Neubau: Die richtige Telefon- und TV-Verkabelung
In unserem Ratgeber zur richtigen Kabelinfrastruktur für den Neubau haben wir Ihnen bereits eine Einführung in die Verkabelung eines Hauses gegeben - jetzt geht es an die Details.
Möchten Sie in einzelnen Räumen ein kabelgebundenes Festnetz-Telefon anschließen? Ein zusätzliches Kabel dafür wird nicht benötigt, wenn die Empfehlungen des vorherigen Ratgebers beachtet wurden. Denn das Computernetzwerk ist gleichzeitig auch Ihr Telefonnetzwerk. Am Patchfeld wird entschieden, welche Raumanschlussdose für PC/Laptop oder Telefon verwendet wird.
Hausbau: Die Verkabelung für Telefon und Fernsehen
Fotos: Image licensed by Ingram Image/teltarif.de, Montage: teltarif.de
Durch diese
Technik lassen sich solche Entscheidungen immer wieder revidieren, das Patchkabel
wird einfach umgesteckt. Manche Elektroinstallateure möchten trotzdem gern
noch ein zusätzliches Telefonkabel installieren. Lassen Sie sich nicht
überreden, das ist in diesem Fall eine unnötige Zusatzinvestition.
Denn am ehesten realistisch ist ohnehin, dass Sie per DECT-Standard kabellos im Festnetz telefonieren. Das DECT-Mobilteil wird dann entweder an der DECT-Basisstation oder direkt an einem kompatiblen Router angemeldet. In den meisten Haushalten dürfte eine Telefon-Verkabelung also schon lange nicht mehr notwendig sein, höchstens noch für das Heimbüro.
Fernsehen ganz ohne weitere Verkabelung
Patchfeld
Foto: Siemon
Was außer einer Telefon-Verkabelung noch überflüssig sein kann, ist eine TV-Verkabelung. Das hängt davon ab, für welche Technik Sie sich entscheiden. Haben Sie wie auf der vorhergehenden Seite das Haus mit Ethernet verkabelt oder besteht eine gute WLAN-Versorgung, können Sie über das Internet fernsehen, beispielsweise über Live-TV-Dienste. Wer kaum noch lineares Fernsehen schaut, dem reichen auch die Mediatheken der Sender im Internet oder kostenpflichtige Streaming-Dienste für Filme und Serien oder auch kostenlose Streaming-Dienste. So gut wie alle Smart-TVs und Settop-Boxen haben heute ein WLAN-Modul.
DVB-T2 bezeichnet die aktuelle Version des Antennen-Fernsehens. Seit der Weiterentwicklung des Übertragungsstandards wird das lineare TV-Programm seit 2017 auch terrestrisch in HD-Qualität gesendet. Ist der DVB-T2-Empfang an Ihrem Ort gut und reicht Ihnen das Senderangebot, können Sie alle Fernseher im Haus mit DVB-T2-Empfängern ausstatten und benötigen keinerlei Hausverkabelung - es sei denn Sie montieren eine DVB-T2-Antenne auf dem Dach, weil der Empfang mit Zimmerantennen zu schlecht ist.
Multimediadose mit Netzwerk und TV
Bild: teltarif.de
Eine gesonderte TV-Verkablung wird möglicherweise notwendig, wenn Sie Fernsehen über TV-Kabel oder Satelliten-Schüssel schauen: DVB-S (Satelliten-TV) oder DVB-C (Kabelfernsehen) nennen sich die technischen Standards. Bei DVB-S kommt das Signal von einer Schüssel auf dem Dach, an der Hauswand oder (falls erlaubt) an der Balkon-Brüstung, bei Kabel-TV kommt
das Signal von einem Erdkabel.
Die TV-Verkabelung
Gehen Sie ähnlich wie bei der LAN-Verkabelung vor. Unter dem Dach bzw. dort, wo eventuell die
Sat-Schüssel oder eine DVB-T2-Dachantenne montiert werden soll, laufen die Enden der Koax-Kabel aus den einzelnen
Zimmern zusammen.
Multischalter 5-6
Foto: Spaun
Bei der DVB-S-Installation wird hier ein Multischalter installiert. Er verbindet die LNBs der
Sat-Schüssel, also die Empfangsantennen, mit den Leitungen zu den TV-Geräten und Recordern.
Sollen nur Sat-Signale eingespeist werden, nennt sich der Multischalter "4-6",
soll auch das terrestrische TV eingespeist werden, heißt er "5-6". Die
Bezeichnung setzt sich zusammen aus den fünf Eingängen für den Vertikal-Low-Band LNB, den Horizontal-Low-Band
LNB, den Vertikal-High-Band LNB, den Horizontal-High-Band LNB und die terrestrische Antenne.
Die zweite Zahl bezeichnet die Zahl der Ausgänge, in diesem Fall sechs - somit können sechs Räume versorgt werden.
Alles aus einer Hand
Sat-fähiges Koax-Kabel (100 m): 15 - 30 Euro
Multischalter: ab ca. 40 Euro
Aus- und Eingänge des BK-Verteilers sind mit Pfeilen gekennzeichnet.
Foto: Hirschmann
Bei der Entscheidung für das Kabel sollten Sie auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, das
schnelle Internet und die Telefonie über den Kabelprovider zu beziehen. Das Kombi-Angebot ist möglicherweise preisgünstiger als der getrennte Bezug von TV, Internet und
Telefonie. Auch bei VDSL kann sich diese Überlegung übrigens rechnen, da auch Fernsehen via
Telefonleitung im Paket mit Telefonie und Internet-Zugang angeboten wird. Und das nicht nur von der Telekom, sondern auch von vielen Festnetz-Resellern. Im Rahmen von Kombi-Tarifen winkt dann möglicherweise auch noch ein monatlicher Rabatt auf den Handy-Vertrag beim selben Anbieter.
Nun zahlt sich die bisher geschilderte Art der Installation aus. Wenn sich der Sternpunkt von Ethernet und Koax-Kabelnetz in unmittelbarer Nähe befindet, ist es sehr einfach, das Internet vom Kabelprovider ohne Umwege in das lokale Ethernet einzuspeisen.
Auf der nächsten Seite unseres Ratgebers zum Hausbau geht es nun darum, wie Sie das ganze Heim auch ohne neue Kabel mit Breitband-Internet versorgen.

- Telefon, Internet und Fernsehen im neuen Heim
- Recht auf Breitband-Internet: So fordern Sie es ein
- So kommt das neue Zuhause ans Telefonnetz
- Die Kabelinfrastruktur für den Neubau
- Neubau: Die richtige Telefon- und TV-Verkabelung
- Wohnung ohne neue Kabel mit Internet versorgen
- Smart Home: Das intelligente und vernetze Zuhause
- Smart Home: Technik als Mieter nutzen