iPhone 14 Pro: Neues Apple-Flaggschiff im Test
Am 7. September hat Apple seine neuen Smartphones vorgestellt. Eines davon ist das iPhone 14 Pro, welches wir bereits einem ausführlichen Test unterzogen haben. Nachfolgend lesen Sie, welche Erfahrungen wir mit dem Apple-Flaggschiff gemacht haben.
iPhone 14 Pro im Test
Bild: teltarif.de
Das Smartphone ist 147,5 mal 71,5 mal 7,85 Millimeter groß. Es wiegt 206 Gramm und ist somit zwei Gramm schwerer als das iPhone 13 Pro aus dem vergangenen Jahr. Das Gerät verfügt über ein 6,1 Zoll großes OLED-Display, das eine Auflösung von 2556 mal 1179 Pixel bei 460 ppi bietet. Als Herzstück kommt der A16 Bionic Prozessor zum Einsatz. Dabei handelt es sich um eine Sechs-Kern-CPU mit zwei Performance- und vier Effizienz-Kernen. Dazu kommt eine Fünf-Kern-GPU mit 16-Kern-Neural-Engine.
Als Betriebssystem ist die am 12. September veröffentlichte finale Version von iOS 16 vorinstalliert. Noch während der Erstinbetriebnahme wird ein Update auf iOS 16.0.1 angeboten.
Apple setzt weiterhin auf Lightning
Ungeachtet dessen, dass es beispielsweise in der Europäischen Union geplant ist, eine USB-C-Buchse für Smartphones zwingend vorzuschreiben, kommt das iPhone 14 Pro wie seine Vorgänger mit dem von Apple bekannten Lightning-Anschluss. Dieser befindet sich wie gewohnt auf der Unterseite des Mobiltelefons. Das Festhalten an der proprietären Lightning-Norm ist unverständlich, zumal auch Apple bei vielen anderen Produkten wie iPad und Mac längst zum USB-C-Standard übergegangen ist.
Nach wie vor Lightning statt USB-C
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Neben der Lightning-Buchse hat Apple auf der Unterseite des iPhone 14 Pro Mikrofon und Lautsprecher verbaut. Am oberen Displayrand gibt es neben der Hörmuschel für herkömmliche Telefonate einen zweiten Lautsprecher, der zusammen mit dem Lautsprecher an der Unterseite des Smartphones für Stereo-Sound sorgt. Der Sound ist etwas heller als bei der iPhone-13-Reihe. Das mag einer besseren Sprachverständlichkeit dienen. Musik klang beim iPhone 13 (Pro) aber besser.
Der SIM-Kartenslot ist noch da
Anders als bei in den USA ausgelieferten Exemplaren des iPhone 14 Pro ist bei den hierzulande verkauften Geräten neben der eSIM auch der Schacht für physische SIM-Karten noch vorhanden. Dieser befindet sich wie gewohnt an der linken Außenseite des Smartphones - gleich unterhalb der Lautlos-Taste und der Lautstärke-Regler. Auf der rechten Außenseite ist der Power-Button zu finden.
Anders als bei den US-Modellen gibt es bei den hierzulande verkauften Geräten noch einen Kartenslot
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Während die 12-Megapixel-Frontkamera und die Kamera für die Gesichtserkennung (Face ID) im "Dynamic Island" am oberen Displayrand verbaut wurden, ist auf der Rückseite die Hauptkamera zu finden, die nun auch ein 48-Megapixel-Objektiv bietet. Leider behält Apple - wie auch die meisten Mitbewerber - die Unart bei, das Kamera-Modul aus dem Gehäuse des Smartphones abstehen zu lassen. Dadurch kippelt das Handy, wenn es auf einer ebenen Fläche liegt und ohne Hülle genutzt wird.
Display mit guter Blickwinkel-Stabilität
Am OLED-Touchscreen des iPhone 14 Pro gibt es nichts zu meckern. Der Bildschirm liefert naturgetreue Farben und die Auflösung ist mehr als ausreichend, um keine einzelnen Pixel sichtbar zu machen. Das berührungsempfindliche Display bietet eine gute Blickwinkelstabilität. Das heißt, man kann Fotos, Videos und andere Inhalte auch dann gut erkennen, wenn man seitlich auf das Gerät schaut.
