Satellitentelefon: Globalstar - mit Regionalprovidern
Netzabdeckungskarte von Globalstar
Grafik: Globalstar
Der Satelliten-Telefonie-Anbieter Globalstar wurde 1998 gegründet und ging ursprünglich mit knapp 50 Satelliten in niedrigen Umlaufbahnen ins Rennen. Nachdem an zahlreichen Satelliten Defekte entdeckt wurden und die restlichen nach und nach ihre operative Lebensdauer erreicht hatten, nahm Globalstar zwischen 2010 und 2013 24 neue Satelliten in Betrieb. Dies stellen die zweite Generation der Globalstar Satelliten dar.
Globalstar Satelliten kreisen in einer Höhe von ca. 1400 km über der Erde, weshalb sie als sogenanntes LEO-System (Low Earth Orbit) zu klassifizieren sind. Ein Vorteil der relativ niedrigen Laufbahn der Satelliten ist die geringe Latenzzeit von bis zu 60 ms. Der größte Nachteil dieser Konfiguration ist jedoch, dass jeder Satellit nur einen sehr begrenzten Teil der Erde versorgen kann und deshalb eine große Anzahl von Satelliten für eine vernünftige Abdeckung nötig ist.
Keine komplett weltweite Netzabdeckung
Globalstar bietet seine Dienste nur in bestimmten Regionen an, denn die Satelliten des Unternehmens kommunizieren nicht direkt untereinander, sondern vermittelt über Bodenstationen. Deshalb muss sich ein Satellit gleichzeitig sowohl in Sichtweite des genutzten Gerätes als auch einer Bodenstation befinden, damit eine stabile Verbindung gewährleistet werden kann. Gebiete, in denen sich keine solche Basisstation befindet, deckt das System nicht ab. Dazu gehören beispielsweise der größte Teil Afrikas sowie Indien, Teile Ozeaniens und die Polarregionen.
Satellitentelefon: Globalstar - mit Regionalprovidern
Bild: teltarif.de
Ein Vorteil von Globalstar besteht in den Roaming-Abkommen mit "traditionellen" Mobilfunkanbietern, so konnten früher beispielsweise Kunden von Telekom und Vodafone in vielen Ländern Satelliten-Roaming über das Netz von Globalstar nutzen, indem sie ihre SIM-Karte in ein kompatibles Dual-Mode-Telefon für GSM- und Satelliten-Telefonie einsetzten. Ein Vertrag oder eine Prepaidkarte von Globalstar waren in diesem Fall nicht notwendig. Allerdings handelte es sich bei der Möglichkeit des Satelliten-Roamings um kein preisgünstiges Vergnügen: Gesprächskosten von 2 bis 4 Euro pro Minute waren in vielen Regionen üblich.
Technische Probleme im All
Netzabdeckungskarte von Globalstar
Grafik: Globalstar
Im Jahr 2007 stellte Globalstar fest, dass die Leistung der Verstärker in den Satelliten stark gesunken war. Verursacht wurde dies höchstwahrscheinlich durch die kosmische Strahlung - auf der Höhe der Umlaufbahn von etwa 1400 km ist diese durch das Magnetfeld der Erde (Van-Allen-Gürtel) besonders stark. Globalstar schickte noch im selben Jahr acht Reservesatelliten ins All, seitdem werden Sprachdienste wieder etwas zuverlässiger geliefert.
Die Zukunft von Globalstar
Globalstar hat die Chance vertan, im Laufe der Ausrollung der zweiten Satellitengeneration das ineffektive, ausschließlich auf die Vermittlung durch Bodenstationen basierende System zu überwinden. Ein System, das die Kommunikation zwischen den Satelliten ermöglicht und somit Bodenstationen überflüssig machen würde, wäre sicher ein Schritt in die richtige Richtung gewesen. Stattdessen will der Anbieter die Anzahl der Bodenstationen erhöhen und so für eine bessere Netzabdeckung sorgen. Im Vergleich mit anderen Satelliten-Telefonie-Anbietern ist die eingeschränkte Netzabdeckung ein Nachteil. In einigen Regionen mit guter Netzabdeckung kann sich die Nutzung des Globalstar-Satellitennetzes aufgrund der niedrigeren Kosten hingegen lohnen.
Auf der folgenden Seite geben wir Ihnen detaillierte Informationen über den Satelliten-Betreiber Iridium, die Konditionen von Globalstar und den anderen Satellitennetzen haben wir für Sie auf einer Übersichtsseite zusammengestellt.

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