Drosselung bei Tarifen für mobiles Internet
Drosselung bei Tarifen für mobiles Internet
Bild: teltarif.de
Seit einigen Jahren können mobile Tarife mit Highspeed-Datenvolumen für mobiles Internet gebucht werden, die eine nach der Angabe der Provider eine "unbegrenzte Internetnutzung" ohne Mehrkosten versprechen.
Allerdings stehen die Anbieter für derartige Formulierungen in der Kritik, denn tatsächlich gewährleisten die Tarife gar kein unbegrenztes Highspeed-Surfen.
Drosselung bei Tarifen für mobiles Internet
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Datendrossel reduziert die Datenrate
Ab einem vertraglich vereinbarten, vom Kunden genutzten Datenvolumen erfolgt eine Drosselung, das heißt eine drastische Reduzierung der Datenrate auf 64 kBit/s oder noch weniger bis zum Ende des Monats bzw. des Abrechnungszeitraums. Auch nach der Drosselung ist die Internetnutzung, anders als früher bei Tarifen mit Zeit- und Volumenbegrenzung, nach Aussage der Provider weiterhin ohne zusätzliche Kosten möglich, wenn auch mit stark verlangsamter Geschwindigkeit.
In der Realität empfinden das die meisten Kunden aber als Augenwischerei, denn mit 64 kBit/s oder 32 kBit/s ist maximal der Versand von E-Mails und Messenger-Nachrichten ohne Bilder möglich. Selbst dies ist in der Regel schon kaum möglich, denn zum Teil fließen trotz gedrosselter und nicht abgeschalteter Internetverbindung reell gar keine Daten mehr.
Auswege: Zusatzoption, Datenautomatik, Tarif aufrüsten, unlimitierte Flat
Neben einer guten Einschätzung und Steuerung des eigenen Verbrauchs kann über eine kostenpflichtige Zusatzoption mobiles Datenvolumen nachgebucht werden. Diese kurzfristige Möglichkeit steht bei zahlreichen Providern zur Verfügung. Oft ist es allerdings so, dass man bei Nachbuchoptionen mehr pro MB oder GB bezahlt als bei einer regulären Datenoption.
Möchte man nicht manuell Datenvolumen nachbuchen, kann dies auch der Provider automatisch kostenpflichtig machen. Hierzu gibt es Smartphone-Tarife mit Datenautomatik. Die umstrittene Funktion bewirkt, dass nach Verbrauch des im Tarif festgelegten Highspeed-Volumens sofort automatisch kostenpflichtig neue Datenpakete nachgebucht werden. Was praktisch klingt, kann auch zur Kostenfalle werden, und darum lässt sich eine möglicherweise vom Start weg voreingestellte Datenautomatik für den entsprechenden Tarif bei den meisten Providern im Kundencenter deaktivieren.
Kommt es also regelmäßig vor, dass das Inklusiv-Datenvolumen schon vor Ende des Abrechnungszeitraums verbraucht ist, sollte man in einen Tarif mit mehr Datenvolumen wechseln. Aktuelle Tarife finden Sie hierzu stets in unserem Tarifvergleich für mobiles Internet.
Ab einem monatlichen Budget von rund 30 bis 40 Euro sind inzwischen auch völlig unlimitierte mobile Internet-Flatrates erhältlich. Bei diesen Tarifen gibt es weder eine Datendrossel noch eine Datenautomatik - es tickt überhaupt kein Daten-Zähler mehr mit. Alle verfügbaren Tarife finden Sie auf unserer Übersichtsseite zu echten, unlimitierten mobilen Internet-Flatrates.
Meldungen zur Drosselung
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07.11.22Satelliten-InternetStarlink: Kommt die Drosselung nach 1 TB Datenvolumen?Wird über Starlink schon mehr gesaugt als der Dienst verkraften kann? Zumindest in den USA wird nun die Fair-Use-Regel mit einem Priority Access verknüpft. Die konkreten Auswirkungen sind noch unklar. zur Meldung
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17.10.22Merkwürdigteltarif hilft: Falsche Vodafone-Rechnung, Internet gedrosseltSeit der TKG-Novelle ist es für Provider viel schwieriger geworden, das Internet zu sperren, wenn der Kunde eine Rechnung vermeintlich nicht bezahlt hat. Arbeitet Vodafone stattdessen nun mit einer Drosselung? zur Meldung
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20.06.22Unerwartetteltarif hilft: o2 setzt Schnäppchen-Tarif von 500 auf 10 MBit/sUnlimitiert mobil surfen mit 500 MBit/s für knapp 20 Euro - das klang nicht schlecht, ein Leser schlug zu und nutzte den Tarif monatelang so. Doch dann hielt sich o2 plötzlich nicht mehr an den Vertrag, und teltarif.de musste helfen. zur Meldung