Gute Planung hilft sparen: Neubau-Anbindung an das TK-Netz
Neuanschluss eines Hauses ans Breitband-Netz
Foto: Telekom
Wer sich ein eigenes Heim baut, will auf die Telefon- und Internet-Anbindung nicht verzichten.
Was einfach klingt, sollte jedoch gut geplant werden: Im günstigsten Fall entstehen
für den Bauherren des Neubaus keine Zusatzkosten, bei falscher Planung dagegen können mehrere
hundert bis über 1000 Euro anfallen.
Beim Anschluss arbeiten Ingenieure, Architekten und das jeweilige Telekommunikations-Unternehmen Hand in Hand. An vielen Orten leistet der Wasserversorger dabei den Erdaushub für Kabel und Rohre, oft werden die Schächte dann vom Telefon-Anbieter für seine Leitungen mitgenutzt oder dieser verlegt eigene Rohre. Die Wasserversorger verlangen hierfür von Ort zu Ort unterschiedliche Entgelte, sodass kein fester Preis genannt werden kann.
Bei durch eine Gemeinde komplett neu erschlossenen Neubau-Gebieten
werden die jeweiligen Grundstücke meist schon mit allen Anschlüssen an die einzelnen Bauherren
übergeben. Die anfallenden Entgelte für diese Erschließung wurden dann in
den Verkaufspreis bereits eingerechnet.
Neuanschluss eines Hauses ans Breitband-Netz
Foto: Telekom
Glasfaser-Ausbau in den 2020er-Jahren: Immer reagieren!
Nachdem die Telekom und andere Netzbetreiber den VDSL-(Vectoring)-Ausbau inzwischen abgeschlossen haben, heißt die Zukunft: Glasfaser bis ins Haus, auch FTTH genannt. Es wird also in den 2020er-Jahren in so gut wie jeder deutschen Stadt oder Gemeinde Bauarbeiten geben, um Glasfaser direkt in die Häuser zu verlegen, die dort die veralteten Kupfer und Koaxial-Leitungen ablösen sollen.
Hierbei ist es besonders wichtig, dass alle Hausbesitzer sehr aufmerksam sind und alle Anschreiben von Netzbetreibern prüfen und beantworten. Man sollte derartige Briefe oder Informationsprospekte also keineswegs als Werbung abtun und ungelesen wegwerfen. Das hat zwei Gründe. Erstens kommt in der Anfangsphase ein möglicherweise staatlich geförderter Glasfaser-Ausbau nur dann zustande, wenn sich ein gewisser Teil der Bevölkerung dazu entschließt, einen Glasfaser-Anschluss zu buchen. Diese so genannte "Mindest-Vorvermarktungs-Quote" beträgt oft 40 Prozent der Haushalte.
Zweitens sollte man nicht dem Irrtum erliegen, dass "der momentane Telefon- oder Kabelanschluss reicht", dass man "aktuell zufrieden ist" und eigentlich ja "gar nicht mehr braucht". Erstens weiß man gar nicht, wie lange man selbst noch im Haus wohnt und ob spätere Besitzer oder Mieter nicht vielleicht ganz andere Anforderungen haben. Außerdem ist der Bandbreitenbedarf in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Der wichtigste Grund ist aber das Geld: Nur wer sich sofort bei der Vorvermarktung für den Glasfaser-Anschluss entscheidet, bekommt diesen in der Regel deutlich günstiger oder sogar kostenlos ins Haus gelegt. Entscheidet man sich erst später dazu, wenn bereits wieder alle Baugruben geschlossen sind, wird meist ein Betrag fällig, der deutlich über 1000 Euro liegt.
Wer also einen Glasfaser-Anschluss für sein Haus angeboten bekommt, sollte sich immer dafür entscheiden und dann ggf. einen Vertrag mit niedrigerer Bandbreite wählen, wenn man monatlich nicht so viel dafür ausgeben möchte.
Telekom, Kabel oder Glasfaser?
Service für Hausbesitzer
Kosten senken durch selbst durchgeführte Arbeiten
Service für Bauherren
In der Praxis kann der Bauherr tatsächlich sparen, indem er einen für ihn realistisch durchführbaren Teil der Leistungen für den Neubau selbst erbringt, zum Beispiel nach Rücksprache mit den Versorgern den Erdaushub selbst erledigt, während er das Verlegen der Leitungsschächte den Versorgern überlässt. Zudem lohnt es sich, die Arbeiten mit den Versorgungsunternehmen zu koordinieren, zum Beispiel durch Zusendung des Katasterauszugs und Abstimmung der Termine zwischen den Versorgungsunternehmen, damit nicht jede Firma Planung und Erdaushub neu erledigen muss.
Anbindung abgelegener Orte: Mobilfunk, notfalls Internet via Satellit
Schwierig wird die Telekommunikations-Anbindung generell an abgelegenen Orten. Wer das neue, allein stehende Vereinsheim oder die Kleingarten-Siedlung am Waldrand ans Telefonnetz bekommen will, hat unter Umständen schlechte Karten: Da das Gebiet in den meisten Fällen nicht erschlossen sein dürfte, berechnen die Versorger dem Bauherren hier die tatsächlich anfallenden Kosten, und das kann sehr teuer werden. Unter Umständen kalkulieren die Netzbetreiber Anschlusskosten von über 10.000 Euro. Sind derartige Objekte immerhin schon "teilerschlossen", also bereits an Strom und Wasser angebunden, sinken die Kosten erheblich, denn dann kann das Telefon-Kabel "einfach hinzugelegt" werden.
Eine Nutzung der Mobilfunknetze kann sich hier jedoch als bedeutend günstigere Variante herausstellen. Hierfür gibt es spezielle LTE- und 5G-Zuhause-Tarife mit höherem Datenvolumen, auch Mobilfunk-Tarife mit unlimitierter Internet-Flatrate können eine Alternative sein. Nur bei sehr abgelegenen Orten steht es dann aber möglicherweise schlecht um die Breitband-Internet-Nutzung per Mobilfunk. Als "letzte Alternative" gibt es noch die Option, eine Breitband-Anbindung via Satelliten herzustellen. Entsprechende Lösungen sind heutzutage weit erschwinglicher als noch vor wenigen Jahren.
Auf der nächsten Seite unseres Ratgebers lesen Sie: Die richtige Kabelinfrastruktur für den Neubau.

- Telefon, Internet und Fernsehen im neuen Heim
- Recht auf Breitband-Internet: So fordern Sie es ein
- So kommt das neue Zuhause ans Telefonnetz
- Die Kabelinfrastruktur für den Neubau
- Neubau: Die richtige Telefon- und TV-Verkabelung
- Wohnung ohne neue Kabel mit Internet versorgen
- Smart Home: Das intelligente und vernetze Zuhause
- Smart Home: Technik als Mieter nutzen
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