HDMI erklärt: Versionen, Tipps zum Kabelkauf und mehr
Alles rund um HDMI
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Grundsätzlich dient ein HDMI-Kabel dazu, Audio- und Videodaten digital zu übertragen, zum Beispiel zwischen TV und Blu-ray-Player bzw. Streaming-Box oder zwischen PC und Monitor. Eine hohe Datenrate in Verbindung mit Codierungs- und Fehlerkorrekturverfahren ermöglicht gestochen scharfe Bilder und klaren Ton. Für die Übertragung von Videos mit einer Auflösung von mehr als 1920 mal 1080 Pixel (Full-HD) ist mindestens HDMI-Version 1.3 notwendig. In der HDMI-Version 2.0 ist eine Wiedergabe von Bildern mit einer Auflösung von maximal 4096 mal 2160 Pixel bei bis zu 60 Hz möglich, auch 4K-Auflösung oder Ultra HD 2160p (UHD) genannt - wobei auch eine 8K-Auflösung als UHD bezeichnet wird.
Mit HDMI 2.1 soll eine Auflösung von maximal 7680 mal 4320 Pixel (8K) bei bis zu 60 Hz bzw. 3840 mal 2160 Pixel (4K) bei bis zu 120 Hz realisiert werden können. Mit Hilfe der Video-Kompression DSC 1.2 sollen sogar 10.340 mal 4320 Pixel (10K) bei bis zu 120 Hz möglich sein. Für HDMI 2.1 wird allerdings ein neuer Kabeltyp (HDMI Ultra High Speed) mit bis zu 48 GB/s (48G) benötigt. Bei Fernsehern üblich ist derzeit jedoch nur eine Auflösung von maximal 3840 mal 2160 Bildpunkten, was technisch gesehen noch nicht ganz einer 4K-Auflösung entspricht. Es ist dennoch die vierfache Pixelanzahl des bisherigen Standards Full-HD, dessen Auflösung bei 1920 mal 1080 Pixel liegt.
Weitere Neuerungen bei HDMI 2.1
HDMI 2.1 bringt erstmals Unterstützung für eine 4K-3D-50/60p-Auflösung sowie von 14- und 16-Bit-Farbtiefe mit. Zusätzlich wurde mit VVR (Variable Refresh Rate) eine adaptive Synchronisierung integriert, wodurch Spiele auch bei niedriger Framerate (Bildfrequenz) flüssig(er) laufen sollen. Mit dem dynamischen HDR (High Dynamic Range) werden Farben und Kontraste kräftiger zum Ausdruck gebracht. Als weitere Neuerungen werden folgende Technologien unterstützt: Enhanced Audio Return Channel (eARC), Quick Media Switching (QMS), Quick Frame Transport (QFT) und Auto Low Latency Mode (ALLM). Die am 15. Februar 2022 veröffentliche Version HDMI 2.1a brachte mit Source-Based Tone Mapping (SBTM) eine weitere Neuerung.
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HDMI ist nicht gleich HDMI
Beim Kauf eines HDMI-Kabels und neuer Geräte ist es daher wichtig, auf die entsprechende HDMI-Version zu achten. So kann ein 3D-Fernseher Filme in 3D nur abspielen, wenn das Ausgabegerät und das Kabel auch HDMI der Version 1.4a oder höher aufweisen. Die 3D-Wiedergabe wurde nämlich erst mit der Version 1.4a eingeführt, jeder 3D-Fernseher besitzt mindestens diese standardmäßig.
Die HDMI-Version allein reicht aber nicht, um zu garantieren, dass ein Gerät wirklich alle gewünschten Funktionen bietet. Denn ein Hersteller muss nicht alle Funktionen nutzen, die eine HDMI-Version ihm zur Verfügung stellt. So kann ein Fernseher durchaus mit einer HDMI-Schnittstelle wie HDMI 2.0 ausgerüstet sein, aber dennoch kein 3D unterstützen. Aus diesem Grund ist beim Kauf eines neuen Gerätes stets in den technischen Daten nachzulesen, welche Funktionen denn auch wirklich geboten werden. Das beugt bösen Überraschungen vor und erleichtert eventuell die Kaufentscheidung.
