Speicherkarten: Wichtige Speicher-Formate fürs Handy
Wichtige Speicherkarten-Formate
Fotos: Sandisk, teltarif.de, Montage: teltarif.de
Wer heutzutage von einer Speicherkarte für sein Smartphone oder seine Kamera spricht,
meint in der Regel eine microSD-Karte. Die praktischen Unterwegs-Speicher sind bereits ab wenigen Euro erhältlich und bieten zusätzlichen
Platz für Fotos oder Videos. Doch es gibt noch weitere SD-Karten-Typen und Speicher-Formate.
Auf den ersten Blick sind die Speicherkarten nicht ganz unkompliziert. Was verbirgt sich hinter Bezeichnungen wie SDHC oder UHS? Und worauf sollte man als Nutzer achten? In diesem Artikel beantworten wir die wichtigsten Fragen zu Größe, Speicherplatz und Geschwindigkeit der verschiedenen SD-Karten-Formate. Auch ältere Speicher-Medien wie Memory Sticks oder die MultiMedia-Card (MMC) sind teilweise noch verfügbar. Bei uns erfahren Sie, was die alternativen Formate bieten und was Sie beim Einsatz älterer Speicher-Medien beachten sollten.
SD-Karten: Zusatzspeicher für Smartphone und Digitalkamera
microSD-Karte von Sandisk
SD-Karten (Secure Digital Memory Cards) sind die am häufigsten genutzten Speicherkarten. Entwickelt wurden die
populären Flash-Speicher im Jahr 2001 von SanDisk.
Gegenüber früheren Speichermedien haben SD-Karten den Vorteil, dass sie die digitale Rechteverwaltung Digital Rights Management (DRM) unterstützen.
Das heißt, auf den Karten kann der Nutzer Daten mit Kopierschutz verwalten.
SD-Karten sind in drei Größen erhältlich: SD-Card, miniSD und microSD. Gebräuchlich sind jedoch nur noch die größte und die kleinste Version. Die mittelgroße miniSD-Karte ist inzwischen weitgehend vom Markt verschwunden. In Smartphones kommt mittlerweile aus Platz- und Kostengründen nur noch die kleine microSD (früher: TransFlash) zum Einsatz. Die circa 15 mal 11 mal 0,7 Millimeter großen Karten werden meist mit einem passenden Adapter geliefert, sodass sie auch in herkömmliche SD-Slots passen.
Was bedeutet SD, SDHC, SDXC und SDUC?
Speicherplatz | |
---|---|
SD | bis zu 2 GB |
SDHC | 4 bis 32 GB |
SDXC | 48 GB bis 2 TB erhältlich: 1 TB |
SDUC | 2 TB bis 128 TB noch nicht erhältlich |
Wichtige Speicherkarten-Formate
Fotos: Sandisk, teltarif.de, Montage: teltarif.de
SDXC (SD Extended Capacity) ist der Nachfolger von SDHC mit einer theoretischen Speicherkapazität von bis zu 2 TB (circa 2000 GB).
Momentan angeboten werden SDXC-Karten mit bis zu 1 TB. Wer zum Beispiel eine hochauflösende Kamera besitzt und viele Fotos oder Videos
abspeichern möchte, der ist mit einer SDXC-Karte gut beraten. Auch diese ist allerdings nicht abwärtskompatibel.
Bei älteren Geräten sollte daher vor dem Kauf geprüft werden, ob eine SDXC-Karte verwendet werden kann.
Der 2018 definierte und 2019 für microSD-Karten erweiterte Standard SDUC (SD Ultra Capacity) bietet eine theoretische Speicherkapazität von bis zu 128 TB (etwa 130.000 GB). Wie bei neuen Standards üblich sind auch SDUC-Karten prinzipiell zwar aufwärts- aber nicht abwärtskompatibel. Im Falle von SDXC-Geräten könnte dies allerdings möglich sein, da beide Standards (SDXC und SDUC) auf das exFAT-Dateisystem setzen und so theoretisch Software-Updates möglich wären.
Geschwindigkeitsklassen: Was bedeuten die Zahlen?
Transferrate | |
---|---|
C2 | 2 MB/s |
C4 | 4 MB/s |
C6 | 6 MB/s |
V6 | 6 MB/s |
C10 | 10 MB/s |
U1 | 10 MB/s |
V10 | 10 MB/s |
U3 | 30 MB/s |
V30 | 30 MB/s |
V60 | 60 MB/s |
V90 | 90 MB/s |
Bei SDHC-Karten finden sich Geschwindigkeiten von C2 bis C10, wobei das "C" für "Class" bzw. "Speed Class" steht. Class 4 zum Beispiel bedeutet, dass die Schreibgeschwindigkeit der Karte mindestens 4 MB pro Sekunde beträgt. Bei SDXC-Karten wird die Geschwindigkeit meist mit einem "U" angegeben. Dies bezeichnet den neueren Übertragungsstandard UHS (Ultra High Speed) bzw. "UHS Speed Class". Die Beschriftung "U1" bezeichnet eine Schreibgeschwindigkeit von bis zu 10 MB pro Sekunde.
