Microsofts Internet Explorer: Der ehemalige Platzhirsch
Microsoft Internet Explorer
Der Internet Explorer wird auch nach dem Willen von Microsoft an Bedeutung verlieren:
Bei Windows 10 ist der neue Browser Edge integriert, auf Wunsch lässt sich der Internet Explorer
aber weiter nutzen.
Das soll beim Nutzer Pluspunkte sammeln, denn Edge ist äußerst performant. Doch trotz aller Kritik und zahlreicher Konkurrenz wie etwa von Mozilla Firefox und Google Chrome ist der Internet Explorer von Microsoft auch so schon nach wie vor bei vielen Nutzern beliebt. Dazu trägt sicher auch bei, dass auch schon vor Windows 10 auf jedem Windows-PC standardmäßig eine Version des Internet Explorers mitinstalliert wird. So schaffte es Microsoft auch ab Mitte der 1990er Jahre, den ehemaligen Platzhirschen Netscape Navigator zu verdrängen. Durch die Bündelung mit Windows gelang es Microsoft, jahrelang den Markt für Web-Browser zu dominieren. Dann schob dem unter anderem die Europäische Union (EU) einen Riegel vor: Sie verpflichtete Microsoft dazu, seine Kunden mittels eines Auswahlfensters auch über alternative Browser zu informieren. Mittlerweile ist die Verpflichtung allerdings ausgelaufen.
Wie hoch die Marktanteile des Internet Explorers heute noch ausfallen, schwankt von Studie zu Studie. In Deutschland soll ihn der Firefox überholt haben, in anderen Ländern liegt Google Chrome ganz vorne in der Beliebtheit.
Internet Explorer 11: Der schnellste Web-Browser?
Der Internet Explorer 11 wurde zusammen mit dem Windows-Update 8.1 vorgestellt und mit diesem seit Oktober 2013 von Microsoft ausgeliefert. Schon mit dem IE10 hatte Microsoft den Anschluss an die Browser-Konkurrenz von Chrome und Firefox gefunden, doch mit dem Internet Explorer 11 scheint der Riese aus Redmond nun selbst neue Maßstäbe setzen zu wollen. In puncto Geschwindigkeit zeigt sich der Internet Explorer 11 nun ebenbürtig mit Google Chrome.
Nutzer von Windows 7 oder Windows Server 2008 können sich den Web-Browser per automatischem Update oder via Download von Microsoft holen. Für ältere Windows-Versionen steht der IE11 nicht zur Verfügung.
Mit Windows 8 bekam auch der Internet Explorer ein neues Gewand
Internet Explorer 10 im Desktop-Modus
Der Internet Explorer 10 erschien gemeinsam mit Windows 8. Da das Betriebssystem mit einer vollkommen neuen Bedienoberfläche aufwartete, die speziell auf die Bedienung per Touchscreen ausgelegt ist, hatte Microsoft auch seinen Web-Browser entsprechend überarbeitet. Dabei kommt der Internet Explorer unter Windows 8 in zwei Varianten.
Die eine Variante des Internet Explorer kann der Nutzer als App starten und besitzt außer grundlegenden Navigationsfunktionen kaum weitere Features. Die wenigen Bedienelemente und die Adressleiste werden automatisch ausgeblendet, wenn sie nicht benutzt werden, so dass der gesamte Bildschirm für die Darstellung der aktuell betrachteten Webseite dient. Eine zweite Variante des Internet Explorer findet der Nutzer auf der Desktop-Oberfläche. Die Desktop-Version des IE10 bringt allerdings kaum Veränderungen zum Internet Explorer 9 mit. Es gibt wie schon beim Vorgänger eine gemeinsame Eingabeleiste für Adressen und Suchbegriffe und am rechten oberen Rand bieten drei Buttons den Zugriff auf Startseite, Favoriten und das Einstellungsmenü.
Der Internet Explorer 10 ist für Windows 8 und Windows RT seit deren Veröffentlichung verfügbar. Erst seit Ende Februar 2013 gibt es die Version 10 auch für Windows 7. Für ältere Windows-Versionen wie XP und Vista wird Microsoft den Internet Explorer 10 auch in Zukunft nicht zur Verfügung stellen.
Funktionsumfang: Mit Internet Explorer 9 hat Microsoft aufgeholt
Der Internet Explorer 9
Dass sich immer mehr Nutzer für alternative Browser entschieden, hatte auch mit vielfältigen Schwächen des Internet Explorers zu tun.
Der Internet Explorer 9 indes konnte es zum Zeitpunkt seines Erscheinens in puncto Geschwindigkeit auch mit den Vorreitern Google Chrome und Opera aufnehmen und hatte damit das Potenzial, Microsoft auch wieder zu einem steigenden Marktanteil zu verhelfen.
Zur Beschleunigung nutzt der Internet Explorer 9 unter anderen eine neue JavaScript-Engine namens Chakra und Hardwarebeschleunigung zur Grafikdarstellung - letzteres führt allerdings dazu, dass der Internet Explorer 9 für Windows XP nicht zur Verfügung steht, sondern erst für die Nachfolger Windows Vista und Windows 7.
Erste Schritte schon mit Internet Explorer 7 und 8
Schon mit den Versionen 7 und 8 hatte der Internet Explorer, was den Funktionsumfang angeht, zu anderen Browsern wie Firefox, Opera oder Chrome aufgeschlossen. Viele bei Browsern übliche Funktionen sind spätestens seit Internet Explorer 8 an Bord, wie Tabbed Browsing, die Erweiterung mit Add-Ons, Private-Modus, RSS-Reader und das integrierte Suchfeld für populäre Suchmaschinen. Eine Besonderheit beim Internet Explorer 8 war, dass bei einem Absturz von einem Tab die restlichen erhalten bleiben - ein Feature, das sonst nur der Google Chrome zu einem solch frühen Zeitpunkt bot.
Der Internet Explorer und die Sicherheit
Was die Sicherheit angeht, werden in puncto Internet Explorer immer wieder auch gravierende Lücken bekannt. Allerdings hat dies vor allem auch mit der weiten Verbreitung des Internet Explorers unter den Nutzern zu tun. Da die Programmierer von Schadsoftware ein möglichst großes "Publikum" mit ihrer Malware treffen wollen, schreiben sie den Code bevorzugt für Anwendungen mit großer Nutzerzahl, wie eben den Internet Explorer. So ist aber mit steigender Popularität auch die Zahl der Angriffe auf den Konkurrenten Mozilla Firefox und damit die Zahl seiner bekannten Sicherheitslücken gestiegen.
Kompatibilität und Download
Ratgeber zum Thema Web-Browser
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- Microsofts Internet Explorer: Der ehemalige Platzhirsch
- Der Open-Source-Browser: Mozilla Firefox
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