Unterschiede gibt es neben der Version auch beim Typ: Der geläufige HDMI-Stecker ist Typ A, um beispielsweise einen Blu-ray-Player und den Fernseher zu verbinden. Überwiegend für mobile Geräte wie Smartphones und Kameras gibt es noch Mini- und Micro-Stecker, die auch Typ C und Typ D genannt werden.
Ist ein goldenes HDMI-Kabel wirklich besser?
Manch ein Fachhändler versucht seinen Kunden vom Kauf eines goldenen HDMI-Kabels zu überzeugen. Der höhere Preis scheint dadurch gerechtfertigt, dass die Anschlüsse vergoldet sind. Somit sei eine höhere Leitfähigkeit gewährleistet und die Übertragungsqualität werde verbessert, heißt es oft. Hierbei handelt es sich jedoch um wohl einen der größten Irrtümer: Ein Test von Digital Foundry hat ergeben, dass ein günstiges HDMI-Kabel vom Discounter das Signal auf kurzen Strecken ebenso gut weiterleitet wie ein vermeintlich hochwertigeres. Grund hierfür sei, dass es in der Übertragungsqualität eines digitalen Signals keine Unterschiede gebe – entweder es funktioniert oder es geht gar nicht. Folglich müsse das Kabel selbst einen Defekt haben, wenn es zu Problemen kommt.
Für die Übertragung kommt das sogenannte Transition-Minimized Differential Signaling (TMDS) zum Einsatz: Im HDMI-Kabel selbst sind zahlreiche Kupferdrähte verbaut. Am Ausgang wird das Signal zunächst für die Übertragung kodiert und anschließend zweimal gesendet, allerdings phasenverschoben. Das Empfangsgerät setzt beide Signale dann wieder zusammen, um Fehler und Störungen auszumerzen.

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Auf die Länge kommt es an
Zu Abstrichen kann es lediglich kommen, wenn das Kabel zu lang ist und daher ein Qualitätsverlust entsteht – erst hier kommt es auf die Verarbeitung und die Qualität des Kabels an, nicht aber auf die vergoldeten Anschlüsse. Laut der HDMI-Organisation sollen "Standardkabel" Distanzen bis zu 10 Meter ohne Probleme bewältigen können. Dabei kann es allerdings sein, dass ein langes Kabel nur Videos mit niedriger Auflösung ohne bemerkbare Fehler überträgt. Denn die Ansprüche an den Übertragungsweg werden umso größer, je höher die Auflösung der übertragenen Bilder ist. Dabei spielt nicht nur die Qualität des Kabels eine Rolle, sondern auch die von Videoquelle und Bildschirm. Die Qualität der Chips, die die Hersteller in ihren Geräten verbauen, ist dabei relevant. Hochwertige Chips verarbeiten auch schwächere Signale noch zuverlässig – jedoch keine fehlerhaften.
Ob ein Kabel hochwertig verarbeitet ist, lässt sich allerdings - abseits von groben Mängeln wie wackeligen Steckern - nicht mit bloßem Auge erkennen. Tests und Kundenbewertungen bieten hier die beste Hilfestellung. Längere Strecken lassen sich mit Repeatern bewältigen, welche das Signal noch einmal verstärken. Sie werden als Verbindungsstück zwischen zwei HDMI-Kabeln eingesetzt.
Bei einer Kabellänge unter 5 Meter können Käufer in der Regel ohne Bedenken auf die günstigen Anbieter zurückgreifen und generell auf eine Vergoldung verzichten. Ein höherer Preis geht bei HDMI-Kabeln oftmals mit einem bekannten Namen einher, nicht unbedingt aber mit höherer Qualität.
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