Der General Packet Radio Service - kurz GPRS
Der General Packet Radio Service - kurz GPRS
Schon vor der Einführung von UMTS, der dritten
Generation des Mobilfunks, beschleunigten GPRS
(General Packet Radio Service) und HSCSD (High
Speed Circuit Switched Data) die Datenübertragung in den deutschen
GSM-Mobilfunknetzen.
In GSM-Netzen waren die Daten-Übertragungsraten auf magere 9,6 kBit/s
beziehungsweise 14,4 kBit/s im Compressed Mode begrenzt.
Datendienste und mobiles Internet waren eine langsame
und teure Angelegenheit - die GSM-Erweiterungen GPRS und HSCSD sollten
hier Abhilfe schaffen. Auf dieser Seite wird der General Packet Radio Service
vorgestellt, für das heute quasi überflüssige HSCSD haben wir einen eigenen Ratgeber eingerichtet.
Vor- und Nachteile von GPRS
Der General Packet Radio Service - kurz GPRS
Die GPRS-Technologie nutzt die Vorteile der paketorientierten Datenübertragung
und der Kanalbündelung. Bei einem Datendurchsatz von 21,4 kBit/s pro
Kanal ergibt sich bei Bündelung der acht GSM-Kanäle eine maximale
Datenübertragungs-Kapazität von 171,2 kBit/s. Aber: Diese Übertragungsrate
ist nur ein theoretisch erreichbarer Wert. Praktisch beschränken sich die
Netzbetreiber auf 53,6 kBit/s.
Mit der in GSM-Netzen üblichen Zeitmultiplex-Technik (TDMA - Time Division Multiple Access) können mehrere Teilnehmer auf einer einzigen Frequenz senden und empfangen. Die Daten werden in Paketen immer dann übertragen, wenn Netzkapazitäten frei sind. Damit wird das Netz nicht zusätzlich belastet, jedoch bedeutet das auch, dass bei einem ausgelasteten Netz nur sehr wenige Datenpakete versendet werden können. Hier ist GPRS gegenüber HSCSD klar im Nachteil. Weitere Informationen zum Übertragungsverfahren finden Sie in einem Ratgeber zum Thema GPRS-Technik.
GPRS: Keine Einwahl mehr - stattdessen Always-On
Die paketorientierte Vermittlung hat aber auch Vorteile: GPRS ermöglichte erstmals die Tarifierung nach übermitteltem Datenvolumen. Heute ist die Volumen-basierte Abrechnung Standard, doch früher war die Zeit-basierte Abrechnung üblich. Anwendungen, bei denen regelmäßig sehr kleine Datenmengen übertragen werden, sind bei Abrechnung nach dem verbrauchten Volumen natürlich deutlich preiswerter. So machte GPRS ein zuvor noch nicht da gewesenes Feature möglich: Die Always-On-Funktionalität. Die lästige und zeitraubende Einwahlprozedur in das mobile Funknetz entfällt - das Handy ist immer "online". Damit wurden die aus dem Internet bekannten Instant-Messaging-Dienste auch auf mobilen Endgeräten möglich.
Gab es anfangs nur ein Handy, das Motorola Timeport 260, welches für GPRS gerüstet war, ist die Technik heute allgegenwärtiger Standard in Handys.
Über die Kosten können sie sich auf einer weiteren Seite informieren, auf der wir die verschiedenen Angebote der Netzbetreiber zusammengestellt haben. Mit heutigen Handy-Tarifen steht beim mobilen Surfen aber nicht nur GPRS zur Verfügung, sondern auch schnellere Verfahren wie EDGE, UMTS und HSPA - je nach Netzausbau und Verfügbarkeit am aktuellen Aufenthaltsort. Einzig für den Datenturbo LTE müssen Handy-Besitzer bei den meisten Mobilfunk-Anbietern spezielle Tarife abschließen.
Wenn Sie wissen wollen, wie Sie Ihr Handy für die Nutzung von WAP oder Internet per GPRS konfigurieren, können Sie die wichtigsten Daten in einem eigenen Ratgeber nachlesen.
GPRS/EDGE-Ratgeber im Überblick
- Der General Packet Radio Service - kurz GPRS
- Die GPRS-Technik
- EDGE - So funktioniert der Turbo für das GPRS
- Mobiles Internet: Die Kosten bei den Netzbetreibern
- Mobiles Internet: So konfigurieren Sie ihr Handy
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