Was ist DSL und wie funktioniert es?
DSL steht für "Digital Subscriber Line" und benötigt zwei Modems, eines in der Vermittlungsstelle des Netzbetreibers und eins beim Kunden. Die DSL-Technik nutzt die Tatsache, dass der herkömmliche analoge Telefonverkehr im Kupferkabel nur Frequenzen bis 4 kHz belegt, obwohl dort auch weitaus höhere Frequenzen möglich sind. Durch Aufsplitten der Bandbreite in unterschiedliche Kanäle, z. B. für Sprach- und Dateninformationen, und die Nutzung der bislang "toten" höheren Frequenzbereiche, bringen heutige DSL-Technologien das Kupferkabel auf Übertragungsraten von bis zu 250 MBit/s - abhängig von der eingesetzten DSL-Variante. Im Zeitalter von All-IP ist die Aufsplittung durch einen früher verwendeten DSL-Splitter allerdings nicht mehr notwendig.
In der Praxis werden manchmal nur reduzierte Transferraten benutzt,
da dann die gegenseitigen Störungen in den Kabelsträngen geringer ausfallen.
DSL-Modems stecken heutzutage in der Regel in einem DSL-Router. Dieser sorgt dafür, dass die von mehreren
Geräten in einem Heim- oder Firmennetzwerk verschickten oder angeforderten Datenpakete den richtigen Weg nehmen,
also die richtige "Route" beschreiten.
Was ist DSL und wie funktioniert es?
Fotos: AVM/Netgear, Montage: teltarif.de
Die verschiedenen DSL-Varianten
DSL ist keine neue Technologie. Erste Varianten wurden bereits Ende der 1980er-Jahre in den USA entwickelt. Inzwischen gibt es Dutzende DSL-Varianten. Die wichtigsten im Überblick:
- Die wohl bekannteste Variante ist ADSL (Asymmetric DSL), ursprünglich als Übertragungstechnik für Streaming entwickelt. Mit der Weiterentwicklung ADSL2+ lassen sich Übertragungsraten von theoretisch bis zu 25 MBit/s im Downstream erreichen. In Deutschland werden aber auch ADSL2+-Anschlüsse mit wenigen Ausnahmen mit einer Maximalgeschwindigkeit von 16 MBit/s vermarktet.
- VDSL (Very High Speed DSL) arbeitet als Weiterentwicklung von ADSL auf kurzen Kabeldistanzen mit sehr hohen Übertragungsraten. Die Deutsche Telekom hat ihr VDSL-Netz in Deutschland im August 2006 in Betrieb genommen und baut es kontinuierlich weiter aus - und auch Wettbewerber vermarkten VDSL-Anschlüsse. Mit VDSL-Vectoring sind maximal 100 MBit/s, mit Super-Vectoring bis zu 250 MBit/s im Downstream möglich. Alle Angebote finden Sie in unserem umfangreichen Breitband-Tarifvergleich.
- Weitere Hauptvarianten sind HDSL (High Data Rate DSL) - der erste DSL-Ansatz überhaupt - und dessen Nachfolger HDSL2. HDSL zielt auf den Einsatz als reiner Datendienst, eine Integration mit analoger Telefonie war ursprünglich nicht vorgesehen.
- SDSL (Symmetric DSL) ist eine HDSL-Version, die auf einer einzigen Doppelader arbeitet und auch analoge Telefonie ermöglicht.
- Die Weiterentwicklung von SDSL ist G.SHDSL (Global Standard for Single-Pair Highspeed DSL). Hauptvorteil von G.SHDSL ist die um bis zu 30 Prozent erhöhte Reichweite der Verbindung zwischen Vermittlungsstelle und Nutzer. Eine Erweiterung von G.HDSL wiederum ist G.HDSL.bis, die eine Bündelung von bis zu vier Kupferdoppeladern definiert.
ADSL versus SDSL
Die am weitesten verbreiteten DSL-Varianten sind ADSL und SDSL, wobei A für "asymmetrisch" steht. Asymmetrisch deswegen, weil die Geschwindigkeit des Datenstroms zum ADSL-Nutzer hin deutlich höher ist als andersherum - Downloads gehen schneller als Uploads.
Bei symmetrischen Anschlüssen wie HDSL und SDSL sind Up- und Downstream hingegen gleich flott. Werden mehr Daten aus dem Internet angefordert als ins Internet abgegeben, reicht also ADSL. Eine Firma könnte aber den Bedarf haben, große Datenmengen ins Netz zu schicken, z. B. Bau- oder Konstruktionspläne, hochauflösende Fotos, 3D-Animationen oder Ähnliches. In diesem Fall könnte sich ein SDSL-Anschluss lohnen - falls noch kein Glasfaser-Anschluss verfügbar ist.
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