Das war i-mode: In Japan erfolgreich, in Deutschland ein Flop
Am 16. März 2002 startete der Netzbetreiber E-Plus als erstes und einziges deutsches Mobilfunk-Unternehmen einen i-mode-Dienst - und stellte den Dienst schlussendlich zum 1. April 2008 ein.
i-mode-Logo
Logo: NTT DoCoMo
Das Multimedia-Portal wurde
von der japanischen Telefongesellschaft
NTT DoCoMo
konzipiert und galt als einer der erfolgreichsten Datendienste der Welt -
in Deutschland jedoch blieb i-mode der Erfolg versagt.
Die Gründe lagen vor allem in den eingeschränkten Darstellungs-Möglichkeiten,
den hohen Preisen sowie der früheren Bindung an spezielle i-mode-Handys.
i-mode bot im Wesentlichen zwei Anwendungen:
Zum einen den i-mode-Mail-Dienst, auch iMail genannt,
der das Versenden und Empfangen von Nachrichten zwischen Handys oder zwischen PC
und Mobiltelefon erlaubte. Zum anderen standen zahlreiche Content-Angebote
zur Verfügung, zum Beispiel Nachrichten aus Politik, Wirtschaft und Sport,
Dating, Chat, ortsbezogene Informationen wie Stadtpläne und Routenplaner,
sowie Spiele, Fun-Anwendungen und Erotik. Seit der Einführung von
UMTS bot E-Plus
über i-mode auch Videostreams aus verschiedenen Bereichen.
i-mode von E-Plus auf einem NEC n21i
Bild: picture-alliance / dpa/dpaweb
i-mode in Deutschland längst eingestellt
i-Mode-Handy Samsung Z320i
Bild: Samsung
i-mode war bei seiner Einführung ein direkter Konkurrent zu
WAP, und dabei auch der
leistungsfähigere Dienst. Während WAP in seinen damaligen 1.x-Versionen
lediglich die Ausgabe von Text und einfachen Grafiken in Schwarz-Weiß-Darstellung
erlaubte, bot i-mode damals schon bei weitem mehr: So war
hier zum Beispiel von Anfang an die Verwendung von Farben möglich.
i-mode war dabei ein offener Standard, der auf der Programmiersprache iHTML basierte, eine Unterart von HTML. Prinzipiell stand die Platzierung von Inhalten im iHTML-Format im Internet zum Abruf über i-mode-Handys jedem Anbieter oder auch privatem Anwender offen. Allerdings hatten offizielle i-mode-Contentpartner den Vorteil, von E-Plus an den Aboentgelten der Nutzer beteiligt worden zu sein.
Heute indes sind Dienste wie i-mode oder eben WAP dank neuer Technik längst überholt - das klassische Internet gibt es auch auf dem Handy und Smartphone. Möglich gemacht hat dies die immer schnellere Datenübertragung auch auf mobilen Geräten, vor allem seit sich die Übertragungsstandards LTE und 5G etabliert haben. Schon vor der finalen Abschaltung hat E-Plus den i-mode-Dienst daher geraume Zeit nicht mehr aktiv beworben. Zwischenzeitliche Pläne von o2, ebenfalls i-mode einzuführen, wurden nie realisiert.

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