Die Blickwinkelstabilität des Displays
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Apple setzt - wie schon bei den Pro-Varianten des iPhone 13 - auf "adaptive Bildwiederholraten" von bis zu 120 Hz. Die Technik sorgt dafür, dass die 120 Hz nur dann ausgereizt werden, wenn der dargestellte Inhalt das auch wirklich erfordert. Das spart Akkukapazität, wobei wir im Test ohnehin den Eindruck hatten, dass eine helle Bildschirmeinstellung dafür sorgt, dass die Akkukapazität extrem schnell abnimmt.
Spannend ist die erstmals beim iPhone umgesetzte Always-On-Funktion für den Touchscreen. Dazu kann das Display im Gegensatz zu den maximal bis 10 Hz herunterregelnden Displays der Vorgängergeneration auf 1 Hz aktualisieren, um den Akku durch ein dauerhaft eingeschaltetes Display nicht zu sehr zu belasten. Wer auf die dauerhafte Anzeige verzichten kann, kann diese im Einstellungsmenü auch deaktivieren.
Kamera-Upgrade in der Praxis kleiner als erwartet
Das iPhone 14 Pro verfügt über eine Hauptkamera mit 48-Megapixel-Sensor. Standardmäßig werden die Aufnahmen dennoch mit 12 Megapixel angefertigt. Das "Zusammenlegen" mehrerer Pixel soll dafür sorgen, dass die Fotos detailreicher werden und mehr Helligkeit "einsammeln". Wer wirklich die 48 Megapixel ausreizen möchte, muss auf den ProRaw-Modus zurückgreifen. Dieser läuft allerdings noch nicht ganz rund bzw. bei der Nutzung kommt es teilweise zu Verzögerungen. Zudem sind die Bilder dann bis zu 75 MB groß.
Das iPhone 14 Pro ist sehr gut verarbeitet
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Enttäuscht werden Interessenten, die darauf gehofft haben, dank 48-Megapixel-Sensor ähnlich gute Zoom-Ergebnisse wie bei Geräten von Mitbewerbern wie Samsung, Xiaomi und Huawei erreichen zu können. Dreifaches optisches Einzoomen, zweifaches optisches Auszoomen, ein insgesamt sechsfacher optischer und 15-facher digitaler Zoombereich sind eine Verbesserung gegenüber früheren iPhone-Generationen. Andere Hersteller zeigen aber, dass eigentlich noch mehr ginge.
(Außen)-Aufnahmen mit der Hauptkamera im 4:3-Format
Aufnahmen, die wir mit der Hauptkamera des iPhone 14 Pro außerhalb des Testlabors gemacht haben, können Sie sich nachfolgend anschauen. Bilder können auch im 16:9-Format gemacht werden. Die entsprechende Einstellung ist in der iOS-Kamera-App zu finden.
Weitere Aufnahmen
Bei schlechten Lichtverhältnissen hinterlassen Haupt- und auch Frontkamera des iPhone 14 Pro einen guten Eindruck. Wer die Selfie-Kamera nutzt, sollte darauf achten, dass die Linse sauber ist. Wer mit "Dynamic Island" interagiert, läuft nämlich Gefahr, Fingerabdrücke ausgerechnet im Bereich der Frontkamera zu hinterlassen, was sich naturgemäß negativ auf Fotos oder Videos auswirkt.
Labor-Aufnahmen
Darüber hinaus haben wir die Kameras auch unter Laborbedingungen getestet. Die Aufnahme bei guten Lichtverhältnissen ist wie zu erwarten gut.
Im Vergleich mit den Aufnahmen, die wir im vergangenen Jahr mit der Kamera des iPhone 13 Pro (zum Testbericht) gemacht haben,
hat sich hier nicht viel geändert. Das gilt auch für die Aufnahme bei schlechten Lichtverhältnissen unter Laborbedingungen, weil die Aufnahmen mehr oder weniger gleich sind. In diesem Fall ist die Aufnahme, die die Hauptkamera des iPhone 14 Pro leistet, also genauso wenig zu gebrauchen wie die des iPhone 13 Pro.
