VDSL Vectoring: 250 MBit/s per Kupferkabel
In Kabelverzweigern wie diesen wird VDSL realisiert
Foto: Deutsche Telekom
Mit VDSL Vectoring werden die
VDSL-Netze der verschiedenen Anbieter deutlich
schneller. Statt 50 MBit/s im Downstream sind mit Vectoring 100 MBit/s und mit Super-Vectoring (ITU-T G.993.5) 250 MBit/s möglich. Zum Einsatz kommt Vectoring vor allem bei der Telekom, doch auch andere Anbieter
setzen VDSL Vectoring ein. Allerdings kann pro Kabelverzweiger nur ein Anbieter die Technik einsetzen - alle anderen müssen Vorleistungen bei diesem einkaufen, wollen sie
die Kunden in diesem Gebiet versorgen.
Technisch und regulatorisch war der Ausbau nicht unumstritten. Dabei ging es fast zwei Jahre lang um das Problem, dass pro Kabelverzweiger nur ein Anbieter das Netz ausbauen kann. Die Alternativanbieter hatten befürchtet, dass die Telekom sämtliche Verteilerkästen blockiert und sie selbst daher nicht ausbauen können. Es wurden jedoch Regelungen gefunden, die das verhindern sollen. Außerdem muss die Telekom ihren Mitbewerbern in Ausbaugebieten einen Bitstream-Zugang gewähren. Das gilt auch umgekehrt für die Wettbewerber.
Die nächste Schlacht spielte sich um den Nahbereich der etwa 7900 Vermittlungsstellen ab. Die Telekom wollte die etwa 6 Millionen Anschlüsse, in denen Vectoring bis dato nicht zulässig war, exklusiv mit Vectoring versorgen. Nach etwa zwei Jahren hat sie diesen Ausbau weitgehend exklusiv genehmigt bekommen.
In Deutschland wird Breitbandausbau in vielen Gebieten auch finanziell gefördert.
VDSL Vectoring darf hier aufgrund von EU-Auflagen nicht eingesetzt werden.
In Kabelverzweigern wie diesen wird VDSL realisiert
Foto: Deutsche Telekom
Zukunft: Glasfaser-Ausbau bis ins Gebäude
Vectoring wird von allen Anbietern, die primär Glasfaser bis zu den Gebäuden der Kunden ausbauen, als "Brückentechnologie" gesehen. Sie fühlen sich durch den Vectoring-Ausbau behindert, da der Ausbau schneller und günstiger ist. Bei Vectoring wird das Glasfaserkabel nämlich nur bis zum Kabelverzweiger verlegt und nicht bis ins Gebäude des Kunden.
Dies hat zur Folge, dass in Vectoring-Gebieten erneut investiert werden muss, um die Glasfasernetze weiter auszubauen. Bis dahin werden allerdings zahlreiche Kunden, die bis dahin gar keinen Breitband-Zugang zur Verfügung hatten, für die "Brückentechnologie" VDSL Vectoring dankbar sein, denn der flächendeckende Glasfaser-Ausbau bis in alle Gebäude wird mindestens bis 2030 oder noch länger dauern.
Alle Meldungen zum Thema finden Sie in der nachfolgenden, stets aktualisierten News-Übersicht. Mehr Informationen zu Kabelverzweigern (wie auf dem obigen Foto abgebildet) und was sich sonst in den grauen Kästen am Straßenrand verbirgt, erfahren Sie in einem Übersichts-Artikel.

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