GPRS: Die Technik
GPRS: Die Technik
Bild: teltarif.de
GPRS ist ein spezielles System für die Übertragung von Informationen über das GSM-Netz. Hierbei werden die Daten in einzelne Pakete aufgeteilt, wobei jedes dieser Pakete mit zusätzlichen Informationen versehen wird. Diese übermitteln
dem Netzwerk, wie die einzelnen Pakete zusammenhängen und wer die Nachricht
empfangen soll. Ermöglicht wird dies durch die IP-(Internet Protocol)-Technologie,
die auch im Internet zum Einsatz kommt und eine Datenübertragung ohne eine direkte leitungsvermittelte Verbindung zum Empfänger möglich macht. Mit Hilfe des
GPRS-Systems können die Pakete durch verschiedene Kanäle des Netzwerks geleitet
werden, was die Nutzung freier Kapazitäten ermöglicht. Die Pakete werden dann beim
Empfänger in der richtigen Reihenfolge zu einem Ganzen zusammengefügt.
Wie funktioniert GPRS?
GPRS: Die Technik
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Die GSM-Funkkanäle sind in acht Zeitschlitze unterteilt, von denen jeder eine
Datenübertragungsrate von 9,6 Kilobit pro Sekunde (kbit/s) hat. Bei einer
normalen GSM-Datenübertragung belegt der Anwender während der kompletten Dauer
seiner Verbindung einen Zeitschlitz und macht somit Gebrauch von den gesamten
9,6 kbit/s. Wenn alle GSM-Zeitschlitze belegt sind, können keine weiteren
Personen auf die Netzwerk-Verbindungen zugreifen. Der Anwender muss unabhängig
von der übertragenen Datenmenge bei einer normalen GSM-Datenübertragung für die
gesamte Verbindungszeit, die für die Datenübertragung benötigt wird,
zahlen.
Bei der GPRS-Technologie stehen die Zeitschlitze mehreren Nutzern gleichzeitig zur Verfügung. Damit kann, durch das Versenden individuell adressierter Datenpakete, die Kapazität des Netzwerks gezielter genutzt werden, beispielsweise in Übertragungspausen, die bei der herkömmlichen GSM-Datenübertragung ungenutzt bleiben würden. Zudem bietet dieses System ein effektiveres Kostenmanagement, da die Abrechnung auch nach Datenmenge und nicht nach Verbindungsdauer erfolgen kann.
Wie schnell ist GPRS?
Eine treibende Kraft für die Weiterentwicklung der Technologie ist mit Sicherheit das Erreichen einer höheren Übertragungsgeschwindigkeit, da die Anwender immer schneller auf größere Datenmengen zugreifen möchten. Dies wird bei GPRS durch die parallele Übertragung der Daten über mehrere Zeitschlitze erreicht. Theoretisch beträgt die Höchstgeschwindigkeit für GPRS bis zu 171,2 kbit/s, wenn alle acht Zeitschlitze vollständig genutzt werden könnten. Das wäre etwa dreimal so schnell wie die Datenübertragung über ISDN. Diese theoretische Geschwindigkeit wird in der Praxis jedoch nicht erreicht. Derzeit werden per GPRS Datenraten von ca. 50 kBit/s in den deutschen Netzen erreicht. Für schnellere mobile Datenübertragungen stehen seit Ende 2004 die UMTS-Netze und seit 2010 LTE bereit.
GPRS-fähige Telefone sind in der Lage, mehr als einen Zeitschlitz für das Versenden und Empfangen von Daten zu nutzen. Am wahrscheinlichsten ist die Nutzung von drei oder vier Zeitschlitzen für das Empfangen von Daten und der Nutzung eines Zeitschlitzes für das Versenden von Daten. Daraus folgt eine realistische Datenübertragungsrate von derzeit 13,4 kbit/s (1Tx bei Coding Scheme 2) für das Versenden und ca. 40 kbit/s (3Rx / CS2) bzw. ca. 54 kbit/s (4Rx / CS2) für das Empfangen von Daten.
In der Praxis hängt die Übertragungsgeschwindigkeit bei GPRS von verschiedenen Faktoren ab. So wirken sich die Datenmenge, die zeitgleich von mehreren Anwendern verschickt wird, die Konfiguration der Mobiltelefone, die GPRS-unterstützende Infrastruktur sowie das allgemeine Gesprächsaufkommen auf die verfügbare Netzkapazität und damit auf die Geschwindigkeit aus.
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