Dicke Triplekamera
Bild: teltarif.de
Dafür kann aber auch beim neuen Modell wieder der Nachtmodus Abhilfe schaffen und das Ergebnis deutlich verbessern, indem die Helligkeit stark nach oben geschraubt wird.
Dadurch werden mehr Details sichtbar, der Grad des Bildrauschens ist vergleichsweise gering. Unterschiede zwischen iPhone 14 Pro und iPhone 13 Pro
gibt es nahezu keine.
Die Aufnahmen, die wir mit der Hauptkamera des iPhone 14 Pro unter Laborbedingungen gemacht haben, können Sie sich nachfolgend anschauen.
Hauptkamera: Labor-Aufnahmen
- Gute Lichtverhältnisse mit Blitz
- Schlechte Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Schlechte Lichtverhältnisse im Nachtmodus
Für eine deutlich höhere Ausleuchtung sorgt der Nachtmodus. Allerdings ist das Ergebnis wie schon bei der Aufnahme des iPhone 13 Pro ziemlich verrauscht und unscharf. Im direkten Vergleich ist aber die Farbtreue insbesondere im Hinblick auf den Teint beim iPhone 14 Pro besser gelungen.
Die Aufnahmen, die wir mit der Selfiekamera des iPhone 14 Pro unter Laborbedingungen gemacht haben, können Sie sich nachfolgend anschauen.
Selfiekamera: Labor-Aufnahmen
- Gute Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Schlechte Lichtverhältnisse mit Blitz
- Schlechte Lichtverhältnisse im Nachtmodus
Gute Verarbeitung und schnelles System
Das iPhone 14 Pro ist gut verarbeitet. Durch den silbernen Rahmen wirkt das Gerät sehr edel. Allerdings fallen an den Außenseiten auch sofort Fingerabdrücke auf, wenn das Smartphone ohne Hülle verwendet wird. Das Handy liegt gut in der Hand und ist nicht zu schwer. Es gibt keine Spaltmaße, und die physischen Bedienelemente (Stumm, Lauter, Leiser, Ein/Aus) sitzen exakt und klappern nicht.
Funktionstasten und SIM-Kartenslot
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Das Betriebssystem läuft schnell und ohne Ruckler. Apps starten ohne jede Verzögerung. Allerdings klappt das mit dem iPhone 13 Pro, das noch den A15 Bionic Prozessor an Bord hat, genauso gut. Bei Benchmark-Tests zeigen sich aber doch deutliche Unterschiede: So erreichte das iPhone 13 Pro im von uns durchgeführten AnTuTu-Benchmark im Gesamtscore einen Wert von 769954, das iPhone 14 Pro kam
auf einen Wert von 1018891. Weitere Testwerte haben wir im Datenblatt zum iPhone 14 Pro ergänzt.
5G mit dem iPhone 14 Pro
Neues Notch-Design "Dynamic Island"
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Das iPhone 14 Pro verbindet sich mit den GSM-, UMTS-, LTE und 5G-Netzen. Ob alle in den Mobilfunknetzen derzeit eingesetzten LTE/5G-Frequenzkombinationen unterstützt werden, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Für die 5G-Nutzung gilt - wie bei den ersten iPhones mit 5G-Unterstützung, dass die Voreinstellung "5G automatisch" den neuen Netzstandard nur dann nutzt, wenn er tatsächlich benötigt wird. So will Apple den Akku schonen. Alternativ kann die Einstellung "5G aktiviert" genutzt werden.
Der Mobilfunkempfang ist ähnlich gut wie mit dem iPhone 13 Pro. Die Sprachqualität bei Telefonaten ist tadellos. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Hörmuschel direkt am Ohr oder die Freisprech-Funktion über die eingebauten Lautsprecher genutzt wird. Die Dual-SIM-Nutzung ist durch Kombination aus Nano-SIM und eSIM möglich. Alternativ können - wie schon bei den Vorjahres-Modellen - zwei eSIM-Profile miteinander kombiniert werden.
