Rufumleitung: Einrichtung, Kosten und Gefahren
Rufumleitung: Einrichtung und Kosten
Bild: teltarif.de
Haben Sie oft verwendete Nummern, an die Sie immer wieder Anrufe umleiten? Wenn ja,
dann haben Sie sich sicher schon darüber geärgert, dass Sie sich jedes Mal durch
Ihr Handy-Menü quälen müssen, um eine Umleitung einzurichten. Doch es gibt noch einen anderen Weg:
so genannte Steuersequenzen. Diese helfen übrigens nicht nur bei der Rufumleitung, auf die wir in diesem Hintergrund-Artikel
zunächst eingehen wollen, sondern auch bei der Steuerung anderer Features, die wir dann im Anschluss betrachten.
Doch zunächst zur Rufumleitung. Prinzipiell gilt: Sie können Anrufe zu jeder beliebigen Nummer umleiten, und das Einrichten und Löschen einer Umleitung ist gratis. Ob dann Kosten für die Rufumleitung anfallen, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. So wird die Funktion innerhalb des eigenen Mobilfunk-Netzes in manchem Altvertrag noch generell kostenlos angeboten, seit geraumer Zeit werden Nutzer aktueller Tarife dafür aber zur Kasse gebeten. Die Entgelte für die Umleitung entsprechen dann meistens den Kosten, die für einen Anruf vom Handy bei der Nummer, zu der Sie umleiten, regulär anfallen würden. Einige Anbieter berechnen aber abweichende Entgelte. Zudem gilt es bei den Anbietern zu beachten, wie sie im Falle von Rufumleitungen mit Flatrates und Minutenpaketen umgehen, ob also das inkludierte Telefonie-Angebot auch für Rufumleitungen gilt - hierüber gibt die Detailbeschreibung und Preisliste Ihres Tarifs Auskunft.
Ein Sonderfall ist generell die Umleitung zur eigenen
Mailbox: Wenn Sie sich innerhalb Deutschlands oder im EU-Ausland
aufhalten, sind diese Umleitungen generell kostenlos.
Rufumleitung: Einrichtung und Kosten
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Rufumleitung ins Festnetz und netzinterne Umleitungen
Ein Beispiel für eine Rufumleitung: Sie sind bei einem Freund zu Besuch und haben Ihr Handy-Netzteil nicht dabei. Kurz bevor der Akku leer ist, legen Sie noch eine Rufumleitung auf die Festnetznummer Ihres Freundes. Wenn Sie jetzt auf Ihrem Handy angerufen werden und das Gespräch am Festnetztelefon entgegennehmen, zahlen Sie - so wird für einen Anruf doppelt kassiert.
Absolute und bedingte Rufumleitung
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten von Umleitungen: Zum einen die absolute Umleitung, von der alle Anrufe betroffen sind, auch wenn das Handy eingeschaltet und empfangsbereit ist. Wenn Sie diese Umleitung wählen, dann kommen nur noch SMS-Nachrichten an Ihrem Handy an, jedoch keine Anrufe. Das mobile Internet ist davon natürlich nicht betroffen.
Zum anderen gibt es bedingte Umleitungen, die nur in Kraft treten, wenn Sie in irgendeiner Form nicht erreichbar sind, also z.B. das Handy nicht im Netz eingebucht ist oder Sie nach mehrmaligem Klingeln den Anruf nicht entgegennehmen. Wenn Sie in Deutschland oder im EU-Ausland bleiben, dann können bedingte Rufumleitungen ganz praktisch sein, zumal diese zur Mailbox kostenlos sind. Anders sieht es dagegen im Nicht-EU-Ausland aus.
Rufumleitung im Ausland
Die Unterscheidung zwischen den zwei Arten der Rufumleitung ist besonders wichtig, wenn Sie sich im Nicht-EU-Ausland befinden. Wenn Sie vor der Abreise eine absolute Rufumleitung zu Ihrer Mailbox legen, dann sind Anrufe auf Ihre Mailbox für Sie kostenlos. Es macht keinen Unterschied, ob Sie sich im Ausland oder in Deutschland aufhalten. Wenn aber eine bedingte Rufumleitung zu Ihrer Mailbox gelegt ist - und dies ist bei neu aktivierten SIM-Karten in der Regel der Fall - dann zahlen Sie in vielen Fällen bei einem umgeleiteten Anruf zum einen die Roaming-Gebühr für die Weiterleitung ins außereuropäische Netz und zum anderen zahlen Sie dafür, dass der Anruf aus dem Ausland wieder zurück auf die deutsche Mailbox geleitet wird.
Wenn Ihr Handy nicht im Netz eingebucht ist, dient nämlich der letzte bekannte Aufenthaltsort als Berechnungsgrundlage. Wenn Sie also im Nicht-EU-Ausland ins Flugzeug steigen und Ihr Handy ausschalten, dann werden Anrufe zu Ihrem Handy ins Ausland und anschließend zurück an Ihre Mailbox geleitet - ganz egal, wo Sie sich befinden, selbst dann, wenn Sie schon längst wieder in Deutschland sind. Daher empfiehlt es sich, bedingte Rufumleitungen im Ausland nicht zu benutzen. Diese Kostenfalle erklären wir noch ausführlicher auf unserer Ratgeberseite zur Nutzung der Mailbox im Ausland.
Eingeschränkte Rufumleitung bei Prepaid-Karten
Zahlreiche Provider für Prepaid-Karten haben noch nie eine andere Rufumleitung außer der zur Mailbox angeboten. Einen Rechtsanspruch auf eine Rufumleitung auch zu anderen Zielen gibt es leider nicht. Wer also zwingend auf Rufumleitungen zu anderen Nummern außer zur Mailbox angewiesen ist, sollte lieber einen Vertrag abschließen oder sich zuvor beim Prepaid-Anbieter informieren.
Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Da eine Rufumleitung außer zur Mailbox meist kostenpflichtig ist, müssten die Prepaid-Provider rein theoretisch einen Mechanismus implementieren, dass diese Gebühren vom Prepaid-Guthaben abgebucht werden und dass keine Rufumleitung mehr durchgeführt wird, wenn das Guthaben aufgebraucht ist. Das wäre technisch aufwändig - und sicher ärgerlich für den Nutzer, der eine dringende Rufumleitung vielleicht gerade dann benötigt, wenn das Guthaben aufgebraucht ist. Denn einen "Kredit" (wie bei Vertragstarifen) kann ein Prepaid-Provider ohne zuvor hinterlegte SEPA-Lastschrift nicht anbieten. Deswegen gibt es Rufumleitungen außer zur Mailbox mit wenigen Ausnahmen nur bei Vertragstarifen.
Auf der folgenden Seite finden Sie nun die GSM-Steuercodes für die Rufumleitung.
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