T-Online: Kein unverschlüsselter Zugang zu E-Mails mehr
Schon Ende 2013 informierte die Telekom-Internetzugangstochter T-Online all ihre Kunden, die damals die Abfrage ihrer E-Mails noch nicht per SSL-Protokoll durchführten, per Mail über eine Neuerung: Den unverschlüsselten Zugriff auf E-Mail ermöglicht die Telekom seit dem 1. April 2014 nicht mehr.
Wer seine E-Mails über die Webseite von T-Online abruft, muss sich umständlich einloggen, die SSL-Einstellungen sind aber kein Thema. Wer eine eigene E-Mail-Software benutzt, muss bei der Einrichtung die richtigen Einstellungen für den E-Mail-Abruf im Programm vornehmen. Das gilt sowohl für Programme auf dem PC wie Windows 10 Mail oder Windows 11 Mail, Outlook und Thunderbird als auch für E-Mail-Clients auf dem Handy oder Tablet.
T-Online hat den unverschlüsselten Zugang zu E-Mails abgeschaltet
Bild: teltarif.de
Das sind die richtigen E-Mail-Einstellungen
Im verwendeten E-Mail-Client sollten folgende Parameter eingestellt werden:
- Posteingangsserver, wahlweise POP3 oder IMAP4:
- POP3-Server: securepop.t-online.de, SSL einschalten: SSL/TLS, Port: 995
- IMAP4-Server: secureimap.t-online.de, SSL einschalten: SSL, Port: 993
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Postausgangsserver, Verfahren SMTP:
SMTP-Server: securesmtp.t-online.de, SMTP auth (Authentifizierung), SSL einschalten: SSL, Port: 465 oder 587
Falls noch nicht geschehen: E-Mail-Kennwort festlegen
Insbesondere langjährige T-Online-Kunden, die sich vielleicht noch für eine ältere Installation die Servernamen "mailto.t-online.de" oder "pop.t-online.de" ohne Benutzernamen/Passwort notiert hatten, sollten sich möglichst schnell im Telekom/T-Online-Kundencenter ein separates E-Mail-Passwort einrichten und auf die aktuelle Technik umstellen.
Längst werden alle Verbindungen zum E-Mail-Server verschlüsselt, ein hundertprozentiger Schutz ist dies aber noch nicht. Wer absolut auf Nummer sicher gehen will, sollte seine Nachrichten "Ende-zu-Ende" verschlüsseln, beispielsweise über PGP. Dann können die Zwischenstationen selbst beim Knacken der SSL-Verbindung mit dem Inhalt nichts anfangen.
Anhänger älterer Geräte oder Softwareversionen könnten daran scheitern, da ältere Handys (beispielsweise von Nokia) das SSL-Protokoll nie 100-prozentig korrekt umgesetzt haben, bzw. mit den heute üblichen Standards nicht mehr zurechtkommen.
T-Online hatte Kunden per E-Mail informiert
Als "vertragliche Informationen zu E-Mail" bezeichnete die Telekom den per E-Mail verschickten Hinweis, der darüber informierte, dass T-Online die Abschaltung aller unverschlüsselten Verbindungen plant. Wörtlich hieß es in der E-Mail:
Sehr geehrter Kunde, Sie rufen die E-Mails Ihres E-Mail@t-online.de Kontos über ein E-Mail-Programm auf Ihrem Computer, Smartphone oder Tablet ab. Dabei nutzen Sie im Augenblick eine unverschlüsselte Verbindung.Die Initiative "E-Mail made in Germany" hat es sich zum Ziel gemacht, hohe Sicherheits- und Datenschutzstandards bei der E-Mail-Kommunikation zu gewährleisten, ohne zusätzliche Kosten für Sie.
Deshalb werden Anfang 2014 alle E-Mail-Zugänge auf SSL-Verschlüsselung umgestellt, die unverschlüsselte Nutzung Ihres Postfachs ist dann nicht mehr möglich. Richten Sie darum unbedingt die SSL-Verschlüsselung auf Ihrem Gerät ein!

Screenshot: teltarif.de Nutzer des Web-Frontends von T-Online nutzen den SSL-Zugang automatisch, ohne zusätzliche Einrichtung. Im Web werden "sichere E-Mail-Adressen" mit dem "E-Mail made in Germany"-Siegel gekennzeichnet. Daran erkenne man sofort, dass man sicher kommuniziere, so T-Online. Dabei wird jedoch nur die Verbindung zum Server verschlüsselt, die E-Mails selber bleiben unverschlüsselt.
Selbst wer diese Informationen per E-Mail nicht erhalten wollte, wurde im Abspann darüber informiert, dass T-Online "aus rechtlichen Gründen" verpflichtet sei, diese Änderungen allen Kunden mitzuteilen: "Daher erhalten Sie diese E-Mail auch dann, wenn Sie sonst keine Mitteilungen von uns wünschen."
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