Fazit: Gelungenes Upgrade
Das Display des iPhone 14 Pro misst 6,1 Zoll
Bild: teltarif.de
Das iPhone 14 Pro ist gut verarbeitet. Es ist ein Handschmeichler und nicht zu schwer. Das Display stellt Farben naturgetreu dar und lässt keine einzelnen Pixel erkennen. Das iPhone 14 Pro unterstützt 5G und ist Dual-SIM-fähig. Der Eindruck von der Kamera ist gut, auch wenn deren Zoom-Fähigkeiten nach wie vor nicht mit denen der Smartphones von Mitbewerbern wie Samsung, Xiaomi oder Huawei mithalten kann.
Nicht so gut gefallen hat uns der etwas hell klingende Lautsprecher. Das war bei früheren Apple-Smartphones besser. Unter dem Strich ist das iPhone 14 Pro ein gelungenes Upgrade, eine konsequente Weiterentwicklung des Vorjahresmodells. Für Besitzer eines iPhone 13 Pro lohnt sich der Neukauf eher nicht. Wer ein schon etwas in die Jahre gekommenes iPhone besitzt, könnte das neue Modell in die engere Wahl für einen Neukauf nehmen. Grundlegend verändert hat Apple das Notch-Design, das sich nun Dynamic Island nennt und durch Software-Funktionen seine Form "verändern" kann. Eine durchaus ansprechende Lösung, allerdings ist die Pillenform etwas mehr in Richtung Displaymitte platziert als es bei der Vorgänger-Generation der Fall ist. Zudem bietet die Dynamic Island bislang noch überschaubare Funktionen. Es wird sich zeigen, inwieweit App-Entwickler das Feature in ihre Anwendungen integrieren.

Gesamtwertung von teltarif.de
Apple iPhone 14 Pro
- 48-Megapixel-Kamera
- Handlich und leicht
- Guter Akku
- Lightning- statt USB-C-Anschluss
- Lautsprecher klingt etwas zu hell
- kein Speicherkarten-Slot
Datenblatt
Erklärung Testverfahren
Testsiegel downloaden
Einzelwertung Apple iPhone 14 Pro
-
Gehäuse / Verarbeitung
10/10
- Material 10/10
- Haptik 9/10
- Verarbeitung Gehäuse 10/10
-
Display
9/10
- Touchscreen 10/10
- Helligkeit 8/10
- Pixeldichte 7/10
- Blickwinkelstabilität 9/10
- Farbechtheit (DeltaE) 9/10
- Kontrast 10/10
-
Leistung
10/10
- Benchmark Geekbench Single 10/10
- Benchmark Geekbench Multi 10/10
- Benchmark Browsertest 10/10
- Benchmark Antutu 10/10
-
Software
9/10
- Aktualität 9/10
- Vorinstallierte Apps 9/10
-
Internet
9/10
- WLAN 10/10
- LTE 10/10
- LTE Geschwindigkeit 10/10
- 5G 10/10
- Empfangsqualität 8/10
- Dual-SIM 8/10
-
Telefonie
9/10
- Sprachqualität 10/10
- Lautstärke 9/10
- Lautsprecher (Freisprechen) 8/10
-
Schnittstellen / Sensoren
6/10
- USB-Standard 2/10
- NFC 10/10
- Navigation 10/10
- Bluetooth 10/10
- Kopfhörerbuchse 5/10
- Video-Out 1/10
- Fingerabdruckscanner 0/10
- Gesichtserkennung 10/10
-
Speicher
6/10
- Größe 8/10
- SD-Slot vorhanden 0/10
-
Akku
7/10
- Laufzeit (Benchmark) 6/10
- Induktion 10/10
- Schnellladen 10/10
-
Kamera
8/10
- Hauptkamera
- Bildqualität hell 9/10
- Bildqualität dunkel 7/10
- Bildstabilisator 10/10
- Frontkamera
- Bildqualität hell 8/10
- Bildqualität dunkel 5/10
- Kameraanzahl 10/10
- Video 9/10
- Handling 9/10
