Sicherheit: Apple soll 2G-Abschaltung am iPhone erlauben
2G-Abschalt-Option für iPhones gefordert
Bild: teltarif.de
Apple sollte iPhone-Besitzern die Möglichkeit bieten, auf die Nutzung der GSM-Mobilfunknetze zu verzichten. Das fordert die Electronic Frontier Foundation (EFF). Hintergrund sind Schwachstellen des Anfang der 90er Jahre gestarteten Mobilfunkstandards, der heute nahezu flächendeckend ausgebaut ist und vor allem als Basisversorgung für Telefonie, SMS und M2M-Dienste dient.
Die Bürgerrechtler loben Google dafür, in Android 12 die Option anzubieten, den Mobilfunk-Zugang beispielsweise auf LTE und 5G zu begrenzen und GSM außen vor zu lassen. Das Feature sei bei neueren Google-Pixel-Smartphones und einigen Handhelds von Samsung verfügbar, werde aber nicht von allen Mobilfunknetzen unterstützt. Zum Teil unterbinden auch SIM-Karten die Einstell-Möglichkeiten für die Netz-Betriebsart.
2G-Abschalt-Option für iPhones gefordert
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Die EFF bemängelt eine aus heutiger Sicht ungenügende Verschlüsselung zwischen Smartphone und Mobilfunk-Basisstation. Diese könne in Echtzeit gehackt werden, um die Kommunikation des Nutzers mitzuhören bzw. mitzulesen. Das sei eine Gefahr beispielsweise für Regierungsmitglieder, andere staatliche Stellen oder auch Journalisten und Mitglieder von Bürgerrechtsbewegungen.
Vorteil für mobile Internet-Nutzung
Die Möglichkeit, die GSM-Nutzung manuell abzuschalten, kann auch für die mobile Internet-Nutzung sinnvoll sein. Wenn das Smartphone ins 2G-Netz zurückfällt, weil LTE und/oder 5G kurzzeitig nicht oder nur schwach zu empfangen sind, funktioniert der Internet-Zugang nur noch unzureichend.
In der Praxis bleibt ein Handy teilweise auch für eine Weile im 2G-Netz, obwohl ein höherwertiger Netzstandard längst wieder verfügbar wäre. Oft ist ein kurzer Netzverlust die bessere Alternative zu einem längeren Verbleib des Smartphones im GSM-Netz. Bei Smartwatches verzichten Hersteller wie Apple und Samsung bereits auf die Implementierung von 2G, mobile Hotspots von Netgear sind ebenfalls auf UMTS, LTE und ggf. 5G beschränkt. Nachteil eines 2G-Abschaltmenüs: Nicht immer besteht die Möglichkeit, über den VoLTE-Standard im 4G-Netz zu telefonieren. In Deutschland ist das beispielsweise bei SIM-Karten von sipgate der Fall, zudem steckt VoLTE-Roaming noch in den Kinderschuhen. Wenn ein Nutzer das nicht berücksichtigt und auf ausschließliche 4G/5G-Nutzung umschaltet, kann er zwar noch im Internet surfen, aber nicht mehr telefonieren.
In einem Ratgeber haben wir über den aktuellen Stand beim Thema VoLTE-Roaming berichtet.