Intel: Berühmter Hersteller für Chips und Prozessoren
Ein Prozessor von Intel
Bild: Intel
Den Werbespruch "Intel Inside" formulierte Intel bereits 1991. Seitdem ist
der Spruch untrennbar mit dem amerikanischen Chip-Hersteller verbunden.
Zum Kampagnen-Start gab es die Firma aber schon seit mehr als 20 Jahren.
Gegründet im Jahr 1968, sollte Intel, den Gründern Gordon E. Moore und Robert
Noyce nach, erst "Moore Noyce" genannt werden. Dies hörte sich aber an wie
"more noise", was übersetzt so viel bedeutet wie "viel Rauschen". Da Rauschen
in der Elektronik aber etwas Schlechtes ist, entschied man sich zuerst für
NM Electronics, später dann für Intel. Der Begriff "Intel" ist dabei zusammengesetzt
aus "INTegrated ELectronics".
In seinen Anfängen war Intel selbst aber gar kein Prozessor-Hersteller. Stattdessen
fertigte die Firma Speicher-Chips. 1971 stellte der heutige Chip-Gigant den ersten
"erasable programmable read-only memory"-Chip, kurz EPROM, vor. Bis 1985 lebte Intel
vor allem von dem Erfolg dieser Entwicklung - wurde dann aber nach und nach
durch ausländische Chip-Hersteller von diesem Markt vertrieben.
Ein Prozessor von Intel
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Aus Intel und Windows wird Wintel
Neben Speicher-Chips entwickelte Intel auch Mikro-Prozessoren. Im Jahr 1981 wählte eine Firma namens "International Business Machines", wohl eher bekannt unter der Abkürzung IBM, den 8086-Mikro-Prozessor als Hauptbestandteil ihres "Personal Computers" - dem Urvater des heutigen PCs. IBM warb für das Betriebssystem eine kleine Firma aus Redmond im Staat Washington an. Die Microsoft Coporation liefert ihr DOS-System an IBM aus. Später kam Windows auf den Markt, für Privatkunden erst als DOS-Aufsatz, dann eigenständig. Bekannt wurden diese Maschinen dann unter dem Namen "Wintel". Seit ihrem Erscheinen dominiert diese Kombination den PC-Markt.
Doch nicht jeder Chip von Intel war ein Erfolg: Mitte der 1990er-Jahre entdeckten Intel-Ingenieure einen Fehler in dem gerade vorgestellten Intel-Pentium-P5-Prozessor. Irgendwo in den 3,1 Millionen Transistoren des Chips hatte sich ein Fehler eingeschlichen. Dieser führte dazu, dass bei bestimmten Werten falsche Ergebnisse berechnet wurden. Über viele Rechnungen hinweg wurde dieser Fehler dann umso problematischer. In einer neueren Version des Chips wurde der Fehler behoben und Intel selbst versuchte, den Fehler geheim zu halten.
Gegen Ende 1994 wurde er aber von einem Mathematik-Professor entdeckt, der sich zuerst an Intel wandte und als er keine Antwort erhielt, eine Nachricht ins Internet stellte. Dies führte letztendlich zu einer 500 Millionen Dollar teuren Umtausch-Aktion. Interessanterweise wird diese aber heute positiv gesehen, da sie Intel erstmal einer breiten, fachfremden Öffentlichkeit bekannt machte.
Klagen wegen Monopolismus
Dass der Name Intel so bekannt ist, ist allerdings nicht nur der Verdienst eines cleveren Marketings. Advanced Micro Devices, kurz AMD, früher zunächst der einzige wirkliche Konkurrent von Intel, reichte mehrfach Wettbewerbsbeschwerden bei der Europäischen Kommission ein. Der Vorwurf: Intel missbrauche seine Marktmacht, um Konkurrenten zu schädigen.
Im Jahr 2009 verhängte die Kommission eine Rekord-Strafe von 1,06 Milliarden Euro gegen Intel.
Sie sah den Vorwurf des Missbrauchs als bestätigt an. In einer Pressemeldung hieß es, dass Intel Computer-Hersteller durch Rabatte und andere Zahlungen davon abhielt, CPUs von AMD zu kaufen. Die Rabatte waren an die Kondition gebunden, dass quasi alle CPUs von Intel erworben werden. Sollte der Prozentsatz, den Intel für den Kauf von Konkurrenz-Produkten den Herstellern zugestand, zum Kauf von AMD-CPUs genutzt werden, verlor der Hersteller alle Rabatte. Außerdem sah die Kommission es als erwiesen an, dass Intel Herstellern Geld zahlte, sollten sie AMD-Produkte verspätet oder gar nicht auf den Markt bringen. Des Weiteren habe Intel einer großen Handelskette Geld gezahlt, damit diese ausschließlich Produkte mit Intel-Komponenten verkauft.
Intel - vom Speicherchip zum Prozessor
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Verschlafen: Intel startet spät in den mobilen Hardware-Markt
Der Markt der Smartphones boomte spätestens mit dem Erscheinen des ersten iPhones. Der stille Held der Erfolgsgeschichte ist die britische Firma ARM. Die Firma entwickelt das technische Design der Chips, die viele Smartphones und Tablets antreiben.
Intel brachte recht spät eigene, speziell für Smartphones entwickelte Chips auf den Markt. Anfang 2013 gab es erst drei Geräte mit mobilen Prozessoren von Intel. Auf unserer Ratgeberseite rund um das Thema System-On-A-Chip erfahren Sie alles zu den aktuellen Herstellern mobiler Prozessoren
Der langsame Abstieg von Intel
Der Abstieg von Intel begann schon lange, bevor er im mobilen Bereich sichtbar wurde. Als finalen Sargnagel können aber folgende Ereignisse angesehen werden. Nachdem sich bereits Intels Konkurrenten AMD und NVIDIA etabliert hatten, kündigte Apple im Juli 2020 an, Intels x86-Halbleiter-Architektur in Desktop-PCs und Laptops durch ARM-Architektur zu ersetzen, was 2023 abgeschlossen wurde. Im November 2020 kündigte dann Amazon an, selbst entwickelte Halbleiter für Alexa einzusetzen, gefolgt von Google und Facebook für ihre entsprechenden Technologien.
Als ob dies nicht schon genug Hiobsbotschaften gewesen wären, kündigte nun auch - nach einem bereits gescheiterten Versuch - Microsoft an, ebenso Intels x86-Architektur den Rücken zu kehren. Im Bereich Rechenzentren stieg Intels Umsatz allerdings bis zuletzt noch an, was das Überleben sicherte. Der einzige Konkurrent in diesem Bereich war AMD, das zuletzt (Stand: Juni 2022) bereits das 11. Quartal in Folge dort Marktanteile von Intel übernahm und 2021 seinen eigenen Marktanteil auf etwa 11 Prozent steigerte. 2021 stieg auch NVIDIA ins Rennen ein und stellte seinen neuen Mikroprozessor "Grace" auf ARM-Basis für den Einsatz in Rechenzentren vor, der laut Unternehmensangaben deutlich leistungsfähiger als die bisherigen Prozessoren sein soll. Auch im Bereich der künstlichen Intelligenz und Edge Computing schafft es Intel bisher nicht, den Abstand zu den Konkurrenten aufzuholen. Ob - und wenn ja wie lange - Intel unter diesen Umständen noch existieren kann, wird sich in den nächsten Jahren zeigen. Rosig sieht die Zukunft jedoch nicht aus.
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