andere Nutzergruppen ausgeweitet. Seit 1999 ist Inmarsat ein Privatunternehmen. Der Anbieter hat sich für die geostationäre Variante entschieden und betreibt sein Netz mit 14 entsprechenden Satelliten in einer Höhe von 35 786 km für verschiedene Dienste.
Aktuelle Generationen der Inmarsat-Satelliten
Das Satellitentelefon Inmarsat IsatPhone 2
Bild: Expeditionstechnik Därr
Drei dieser Satelliten gehören zur Generation Inmarsat-4 und verfügen jeweils über 19 große und 200 kleine Antennen, die sich auch einzeln auf das entsprechende Zielgebiet ausrichten lassen. Anfang Juli 2014 nahm das in London ansässige Unternehmen den Satelliten Inmarsat 5-F1 als ersten Satelliten der nachfolgenden Generation Inmarsat-5 für Europa, den Mittleren Osten, Afrika und Asien in Betrieb. Mit dieser Generation wurde ein neues Netzwerk namens Global Xpress installiert.
Zwischen 2015 und 2019 wurden auch die Satelliten Inmarsat 5-F2, Inmarsat 5-F3, Inmarsat 5-F4 und Inmarsat 5-F5 derselben Generation in Betrieb genommen, womit die Verfügbarkeit von Global Xpress auf Nord- und Südamerika sowie auf die Atlantik- und Pazifikregion erweitert wurde und dadurch unter anderem eine nahezu weltweite sichere Erreichbarkeit für Mobilfunk gewährleistet wird.
Im Gegensatz zum vorhergehenden System senden die Satelliten der Inmarsat 5 Generation nicht mehr auf dem L-Frequenzband (1-2 GHz), sondern zusätzlich auf dem Ka-Band (27-40 GHz). Damit soll eine höhere Geschwindigkeit bei Daten-Übertragungen im globalen Netzwerk erreicht werden, denn auch Internetverbindungen sind via Satellit möglich. Zudem startete am 22. Dezember 2021 Inmarsat 6-F1, der nun der größte und zugleich modernste Kommunikationssatellit der Inmarsat-Reihe ist. Darauf folgte am 17. Februar 2023 der Inmarsat 6-F2, der sich an Bord einer vom Cape Canaveral in Florida gestarteten SpaceX-Falcon-9-Rakete befand.
Empfangsgeräte von Inmarsat
Für die Telefonie mit Inmarsat wurden in der Vergangenheit in den Bodenstationen entweder Parabolantennen oder flache Antennen in Laptopgröße verwendet, die in Richtung Äquator ausgerichtet werden mussten. Neuere Empfangsgeräte in Handy-Form wie das IsatPhone Pro sowie das Inmarsat IsatPhone 2 sind dagegen wesentlich komfortabler, obwohl auch dieses in Größe und Gewicht in etwa den "Knochen" ähnelt, die mit dem Start der D- und E-Netze auf den Markt kamen.
Wie bei den älteren Modellen muss der Nutzer auch bei den neueren Geräten die Antenne im Freien ausklappen. Diese wird dann - im Optimalfall in die Richtung des verfügbaren Satelliten - gen Himmel gehalten. Es besteht zusätzlich die Möglichkeit, über eine Freisprecheinrichtung zu kommunizieren. Für den Verbindungsaufbau übermittelt das Satellitentelefon seinen Standort in Form von GPS-Koordinaten an den Satelliten.
Inmarsat hat viele Standbeine
Inmarsat deckt beinahe die ganze Welt ab - mit Ausnahme der Polarregionen.
Grafik: Inmarsat
Der größte Vorteil von Inmarsat besteht in der traditionell großen Nachfrage durch die Schifffahrt. Daher steht der Betreiber finanziell auf relativ sicheren Beinen und es sind auch zukünftig kaum Engpässe in der Finanzierung zu befürchten. Die Gesprächs- und Datenübertragung für Flugzeuge stellt ebenfalls ein wichtiges Standbein dar.
Doch auch für Privatkunden ist Planungssicherheit ein wichtiges Kriterium, da Satellitenhandys im Gegensatz zu GSM-Geräten nur in Kombination mit einem bestimmten Netz funktionieren und vergleichsweise teuer sind. Die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit von Inmarsat gilt als hoch und die Satelliten der vierten Inmarsat-Generation sollen bis in die 2020er Jahre hinein im All bleiben, den Satelliten der neuen Generation wird darüber hinaus ein möglicher Betrieb von 15 Jahren prognostiziert.
Auf der folgenden Seite informieren wir Sie über Details des Satelliten-Betreibers Globalstar, die Konditionen von Inmarsat und den anderen Satelliten-Netzen haben wir für Sie in einer weiteren Übersicht zusammengestellt.

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- Satellitentelefon: Globalstar - mit Regionalprovidern
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- Satellitentelefon: Inmarsat - der Pionier
- Satellitentelefon: Thuraya - nicht in Amerika
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Meldungen zu Inmarsat
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