Wie gefährlich ist die Handy-Strahlung?
Wie gefährlich ist die Handy-Strahlung?
Bild: teltarif.de
Immer wieder berichten die Medien über Gefahren der Mikrowellen-Strahlung,
die von Mobilfunktelefonen und -basisstationen abgegeben wird. Handys werden
für Krebs, geschwächtes Immunsystem und ein Aufbrechen der Blut-/Hirn-Schranke
verantwortlich gemacht. Die Aufstellung neuer Basisstationen wird von
Bürgerinitiativen teilweise hartnäckig bekämpft. Im Volksmund heißt es überspitzt:
"Handys grillen das Gehirn". Während das so bildlich mit Sicherheit nicht
stimmt, stellt sich dennoch die Frage: Wie gefährlich ist der Mobilfunk?
Und was kann ich tun, um das persönliche Risiko zu verringern?
Handys und Basisstationen müssen jeweils Radiowellen aussenden, um miteinander in Verbindung zu treten. Dass diese Radiowellen auch einen Effekt beim Menschen haben, ist unbestritten. Fraglich ist aber, wie groß dieser Effekt ist und ob die Vorteile der Mobilfunknutzung die Schäden, die durch die Radiowellen entstehen, rechtfertigen.
Das Handy ist gefährlicher als die Antenne
Wie gefährlich ist die Handy-Strahlung?
Bild: teltarif.de
Grundsätzlich senden Basisstationen mit mehr Energie als Handys, da die
Basisstationen mehrere Handys gleichzeitig versorgen müssen. Dennoch gehen die
meisten Gefahren von den Handys aus: Diese werden bei einem Gespräch direkt am Ohr
gehalten. Damit befinden sich empfindliche Organe wie Auge und Gehirn in unmittelbarer
Nähe der Antenne, also dort, wo die Strahlung am intensivsten ist. Bei Basisstationen
ist hingegen durch die Konstruktion sichergestellt, dass Menschen der Antenne nicht
zu nahe kommen. Bereits nach wenigen Metern ist aber die Intensität der Strahlung auf
weniger als ein Tausendstel dessen abgesunken, was in der unmittelbaren Umgebung der
Antenne gemessen werden kann.
Selbst wer eine Basisstation auf dem Hausdach hat, muss nicht mit hoher Belastung rechnen: Die Abstrahlung erfolgt bewusst in horizontaler Richtung. Unter der Antenne würde man sich folglich im Funkloch befinden, wenn nicht nahe Hauswände oder Metallgegenstände einen Teil der Wellen reflektieren.
Basisstationen sind auch sehr schwachbrüstige Sender, insbesondere, wenn man sie mit den bereits seit Jahrzehnten installierten Radio- und Fernsehsendern vergleicht. Während im Rundfunkbereich 25 Kilowatt nicht unüblich sind, kommt eine Basisstation im innerstädtischen Kleinzellennetz oft mit 0,025 Kilowatt aus. Die Folge ist, dass ein städtisches Privatradio meist mehr Strahlung in die Luft pumpt, als alle Basisstationen dieser Stadt zusammen. Allerdings arbeitet das Radio bei niedrigeren Frequenzen, die in der Regel unkritischer zu beurteilen sind.
Es lässt sich also feststellen: Wenn es Gefahren gibt, dann gehen diese vor allem von Handys aus. Hier sind wiederum zwei Klassen zu unterscheiden: thermische und nicht-thermische. Thermische Effekte beziehen sich darauf, dass ein Teil der Mobilfunkstrahlen im Gewebe absorbiert wird und dieses damit aufheizt. Thermische Effekte sind vor allem in schlecht durchblutetem Gewebe zu erwarten. Hierzu gehört insbesondere das Augeninnere. Das Ohr wird am stärksten durch thermische Effekte aufgeheizt - doch haben Sie diese auch, wenn Sie an einem sonnigen Tag ins Freie gehen.
Auf der zweiten Seite geht es weiter mit dem Thema Handy-Strahlung und Krebsrisiko sowie Tipps, wie Sie die Belastung verringern können.
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