Neben "C" und "U" gibt es mit "V" eine dritte Geschwindigkeitsklasse, wobei das "V" für "Video" bzw. "Video Speed Class" steht und für die Aufnahme in HD-Qualität (bis hin zu 4K- und 8K-Auflösung) gedacht ist. Für den ersten SD-Standard sind lediglich die Klassen V6 und V10 möglich, SDHC-, SDXC- und SDUC-Karten können im UHS-I-Modus neben V6 und V10 auch V30 und ab UHS-II zusätzlich V60 und V90.
Nur SDHC-, SDXC- und SDUC-Karten sind UHS-fähig. SD-Karten der ersten Generation unterstützen den Highspeed-Standard nicht. UHS wiederum ist in UHS-I, UHS-II und UHS-III unterteilt. Letzteres ermöglicht sehr hohe Transferraten von bis zu 624 MB pro Sekunde. Bislang sind jedoch nur wenige UHS-II- und keine UHS-III-fähige Geräte verfügbar.
Der im Juni 2018 spezifizierte Standard SD Express schließlich macht in der Version SD 7.00 theoretische Transferraten von 985 MB pro Sekunde und in der Version SD 8.00 1970 MB pro Sekunde und sogar 3940 MB pro Sekunde möglich.
MMC: Der Vorgänger der SD-Karte
MMC von Transcend
Die MMC (MultiMedia Card) wurde bereits 1997 entwickelt, vier Jahre vor der SD-Karte also.
Im Gegensatz zu ihrer Nachfolgerin unterstützte sie jedoch nicht das Digital Rights Management (DRM) und verfügte daher
über keine Kopierschutzfunktion.
Die MMC war genauso groß wie eine Standard-SD-Karte und auch mit dieser kompatibel. Mit Speicherkapazitäten im Bereich von 1 bis 2 GB
konnte sie mit modernen SD-Karten allerdings nicht mithalten und ist weitgehend vom Markt verschwunden.
Eine Besonderheit bei MMCs: Sie wurden mit zwei verschiedenen Betriebsspannungen angeboten. Es gab Karten mit 1,8 und mit 3,3 Volt.
Vor dem Kauf musste der Nutzer also den passenden Wert für sein Gerät nachschlagen.
Der Memory Stick von Sony
Memory Stick M2 Micro von Sony
Memory Stick heißt ein eigener Speicher-Standard, der von Sony und SanDisk als Konkurrenz zur MMC entwickelt wurde.
Lange Zeit wurde das Format von Sony Ericsson eingesetzt, da man für die eigenen Produkte eine eigene Speicherkarte
durchsetzen wollte. Dementsprechend war die Verbreitung weitgehend auf Sony-Produkte begrenzt.
Memory Sticks kamen in Mobiltelefonen, Digitalkameras, Notebooks und Organizern zum Einsatz und existieren in Ausführungen von 32 MB bis 16 GB. Mittlerweile wurde das Speichermedium jedoch von der billigeren und leistungsfähigeren SD-Karte verdrängt.
Die Nano Memory Card von Huawei
Die Nano Memory Card ist eine spezielle Speicherkarte von Huawei, die mit dem Huawei Mate 20 Pro eingeführt wurde. Der Hauptunterschied zu anderen Karten ist ihre Größe. Mit etwa 12,3 x 8,8 x 0,7 mm ist sie kleiner als microSD-Karten. Auf den Speicherplatz wirkt sich dies jedoch nicht aus. So sind NM-Karten mit den gängigen 64 GB, 128 GB oder 256 GB Speicherplatz erhältlich.
Preislich jedoch liegen sie teilweise deutlich über anderen Speicherkarten. So muss der Kunde durchaus mit dem fünffachen Preis rechnen. Ein Plus an Übertragungsgeschwindigkeit lässt sich auch nicht feststellen, wodurch ein nächster möglicher Pluspunkt wegfällt. Schließlich sind NM-Karten ausschließlich in einigen wenigen Huawei-Geräte einsetzbar. Es gibt also keine Kompatibilität mit anderen, meist älteren Huawei-Geräten oder solchen anderer Anbieter. So bleibt nur eine Erklärung: Durch den beachtlichen Marktanteil von Huawei könnte sich letztendlich auch die NM-Karte durchsetzen, wodurch andere Hersteller ihre Hardware kompatibel machen müssten. Ob sich das Speicherkartenformat so allerdings durchsetzt, bleibt abzuwarten.
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