Rückblick: HSCSD war schneller durch Kanalbündelung
HSCSD war eine Erweiterung des GSM-Mobilfunk-Standards CSD
Logo: GSM Association, Foto/Montage: teltarif.de
Einige Jahre nach Einführung von GSM begannen einige Netzbetreiber damit, HSCSD anzubieten, E-Plus im November 1999 und Vodafone im Oktober 2000. Bei E-Plus war die Technik zuletzt jedoch nur noch für Altkunden mit passenden Verträgen, die vor September 2007 abgeschlossen wurden, verfügbar. Als letzter Netzbetreiber stellte Vodafone im Jahr 2020 CSD und HSCSD ein. Laut Aussage von Vodafone ist der leitungsvermittelte Faxversand aber weiterhin möglich.
High Speed Circuit Switched Data - kurz HSCSD - nutzte zur Steigerung der Übertragungskapazität in GSM-Netzen das Verfahren der Kanalbündelung - dem Nutzer wurden gleich mehrere GSM-Kanäle zugewiesen. HSCSD war eine Erweiterung von CSD, dem ersten GSM-Standard zur leitungsvermittelten Übertragung von Daten. Theoretisch waren mit HSCSD acht Kanäle möglich, realisiert wurde häufig aber nur die Bündelung von maximal vier Kanälen, wobei alternativ die Kombination von 2:2 oder 3:1 für den Down- und Upload zur Wahl standen.
HSCSD war eine Erweiterung des GSM-Mobilfunk-Standards CSD
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Die Gesamt-Datenrate ergab sich durch die Addition der Leistungsfähigkeit eines
einzelnen Kanals (zwischen 9,6 und 14,4 kBit/s) mit der Zahl der Kanäle.
Die Leistungsfähigkeit von HSCSD lag somit bei der Nutzung von vier
Zeitschlitzen zwischen 38,4 und 57,6 kBit/s. Das war nicht ganz so schnell
wie ISDN (ohne Kanalbündelung) oder gar
DSL und damit irgendwann für viele Anwendungen auch nicht mehr ausreichend. Ein Vorteil von HSCSD für den Nutzer war die
feste Übertragungsbandbreite, welche während der Verbindung gleichmäßig zur
Verfügung stand.

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Sprachtelefonie hatte immer Vorrang
Bei HSCSD wurden dem Teilnehmer für die Zeit, in der er mit dem Netz verbunden war, eine bestimmte Anzahl von Kanälen zur Verfügung gestellt. Sprachtelefonie hatte aber in jedem Fall Vorrang. Das heißt, im Falle eines Kapazitätsengpasses wurde die Performance für die mobile Datenübertragung von Seiten des Netzbetreibers eingeschränkt, indem ein oder zwei Kanäle "gekappt" wurden. Standen später wieder genügend Ressourcen zur Verfügung, so konnte der abgeschaltete Kanal auch wieder hinzugefügt werden.
Zu Beginn des Jahrtausends galten HSCSD-fähige Handys als Besonderheit. So traten zum Beispiel Nokia und Sony-Ericsson mit entsprechenden Geräten auf den Markt. PCMCIA-Karten brachten die Innovation auf den Laptop.
Wesentlich weiter verbreitet als HSCSD war dann aber irgendwann der paketvermittelte mobile Datenübertragungsstandard GPRS. Dieser wurde dann irgendwann von fast allen neuen Mobiltelefonen unterstützt. Heutzutage kommen fürs mobile Internet längst paketvermittelte mobile Breitband-Techniken wie LTE und 5G zum Einsatz.
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