iPhone 14 Pro: Schneller trotz kastriertem 5G-Zugang
Neue Erkenntnisse zu 5G mit iPhone 14 (Pro)
Bild: teltarif.de
Seit wenigen Tagen ist die neue iPhone-Generation von Apple im Handel erhältlich. Wie berichtet, ist es mit den Smartphones offenbar nicht möglich, das komplette 5G-Netz der deutschen Mobilfunk-Betreiber zu nutzen. Die Kombination aus LTE-Ankerfrequenz im Band 20 (800 MHz) und 5G-Träger im Band n28 (700 MHz) wird - wie auch bei vielen anderen aktuellen Smartphones - nicht unterstützt.
Apple setzt das Snapdragon-X65-Modem von Qualcomm ein, während das iPhone 13 noch den Vorgänger-Chip Snapdragon X60 an Bord hatte. Das Modem, das bei der aktuellen iPhone-Generation zum Einsatz kommt, unterstützt eigentlich die obengenannte LTE/5G-Frequenzkombination. Das beweisen Geräte wie das OnePlus 10 Pro und das Oppo Find X5 Pro, die die gleiche Hardware für die 5G-Funktionalität an Bord haben.
Insider vermuten, dass das in den iPhones genutzte Antennen-Layout Hintergrund der Einschränkung ist, dass sich die beiden benachbarten Frequenzbänder für 5G Non-Standalone als LTE-Erweiterung nicht kombinieren lassen. Unklar bleibt, warum Apple diesen Weg beschritten hat. Ausbaden müssen das jetzt die Käufer der zum Teil mehr als 2000 Euro teuren Geräte, denn die Kombination aus LTE 800 mit 5G auf 700 MHz wird durchaus genutzt.
o2-Kunden bleiben auf LTE hängen
Neue Erkenntnisse zu 5G mit iPhone 14 (Pro)
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Vor allem im Telefónica-Netz werden im ländlichen Raum oft das LTE-Band 20 und das 5G-Band n28 miteinander kombiniert. Nutzt der Kunde ein Smartphone, das diese Kombination nicht unterstützt, verbleibt das Gerät im 4G-Netz, das möglicherweise so stark überlastet ist, dass der Internet-Zugang kaum sinnvoll nutzbar ist.
Der Kunde sieht dennoch das 5G-Symbol im Display und bekommt somit suggeriert, dass er den neuen Netzstandard nutzt. Diese Anzeige erfolgt immer dann, wenn das Handy in einer LTE-Funkzelle eingebucht ist, die sich mit 5G kombinieren ließe - auch wenn das Smartphone nur 4G, nicht aber den neuen Netzstandard nutzt.
Auch im Vodafone-Netz kommt die 800/700-MHz-Kombination vor, wenn auch seltener als bei Telefónica. Steht in der entsprechenden Funkzelle auch der 5G-Standalone-Standard zur Verfügung, kann der Kunde diesen - nach Buchung der passenden (kostenlosen) Option - nutzen. Die Freischaltung von 5G Standalone könnte auch im o2-Netz ein Lösungsansatz sein, doch wie die Telekom schaltet auch Telefónica den von LTE unabhängigen 5G-Standard bislang nicht für Endverbraucher frei.
Bericht: 5G mit iPhone 14 Pro schneller als beim Vorgänger
Einem BGR-Bericht zufolge liefert das X65-Modem im iPhone 14 Pro eine bis zu 38 Prozent schnellere Internet-Geschwindigkeit als der X60-Chip im iPhone 13 Pro. Das zeigte sich im direkten Vergleich in den amerikanischen Mobilfunknetzen von T-Mobile und Verizon. Im T-Mobile-Netz wurden 255,91 MBit/s im Downstream und 28,25 MBit/s im Upstream gemessen (iPhone 13 Pro: 173,81 MBit/s und 22,51 MBit/s). Im Netz von Verizon lagen die Messwerte bei 175,56 bzw. 27,28 MBit/s (iPhone 13 Pro: 126,33 bzw. 21,64 MBit/s).
Das neue Qualcomm-Modem, das Apple in seinen aktuellen Smartphones verbaut hat, bietet den Tests zufolge durchaus einen Geschwindigkeits-Vorteil gegenüber der iPhone-13-Reihe aus dem vergangenen Jahr. Das nutzt Kunden aber nichts, wenn sie in einer Gegend auf den mobilen Internet-Zugang zugreifen möchten, der nur zum Teil vom iPhone 14 (Pro) unterstützt wird.
