Bing: Die Nummer zwei unter den Suchmaschinen
Man ist geneigt, vom "Google-Konkurrenten" zu sprechen, doch das ist eigentlich schon fast zu viel gesagt. Denn wer die Nase vorn hat beim Rennen der Suchmaschinengiganten, ist nach wie vor eindeutig: Erst kommt Google, dann lange, lange nichts, dann folgt Bing, die Suchmaschine aus dem Hause Microsoft mit einem weltweiten Marktanteil von rund 8 Prozent (zum Vergleich: Bei Google sind es über 85 Prozent), dann kommt Yahoo mit nicht ganz 3 Prozent.
Trotz dieses Popularitätsabstands lohnt sich ein Blick auf die Nummer zwei. Denn der Live-Search-Nachfolger hat in den vergangenen Jahren kräftig dazugelernt (und sich dabei auch das ein oder andere von der großen Schwester Google abgeschaut). Wir erklären, wo die Stärken und Schwächen der Microsoft-Suche liegen.
Karten, News, Bilder: Das bietet Bing
Bing: Die Nummer zwei unter den Suchmaschinen
Bild: Microsoft
Bing ist die neueste Suchmaschine von Microsoft und folgte 2009 auf den Vorläufer Windows Live Search.
Die Redmonder selbst bezeichnen ihr Produkt nicht als Such-, sondern als "Entscheidungsmaschine".
Hinter dieser hochtrabenden Wortschöpfung verbirgt sich jedoch im Grunde eine klassische Suchmaschine.
Und beim ersten Blick auf Bing fühlt man sich dann auch wie bei Google. Bis auf die verwendete Schriftart und das Logo am oberen linken Bildschirmrand
sehen sich beide Webseiten erstaunlich ähnlich. Auch die einzelnen Dienste, die unter der Suchleiste aufgelistet sind,
unterscheiden sich kaum. Neben der allgemeinen Web-Suche bietet Bing eine Bilder-, Video- und Shopping-Suche,
einen Karten-Dienst und News-Ergebnisse.
Auch einen Google-Streetview-ähnlichen Dienst, der virtuelle Spaziergänge durch zuvor abfotografierte Straßen ermöglichte, gab es ehemals bei Bing. Die Funktion namens Streetside wurde hierzulande jedoch schon 2012 wieder abgeschafft. Grund waren Datenschutzbedenken deutscher Kunden.
Schneller finden: OneBox und Bing-Such-Parameter
Die Bing OneBox liefert schnelle Antworten auf Fragen - wenn sie genau formuliert sind.
Bild: Screenshot
Auch die sogenannte OneBox hat Bing vom Konkurrenten Google teilweise übernommen. OneBoxes liefern schnelle und direkte Informationen
oder Tools wie zum Beispiel Währungsrechner. Zu ihnen zählen auch die Bilder und Informationen, die bisweilen direkt
neben den Suchergebnissen angezeigt werden. Bing bietet OneBoxes unter anderem für Filmografien ("Bruce Willis Filme"), Übersetzungen
("was heißt Hund auf Englisch"), den Wetterbericht ("Wetter Berlin") oder einfache Fakten ("wann ist Nikola Tesla gestorben" oder "Nikola Tesla Tod").
Eine weitere Möglichkeit zur gezielten Suche ist die Verwendung von Such-Parametern, also spezielle Befehle, die die Suche eingrenzen und präzisere Ergebnisse liefern. Viele der formelhaften Kommandos sind bei den großen Suchmaschinen Google und Bing identisch, so zum Beispiel filetype: (Suche nach speziellen Dateitypen) oder intitle: (Suche nach Seiten, die das Suchwort im Titel oder in den Metadaten enthalten). Manche der Bing-Parameter unterscheiden sich jedoch von denen Googles. Wir haben eine Auswahl interessanter Bing-Suchschlüsselwörter für Sie zusammengestellt:
Befehl | Funktion |
---|---|
NOT | Einzelne Suchbegriffe ausgrenzen: Beispiel: teltarif NOT handy Zeigt alle Ergebnisse für "teltarif" ohne "handy" |
language: | Nur Ergebnisse in einer bestimmten Sprache anzeigen Beispiel: teltarif language:ja Zeigt alle Ergebnisse für "teltarif" auf Japanisch (weitere Länderkürzel) |
linkfromdomain: | Zeigt alle von einer Domain ausgehenden Links an Beispiel: linkfromdomain:teltarif.de Zeigt alle Links an, die von der Domain teltarif.de ausgehen |
inanchor: | Zeigt alle Seiten an, die den Suchbegriff als Ankertext verwenden Beispiel: inanchor:teltarif Zeigt Seiten an, die "teltarif" in einem Anker-Link-Text nutzen |
Warum Bing? Das kann die Microsoft-Suche besser
Google-Ergebnisse...
Bild: Screenshot
... und Bing-Ergebnisse
Bild: Screenshot
Auch wenn ihre Beliebtheit nicht an die von Google heranreicht, gibt es doch manches, was die Microsoft-Suche besser macht,
zum Beispiel die deutlich komfortablere Video-Suche. Bing bietet die Möglichkeit, Videos abzuspielen, ohne die Bing-Webseite zu verlassen.
Für manche Clips gibt es sogar eine Preview, die startet, sobald man mit dem Mauszeiger auf das entsprechende Vorschaubild zeigt (was Google allerdings auch anbietet).
Mit einem ganz ähnlichen Feature wartet die Bilder-Suche auf (hier hat Google übrigens nachgezogen und bietet das Feature ebenfalls): Bing-Nutzer können sich Bilder in voller Auflösung ansehen, ohne die entsprechende Webseite zu öffnen. Bei Seiten-Betreibern stößt die Funktion freilich auf Kritik. Bilder, die direkt in der Suchmaschine in voller Größe betrachtet und heruntergeladen werden können, bedeuten weniger Klickzahlen. Für die Nutzer ist es trotzdem praktisch. Zudem bietet die Bing-Bilder-Suche einen zusätzlichen Filter: Unter "Layout" können Nutzer auswählen, ob sie hohe, breite oder quadratische Bilder bevorzugen.
Wie Sie die eindrucksvollen Bing-Hintergrundbilder per Direkt-Download auf Ihren Rechner holen, warum Bing nicht so beliebt ist wie Google und wie Sie die Bing-Suche in Windows entfernen können, lesen Sie auf Seite 2.
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