GPRS: Der General Packet Radio Service
Schon vor der Einführung von UMTS, der dritten Generation des Mobilfunks (2021 abgeschaltet), beschleunigten GPRS (General Packet Radio Service) und HSCSD (High Speed Circuit Switched Data) die Datenübertragung in den deutschen GSM-Mobilfunknetzen. In ihnen waren die Daten-Übertragungsraten zuvor auf magere 9,6 kBit/s beziehungsweise 14,4 kBit/s im Compressed Mode begrenzt. Datendienste und mobiles Internet waren eine langsame und teure Angelegenheit - die GSM-Erweiterungen GPRS und HSCSD sollten hier Abhilfe schaffen. Im Gegensatz zum abgeschaltete UMTS wird das seit April 2001 in allen deutschen GSM-Mobilfunknetzen verfügbare GPRS auch heute noch genutzt. So werden beispielsweise noch MMS-Nachrichten per GPRS übertragen. Aber auch überall dort, wo eine hohe Übertragungs-Geschwindigkeit nicht nötig ist, wird GPRS nach wie vor eingesetzt, etwa bei Fernwirk-Aufgaben oder bei der Ortung von Fahrzeugen und Objekten. Darüber hinaus beinhaltet GPRS auch Roaming-Funktionen, womit es sich auch im Ausland nutzen lässt.
Auf dieser Seite wird der General Packet Radio Service vorgestellt, für das heute abgeschaltete ehemals leitungsvermittelte HSCSD haben wir einen eigenen Ratgeber eingerichtet.
Vor- und Nachteile von GPRS
Die GPRS-Technologie nutzt die Vorteile der paketorientierten Datenübertragung und der Kanalbündelung. Bei einem Datendurchsatz von 21,4 kBit/s pro Kanal ergibt sich bei Bündelung der acht GSM-Kanäle eine maximale Datenübertragungs-Kapazität von 171,2 kBit/s. Aber: Diese Übertragungsrate ist nur ein theoretisch erreichbarer Wert. Praktisch beschränken sich die Netzbetreiber auf 53,6 kBit/s.
Mit der in GSM-Netzen üblichen Zeitmultiplex-Technik (TDMA - Time Division Multiple Access) können mehrere Teilnehmer auf einer einzigen Frequenz senden und empfangen. Die Daten werden in Paketen immer dann übertragen, wenn Netzkapazitäten frei sind. Damit wird das Netz nicht zusätzlich belastet, jedoch bedeutet das auch, dass bei einem ausgelasteten Netz nur sehr wenige Datenpakete versendet werden können. Hier ist GPRS gegenüber HSCSD klar im Nachteil. Weitere Informationen zum Übertragungsverfahren finden Sie in einem Ratgeber zum Thema GPRS-Technik.
GPRS: Keine Einwahl mehr - stattdessen Always-On
Die paketorientierte Vermittlung brachte aber auch Vorteile: GPRS ermöglichte erstmals die Tarifierung nach übermitteltem Datenvolumen. Heute ist die Volumen-basierte Abrechnung Standard, doch früher war die Zeit-basierte Abrechnung üblich. Anwendungen, bei denen regelmäßig sehr kleine Datenmengen übertragen werden, sind bei Abrechnung nach dem verbrauchten Volumen natürlich deutlich preiswerter. So machte GPRS ein zuvor noch nicht da gewesenes Feature möglich: Die Always-On-Funktionalität. Die lästige und zeitraubende Einwahlprozedur in das mobile Funknetz entfiel - das Handy ist immer "online". Damit wurden die aus dem Internet bekannten Instant-Messaging-Dienste und einfache Text-E-Mails auch auf mobilen Endgeräten möglich.
Gab es anfangs nur ein Handy, das Motorola Timeport 260, welches für GPRS gerüstet war, ist die Technik heute allgegenwärtiger Standard in Handys und Smartphones.
Über die Kosten können Sie sich auf einer weiteren Seite informieren, auf der wir die verschiedenen Angebote der Netzbetreiber zusammengestellt haben. Mit heutigen Handy-Tarifen steht beim mobilen Surfen aber nicht nur GPRS zur Verfügung, sondern auch schnellere Verfahren wie LTE bzw. EDGE als Fallback und natürlich 5G - je nach Netzausbau und Verfügbarkeit am aktuellen Aufenthaltsort.
Wenn Sie wissen wollen, wie Sie Ihr Handy für die Nutzung des mobilen Internets konfigurieren und ggf. den APN manuell einrichten, können Sie die wichtigsten Daten in einem eigenen Ratgeber nachlesen.

- Daten-Tarife bei den Netzbetreibern
- Daten-Tarife bei Mobilfunk-Discountern
- Das kostet Nachbuchen von Datenvolumen
- Smartphone-Tarife mit echter Internet-Flatrate
- Den passenden Internet-Tarif finden
- Datenautomatik: Kostenfalle deaktivieren
- Sparen beim mobilen Internet im Ausland
- Der Abrechnungstakt bestimmt den Preis mit
- Hardware und technische Voraussetzungen
- APN für mobiles Internet im Handy einrichten
Meldungen zu GPRS
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